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Beschäftigte in Sachsen melden sich häufiger krank als vor der Pandemie

Eine AOK-Analyse zeigt, wie hoch die Arbeitsausfälle im ersten Halbjahr sind - vor allem bei einer Gruppe.

Von Kornelia Noack
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Sachsen verzeichnet erneut einen sehr hohen Krankenstand.
Sachsen verzeichnet erneut einen sehr hohen Krankenstand. © Bernd Diekjobst/dpa

Sommergrippe, Muskelerkrankungen oder die Psyche: Arbeitnehmer in Sachsen sind im ersten Halbjahr vergleichsweise häufig ausgefallen. Laut einer Auswertung der AOK Plus, die etwa jeden Zweiten im Freistaat versichert, lag der Krankenstand bei 6,9 Prozent. Das ist mehr als im Bundesdurchschnitt (6,6 Prozent) und mehr als vor der Corona-Pandemie. In den Jahren 2018 und 2019 betrug der Krankenstand in Sachsen noch 5,7 Prozent. Im Durchschnitt waren die Beschäftigten pro Krankmeldung elf Tage zu Hause.

"Mit Beginn der Pandemie gingen die Zahlen nach oben. Seit dem Rekord 2022 mit 7,1 Prozent haben wir in Sachsen noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht", sagt Heiko Müller von der AOK Plus. Das zeige sich auch im Vergleich mit anderen Bundesländern, wo die Werte ebenfalls weiter hoch sind.

Dresdner am gesündesten

Im Schnitt kamen auf 100 Beschäftigte in Sachsen, die bei der AOK Plus versichert sind, 112 Krankschreibungen - das ist etwas mehr als im Vorjahreszeitraum. Am häufigsten fielen Beschäftigte erneut in Nordsachsen (Krankenstand 7,5 Prozent) aus sowie in Leipzig (7,4), Bautzen (7,4) und Görlitz (7,3). Den geringsten Krankenstand gab es in den ersten sechs Monaten in Dresden (6,2).

Mehr als jeder vierte Fall war auf Erkrankungen der Atemwege zurückzuführen. Zweithäufigste Ursache waren Muskel-Skelett-Beschwerden, gefolgt von Problemen mit der Psyche. Nach Branchen meldeten sich im Gesundheits- und Sozialwesen die meisten AOK-versicherten Arbeitnehmer (7,7 Prozent) krank sowie in der öffentlichen Verwaltung (7,6). Der niedrigste Wert lag im Wirtschaftszweig Banken/Versicherungen (5,6).

Zusammenarbeit mit Betrieben

Die Auswertung liefert keine Erklärung dafür, warum Arbeitnehmer in Sachsen auch nach der Pandemie noch so häufig krank sind. "Studien haben gezeigt, dass Unternehmen, die die Resilienz fördern, gesündere Mitarbeitende haben. Wir arbeiten eng mit vielen sächsischen Unternehmen zusammen und stärken das betriebliche Gesundheitsmanagement“, sagt Heiko Kotte, Leiter des Bereichs Gesundheit fördern bei der AOK Plus.

Zugleich sei jeder selbst für die eigene Gesundheit verantwortlich. Viel Bewegung, gesunde Ernährung und kein Nikotin seien wichtige Einflüsse, um viele langfristige und schwere Krankheiten zu vermeiden, so Kotte.