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Das ist neu beim Tippelmarkt in Görlitz

Am 20./21. Juli lädt die Stadt Görlitz wieder zum Schlesischen Tippelmarkt ein. Auch Handwerker aus anderen Branchen sind vor Ort.

Von Ines Eifler
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Wasserspielplatz bei Hitze ade! Dafür gibt es in diesem Jahr eine Töpferwerkstatt auf dem Tippelmarkt.
Wasserspielplatz bei Hitze ade! Dafür gibt es in diesem Jahr eine Töpferwerkstatt auf dem Tippelmarkt. © Martin Schneider / Archiv

Mehr Markt, weniger Event. "Mehr Fokus auf das Handwerk, die Vielfalt, das Nachhaltige und die Töpferei." Das kündigt Gerd Weise von der Görlitzer Kulturservicegesellschaft für den diesjährigen Schlesischen Tippelmarkt an, der am kommenden Wochenende wieder an das Markttreiben erinnert, wie es vom Mittelalter an bis ins 19. Jahrhundert hinein den Görlitzer Untermarkt und die anliegenden Gassen prägte.

Seit 25 Jahren Tippelmarkt

Mit Handel sei die Stadt einst reich geworden, sagt Weise. Vielfältige Märkte wie der Schlesische Tippelmarkt erinnerten bis heute daran. In diesem Falle seit genau 25 Jahren: 1999 fand in Görlitz der erste Tippelmarkt statt, initiiert vom Trebuser "singenden Töpfermeister" Günter Meißner, der zusammen mit dem "Schlesischen Tippelweib" Marianne Paul und dem Verein "Schlesischer Tippelmarkt" dessen Tradition prägte und etablierte. Seit 2016 organisiert die Görlitzer Kulturservicegesellschaft den Markt.

Günter Meißner und Marianne Paul, das "Schlesische Tippelweib", waren über Jahre die Gesichter des 1999 gegründeten Schlesischen Tippelmarkts.
Günter Meißner und Marianne Paul, das "Schlesische Tippelweib", waren über Jahre die Gesichter des 1999 gegründeten Schlesischen Tippelmarkts. © Rolf Ullmann / Archiv
Der "singende Töpfermeister" Günter Meißner aus Trebus prägte die Tradition des Tippelmarkts. Das Foto entstand 2017 auf dem Görlitzer Untermarkt.
Der "singende Töpfermeister" Günter Meißner aus Trebus prägte die Tradition des Tippelmarkts. Das Foto entstand 2017 auf dem Görlitzer Untermarkt. © Nikolai Schmidt
Severine Meißner hat das Geschäft 2018 von ihrem Vater übernommen und ist auch in diesem Jahr wieder unter den teilnehmenden Töpferbetrieben.
Severine Meißner hat das Geschäft 2018 von ihrem Vater übernommen und ist auch in diesem Jahr wieder unter den teilnehmenden Töpferbetrieben. © Ines Eifler

Fast 70 Töpfer-, Keramik- und Porzellanbetriebe vor allem aus den ostdeutschen Bundesländern, aber auch aus Süddeutschland sowie Polen, Tschechien und Ungarn sind am 20. und 21. Juli in der Görlitzer Altstadt mit ihren Krügen, Tassen, Tellern und sogar Instrumenten wie Okarinen zu Gast. Doch nicht nur Töpferwaren von rustikaler Gebrauchskeramik bis hin zu kunstvoll gestalteten Gefäßen und Dekorationsartikeln kann man auf dem Untermarkt, der Brüderstraße und dem daran angrenzenden Teil des Obermarkts erwerben.

Hübner-Bäcker aus Horka mit einem Brottopf

Auch Meister anderer Handwerksberufe sind dabei, etwa der schlesische Bäckermeister Armin Hübner aus Horka mit einem Brottopf voll frisch gebackenen Brotes oder die Imkerbrüder Raphael und Johannes Lohse aus Schmölln-Putzkau in der Oberlausitz, bei denen man Honig in einen extra dafür gedachten Keramiktopf abfüllen kann. Ebenso wird es Stände mit Blumenkränzen, wertvollen Ölen, Salzen, Heilkräuterkosmetik, Emaille, Schmuck und viel Kulinarisches geben.

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Kinder werden sich diesmal trotz großer Hitze nicht am Wasserspielplatz erfrischen können. Dafür werden sie in einer offenen Tonwerkstatt mit Unterstützung des Lebenshofs Ludwigsdorf eigene Gefäße und Kreativstücke anfertigen können.

Gespräch mit Töpfer aus Görlitz

Eröffnet wird der Markt am Sonnabend um zehn Uhr mit dem traditionellen Einzug der Töpferinnen und Töpfer sowie Livemusik der "Sax Brass Band". An beiden Tagen findet jeweils um 13 Uhr ein Gespräch auf der Bühne statt: Am Sonnabend über den vor 300 Jahren geborenen sorbischen Bienenforscher Adam Gottlieb Schirach, der die Imkerei weiterentwickelte.

Am Sonntag spricht Gerd Weise mit dem Töpfer Fabio Henkel, einem der – neben Mira Möbius und ihrer Porzellanwerkstatt – beiden Marktteilnehmer aus Görlitz. Danach können Kinder das Puppenstück "Der Angsthase" vom Dresdener Figurentheater erleben, worauf zum Abschluss des Markttreibens die Görlitzer Brassband Dörte-Brass spielt.

Infos: www.tippelmarkt.de