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Waffen über Waffen: Von Schlagstock bis Schlagring finden Bundespolizisten alles mögliche

An den Kontrollen an der Grenze vergeht kein Tag ohne Waffenfund. Auch Deutsche mit verbotenem Feuerwerk bekommen Ärger.

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Beschlagnahmte Waffe wie diese und weitere aus den vergangenen Tagen landen in der Asservatenkammer der Bundespolizei Ludwigsdorf.
Beschlagnahmte Waffe wie diese und weitere aus den vergangenen Tagen landen in der Asservatenkammer der Bundespolizei Ludwigsdorf. © Martin Schneider

In der Nacht zu Mittwoch stoppten Einsatzkräfte in Podrosche (Gemeinde Krauschwitz) einen polnischen Ford Transit, kurz bevor dieser nach Polen fuhr. Es stellte sich heraus, dass neben den anderen Insassen des Transporters auch ein Ukrainer (19) ausreisen wollte. Bei einem Blick in den Reisepass ergab sich jedoch der Verdacht, dass der Mann unerlaubt eingereist war. Die unerlaubte Einreise fand dabei zwischen den Niederlanden und Deutschland statt. Eigenen Angaben hatte er sich noch bis Dienstag in den Niederlanden (allerdings zu lange) aufgehalten, dann war er in Richtung Polen aufgebrochen, weil er schließlich in Poznan lebt, so der 19-Jährige.

Er wurde zur Dienststelle mitgenommen. Dort sahen sich die Bundespolizisten sein Reisegepäck etwas genauer an und stellten sich die Frage: Wozu braucht ein Mann bei seiner Reise durch die Bundesrepublik eine Druckluftpistole, ein Springmesser mit Schlagring, ein Karambit-Messer sowie drei Einhandmesser? Als der Ukrainer später über die Görlitzer Stadtbrücke nach Polen zurückgeschickt wurde, reiste er selbstverständlich ohne sein "Spielzeug" aus, so Michael Engler, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf. Die Gegenstände wurden sichergestellt, Anzeigen wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz gefertigt.

In der Autobahnkontrollstelle auf dem Rastplatz An der Neiße sind am Dienstag ein Teleskopschlagstock, eine Schreckschusspistole sowie ein Springmesser festgestellt und aus dem Verkehr gezogen worden. Den Teleskopschlagstock fanden die Beamten in der Ablage der Fahrertür eines Mercedes-Sprinters. Der polnische Kraftfahrer (20) teilte dazu mit, dass der Schlagstock nicht ihm gehöre und er sich nicht erklären könne, wie dieser in den Mietwagen kam. Die geladene Schreckschusspistole hatte ein Este (44) im Handschuhfach seines 5er-BMW deponiert. Mit dem Pkw wollte er nach Frankreich fahren.

Das Springmesser lag auf dem Beifahrersitz eines polnischen 3er-BMW. Hinter dessen Lenkrad trafen die Kontrollkräfte auf einen 28-jährigen Polen. Neben dem Vorwurf des Verstoßes gegen das Waffengesetz, der sich gegen die drei Männer richtet, muss sich der 28-Jährige darüber hinaus das Fahren ohne Fahrerlaubnis und den Umgang mit explosionsgefährlichen Stoffen vorwerfen lassen. Bei der Überprüfung seines polnischen Führerscheins war festgestellt worden, dass das Dokument ungültig ist. Zudem transportierte er in seinem Pkw einen Feuerwerkskörper der Kategorie 3, ohne im Besitz eines behördlichen Befähigungsscheins zu sein. Das teilt ein Bundespolizeisprecher aus Ludwigsdorf mit.

Ein ähnlicher Fall, bei dem allerdings eine Feuerwerksbatterie zur Anzeige führte, ereignete sich am Dienstagnachmittag am Grenzübergang in Bad Muskau. Dort wollte ein 44-Jähriger aus Senftenberg mit seinem VW Passat einreisen. Dabei hatte er wohl vergessen, dass auch er keinen Befähigungsschein besitzt. Schließlich handelte es sich bei der Batterie ebenfalls um Feuerwerk der Kategorie 3.