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Kinder in Sachsen haben mehr sprachliche Defizite

Eine Analyse der Barmer zeigt eine Verschlechterung in der Wort- und Satzbildung bei Kindern und Jugendlichen. Das ist nicht das einzige Manko.

Von Stephanie Wesely
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Lesen braucht viel Übung. Eltern können helfen, die Lesefreude ihrer Kinder zu wecken.
Lesen braucht viel Übung. Eltern können helfen, die Lesefreude ihrer Kinder zu wecken. © dpa

Dresden. Einer Analyse der Barmer zufolge haben immer mehr Kinder und Jugendliche in Sachsen Schwierigkeiten mit der Wort- und Satzbildung sowie dem Verständnis von Gelesenem und Gesprochenem. Dies belegen die hochgerechneten Daten des Kinderatlas aus dem Jahr 2022. Danach weisen 13,4 Prozent der bis 15-Jährigen in Sachsen ärztlich dokumentierte Sprachdefizite auf, was rund 74.600 Kindern entspricht. Besonders auffällig ist, dass Jungen mit knapp 16 Prozent häufiger darunter leiden als Mädchen, deren Anteil bei knapp elf Prozent liegt. Im Vergleich zu 2012 ist die Anzahl der Jungen um 23 Prozent, der der Mädchen um knapp 19 Prozent gestiegen. „Eltern spielen eine entscheidende Rolle in der sprachlichen Entwicklung ihrer Kinder. Es ist wichtig, dass sie aktiv unterstützen und viel mit ihren Kindern sprechen. Dabei sollten sie sich bewusst sein, dass sie Vorbilder sind. Wichtig ist der Blickkontakt und das Sprechtempo – sowie ein dem Alter ihrer Kinder angepasster Wortschatz“, sagt Barmer Landesgeschäftsführerin Monika Welfens.

Laut Barmer-Analyse haben in dieser Altersgruppe sechs von 100 Jungen und knapp vier von 100 Mädchen mit Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen logopädische Behandlungen erhalten. Im Durchschnitt waren das pro Jahr 1,7 Verordnungen pro Kind, deren Kosten sich je auf rund 914 Euro belaufen.

Neben der logopädischen Therapie sei es wichtig, dass Kinder auch zu Hause regelmäßig übten. Hierbei könnten Sprachtherapie- oder Hausaufgaben-Apps Unterstützung bieten. Für die Kostenübernahme solcher Apps von der Krankenkasse sei eine schriftliche Empfehlung der Logopädin oder des Logopäden erforderlich. Eine geförderte App für ärztlich diagnostizierte Artikulationsstörungen sei die Artikulations-App von Neolexon. Die Krankenkasse beteilige sich einmalig mit bis zu 199 Euro an den Kosten.