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Beim Sportplatzbau im Kreis Görlitz: Baufahrzeug kippt um

Zwei große Baumaßnahmen finden in Reichenbach zeitgleich und nah beieinander statt. Einige Anwohner müssen einen Umweg in Kauf nehmen.

Von Constanze Junghanß
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Auf dem Sportplatz an der Grundschule Reichenbach ist ein Unternehmen mit schwerer Technik zugange. Es gab einen Unfall - glücklicherweise ohne schlimme Folgen.
Auf dem Sportplatz an der Grundschule Reichenbach ist ein Unternehmen mit schwerer Technik zugange. Es gab einen Unfall - glücklicherweise ohne schlimme Folgen. © Constanze Junghanß

Bei den Bauarbeiten für den neuen Reichenbacher Sportplatz an der Grundschule ist ein Baufahrzeug umgekippt. Das passierte bereits Ende Juli. Die Stadt Reichenbach bestätigt auf Nachfrage den Vorfall. Bürgermeisterin Carina Dittrich: „Es betraf ein Fahrzeug der Firma Köhler & Sohn. Die Firma ist mit den Tiefbauarbeiten betraut“, sagt die Rathauschefin. Verletzt wurde bei dem Unfall zum Glück niemand. Das Ganze ging offenbar glimpflich ab. Nach Angaben der Bürgermeisterin sei der LKW von einem Bagger sofort wieder aufgerichtet worden und war auch funktionstüchtig. „Ob kleinere Schäden am Fahrzeug entstanden, ist uns nicht bekannt“, so Carina Dittrich.


Auf Facebook im Internet macht ein ebenda so bezeichneter „Ereignisbericht“ die Runde. Auf dem privat betriebenen Account der Seite „Reichenbach Oberlausitz“, die keine offizielle Facebookseite der Stadt ist, zeigt ein Foto das umgekippte Fahrzeug. Darüber steht geschrieben: „Ein schwerer Unfall ereignete sich auf der Baustelle des neuen Sportplatzes in Reichenbach.“ Ein Kommentator mutmaßt, dass beim aufgebaggerten Boden der Unterboden nachgelassen haben könnte. Auch die Vermutung der Stadt geht in eine ähnliche Richtung. Möglicherweise könne zum Beispiel eine Geländevertiefung oder eine noch nicht abgeschlossene Verdichtung des Untergrundes ausschlaggebend gewesen sein, wie Carina Dittrich sagt. Ob dem so ist, bleibt offen. Eine genaue Unfallursache ist im Rathaus nicht bekannt.


Aktuell finden für den neuen Sportplatz die Erd- und Tiefbaumaßnahmen statt, die Fläche für den Sportplatz wird hergestellt und verdichtet und der Einbau der Entwässerung vorbereitet, benennt die Bürgermeisterin den derzeitigen und im Plan liegenden Stand der Maßnahme. Die soll im Mai nächsten Jahres zum Abschluss gekommen sein. Im Vorfeld des Neubaus gab es auch Kritik, unter anderem wurden künftige Lärmbelästigungen und steigende Baukosten befürchtet. Vor zwei Jahren wandten sich etwa 200 Bürger mit einer Petition an den Stadtrat, um ihrer Kritik Stimme zu verleihen.


Anfangs war noch von einer Bausumme von 2,8 Millionen Euro ausgegangen worden. Das ist nun mehr als drei Jahre her. Die Kosten liegen nach Angaben von Carina Dittrich jetzt bei 3,47 Millionen Euro, Bund und Land haben eine Förderung von 2,52 Millionen Euro zugesagt. Der Zuwendungsbescheid flatterte Ende 2023 ins Rathaus. In der Zwischenzeit sind die Baupreise gestiegen und nicht alle ursprünglichen Ideen können umgesetzt werden. Auf Photovoltaik und Erdwärme, die Grund- und Oberschule beheizen sollten, wird deshalb verzichtet. Das wurde zur symbolischen Grundsteinlegung im Februar dieses Jahres deutlich gemacht.

Hortkinder können auf einer Wiese toben


Grundschul- und Hortbetrieb an der Gersdorfer Straße laufen während der Bauarbeiten weiter. Ein Spielgerät auf dem Pausenhof wurde versetzt. Die Hortkinder könnten zudem eine Wiese an der Gersdorfer Straße mit nutzen, sagt die Bürgermeisterin. Für die Anwohner gebe es keine Einschränkungen, so Carina Dittrich. Die Baufahrzeuge kommen über einen extra dafür geschaffenen Weg auf dem ehemaligen Bauhofgelände zur Baustelle.


Allerdings müssen die Eigentümer von 15 Häusern, die sich ebenfalls an der Gersdorfer Straße befinden, einen Umweg über die B6 und eine Landwirtschaftsstraße in Kauf nehmen. Es gibt eine zweite Baumaßnahme, die nichts mit dem Sportplatzneubau zu tun hat, wie manche mutmaßten. Trinkwasserleitung und Regenwasserkanal werden da erneuert. René Otter vom gleichnamigen Görlitzer Ingenieurbüro ist bei dieser Maßnahme zuständig für die Bauüberwachung. Bis Ende Oktober dieses Jahres sollen die Bauarbeiten beendet sein. „Wir kommen sehr gut voran“, schätzt René Otter ein. Das Eiscafé auf der Gersdorfer Straße bleibt weiter und ohne Umweg erreichbar, der Parkplatz an der Mittelstraße offen.