Aufmerksame Beamte von Zoll und Bundespolizei haben am Mittwochmorgen verhindert, dass ein gestohlener A4 Avant nach Polen gebracht werden konnte.
Eine gemeinsame Streife entdeckte das fünf Jahre alte Fahrzeug mit Münchner Kennzeichen auf der Staatsstraße S 127 zwischen Rothenburg und Krauschwitz. Als der Fahrer die Staatsstraße in Richtung Grenzübergang Podrosche (Gemeinde Krauschwitz) verließ, war für die Beamten klar, was der Fahrer vorhatte.
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Doch zwei Versuche, das Fahrzeug zu stoppen, scheiterten. Sowohl innerhalb Podrosches als auch unmittelbar an der Grenzbrücke. Dort hatte ein Beamter seinen zivilen Dienstwagen postiert, doch der Audi-Fahrer ignorierte alle Hinweise zum Halten und gab Gas. Dabei schrammte er an dem Dienstwagen vorbei, wurde dann auch an die Leitplanke linker Hand gedrückt, doch konnte er die Fahrt fortsetzen.
Nachdem der flüchtige Fahrer die Brücke überquert hatte, stoppte er den Audi, stieg aus und rannte auf und davon. Im Moment läuft die Fahndung nach ihm in Polen. Die polnischen Behörden wiederum sicherten zu, das Fahrzeug unbürokratisch wieder nach Deutschland zu bringen, weil sich die Ereignisse ja hier abgespielt haben.
Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen wurde der Audi A4 Avant am Wohnort seines Eigentümers im südhessischen Groß-Gerau gestohlen.
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Das fehlgeschlagene Stoppen des Fluchtfahrzeugs hatte für den Bundespolizisten im Dienstwagen an der Grenzbrücke noch Folgen. Er zog sich unbestimmte Verletzungen an Nacken und Kopf zu und wurde zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus Weißwasser gebracht. Der Wagen der Bundespolizei erlitt Totalschaden.
Der zwischen Rothenburg und Krauschwitz abgelegene Übergang wird häufig von Autoschmugglern genutzt. Im März versuchte ein Pole mit einem gestohlenen Audi über Podrosche zu entkommen. Er wurde am Dienstag in Görlitz zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. (mit D. Dittrich)