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SZ + Döbeln

Bethanien Hochweitzschen investiert 1,5 Millionen Euro in neue Ergotherapie

In dem Fachkrankenhaus wird ein rund 120 Jahre altes Gebäude saniert. Dabei gab es zu Beginn eine böse Überraschung.

Von Cathrin Reichelt
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Andreas Altmann (li.), technischer Leiter, und Andreas Lehr, Betriebsdirektor des Fachkrankenhauses Bethanien Hochweitzschen, im Gespräch über die Sanierung des Gebäudes, in dem künftig die Ergotherapie untergebracht werden soll.
Andreas Altmann (li.), technischer Leiter, und Andreas Lehr, Betriebsdirektor des Fachkrankenhauses Bethanien Hochweitzschen, im Gespräch über die Sanierung des Gebäudes, in dem künftig die Ergotherapie untergebracht werden soll. © Andreas Weihs

Großweitzschen. Es ist um 1900 gebaut und damit eines der ältesten Gebäude auf dem Gelände des Fachkrankenhauses Bethanien Hochweitzschen. Derzeit fällt es nicht nur auf, weil es den Mittelpunkt des Areals bildet, sondern komplett eingerüstet ist.

Das Haus wurde schon einige Jahre nicht mehr genutzt. Früher befanden sich im Obergeschoss Wohnungen und in der unteren Etage eine Physiotherapie, zu der ein Bewegungsbecken im Keller gehörte.

„Und das ist uns zum Verhängnis geworden“, sagt Betriebsdirektor Andreas Lehr. Die Feuchtigkeit habe die Stahlkonstruktion so stark angegriffen, dass sie komplett entfernt werden musste.

Das war im Zusammenhang mit der grundlegenden Sanierung des Gebäudes ursprünglich nicht vorgesehen und hat den Zeitplan etwas verschoben. Voraussichtlich im Mai soll das Haus nun fertig sein und seiner neuen Nutzung übergeben werden.

Bis dahin werden in die Sanierung und den Umbau etwa 1,5 Millionen Euro investiert. „Rund 1,1 Millionen Euro fördert das Sächsische Sozialministerium“, so Lehr.

Zugang künftig barrierefrei

Ein Abriss sei nicht infrage gekommen. „Da das Haus zum Altbestand der Gebäude gehört, wollten wir es erhalten“, sagt der Betriebsdirektor. Hundertprozentig sei das aber nicht möglich, denn jetzt erhält es eine Wärmedämmung. Ein Anbau aus DDR-Zeiten wurde abgerissen.

Die Außenmauern des Gebäudes wurden trockengelegt. Die Sanitäranlagen, Heizung und sämtliche elektrische Leitungen werden erneuert, ebenso wie das Dach. „Dessen Substanz hat sich als besser erwiesen als gedacht“, meint Lehr.

An der Schalung und den Dachbalken müssten nur schadhafte Stellen ausgebessert werden. Eingedeckt wird das Dach aber komplett neu. Alle Fenster und Türen werden erneuert. Und das Gebäude erhält einen barrierefreien Zugang. Somit können es künftig auch Patienten im Rollstuhl oder mit einem Rollator gut nutzen.

In das Gebäude sollen die Ergotherapie, einschließlich Keramikwerkstatt mit Brennofen einziehen. „Dieser Therapiebereich kommt bei den Patienten gut an. Er fördert die Kreativität“, erklärt Andreas Lehr.

Allerdings ruht das Angebot seit einiger Zeit. Bisher war es in einem Gebäude untergebracht, das den Wohnstätten „Die Brücke“ gehört. „Bethanien hatte das Nutzungsrecht, das aber Ende 2023 ausgelaufen ist“, so Lehr.

Übungsräume für Alltagssituationen

Das in Sanierung befindliche Gebäude wird wieder drei Ebenen haben. Im Erdgeschoss werden die Ergotherapie, ein gesonderter Raum mit dem Brennofen und Sanitärräume eingerichtet.

Für das Geschoss darüber gibt es die Idee für Beschäftigungsräume, in denen die Patienten Alltagssituationen üben können. Und im ehemaligen Keller sind Schulungs- sowie Sanitärraume für die Mitarbeiter geplant.

Um den barrierefreien Zugang zu ermöglichen, muss das Außengelände noch angeglichen werden. Die durch die Bauarbeiten etwas in Mitleidenschaft gezogene Fläche soll außerdem wieder begrünt werden. „Wir wollen den Charakter des Grundstücks mit einer großen Nähe zur Natur erhalten und erweitern“, sagt der Betriebsdirektor.

Zudem werde derzeit geprüft, wo in dem Klinikkomplex Photovoltaik installiert werden kann. Dabei müsse aber der Denkmalschutz beachtet werden. Ziel sei es, noch mehr regenerative Energien zu nutzen. Teilweise trage dazu bereits die Biogasanlage des benachbarten Landgutes Westewitz bei.

Das Fachkrankenhaus blickt in diesem Jahr auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Es kann 121 Patienten stationär aufnehmen und 42 in den Tageskliniken in Döbeln und Freiberg betreuen.