Immer seltener reicht das eigene Geld, um den Platz im Pflegeheim zu bezahlen. Das hat Folgen - für die Betroffenen und ihre Angehörigen, die Anträge und die Hilfen.

Die erste Folge: Mehr Anträge auf finanzielle Hilfe. Ende 2022 erhielten 485 Menschen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge Hilfe zur Pflege in Einrichtungen, ein Jahr später waren es schon über hundert mehr (596). Seit 2019 ist die Zahl der Empfänger um 60 Prozent gestiegen. Per 30. Juni 2024 sind 647 Fälle in Bearbeitung. Zwischen Januar und Juni wurden 154 Anträge neu gestellt.

Die zweite Folge: Verdoppelt haben sich seit 2019 im Landkreis die Ausgaben für diese Hilfe - von reichlich 2,1 Millionen Euro auf über 4,3 Millionen Euro jährlich.

Die dritte Folge: Bevor der Staat einspringt, werden Ehepartner und Familien herangezogen und Ausgaben penibel geprüft. Fehlen Nachweise, aus welchem Grund auch immer, kann es die Ablehnung der Hilfe bedeuten. Das hat dieses Jahr auch eine Frau aus einem kleinen Dorf bei Pirna erfahren, die für ihren Mann einen Antrag stellte. "Dies wird sich aufgrund der demografischen Entwicklung in unserem Landkreis in den nächsten Monaten und Jahren leider hundertfach wiederholen", sagt Tilo Georgi, der Leiter des Sozial- und Ausländeramts im Landratsamt. Er erklärt, warum das so ist, was es für Betroffene bedeutet, was bei den Anträgen beachtet werden muss und welche Tücken es gibt?