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Neuer Klinikchef in Sebnitz will Vertrauen zurückgewinnen

Robin AL-Ani steht vor großen Herausforderungen. Was er bis jetzt schon geändert und erreicht hat.

Von Anja Weber
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Robin AL-Ani ist Geschäftsführer der Asklepios-Kliniken in Sebnitz und Hohwald. Nach neun Monaten im Amt zieht er eine Bilanz.
Robin AL-Ani ist Geschäftsführer der Asklepios-Kliniken in Sebnitz und Hohwald. Nach neun Monaten im Amt zieht er eine Bilanz. © Karl-Ludwig Oberthür

Seit neun Monaten ist Robin AL-Ani der neue Geschäftsführer der Asklepios-Klinik Sebnitz und der Orthopädischen Klinik Hohwald. Der 29-Jährige stammt aus Thüringen. Nach seinem Abitur in Mühlhausen studierte AL-Ani zunächst Sportwissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Danach setzte er sein Studium im Gesundheitsmanagement in Göttingen fort und schloss parallel dazu seine Ausbildung als Kaufmann im Gesundheitswesen ab.

Über mehrere Jahre hinweg war er in der Verwaltung des Eichsfelds Klinikum in Thüringen tätig sowie als Assistent der Geschäftsführung am Helios Klinikum Pforzheim sowie an der Helios Klinik für Herzchirurgie Karlsruhe. Zuletzt war er Assistent der Geschäftsführung im Helios Klinikum im thüringischen Erfurt. Mit der Übernahme der Kliniken in Sebnitz und Hohwald steht er mit Blick auf die Gesundheitsreform vor einer großen Herausforderung. Sein Credo: "Die medizinische Qualität der Sebnitzer Klinik hochfahren, damit die Patienten und Patientinnen dem Haus wieder Vertrauen schenken."

Er habe hier viele Themen vorgefunden, umschreibt er die eher schwierige Situation vor allem in der Sebnitzer Klinik. Und deshalb habe er auch nicht lange gezögert und einige Dinge bereits umgesetzt. Sein Ziel sei nicht nur, das Vertrauen der Patienten wiederzugewinnen, sondern auch das der niedergelassenen Ärzte, damit diese die Klinik weiterempfehlen. Mittlerweile könne er da schon einen Anstieg bei der Zahl der Patienten erkennen. "Wir wollen den Leuten in der Region zeigen, dass wir ein starker Gesundheitspartner sind", sagt er. Aus diesem Grund werde er auch die freien Stellen wieder besetzen, den des Chefarztpostens für Innere Medizin zum Beispiel ab 1. Januar 2025. Diese Fachabteilung wird jetzt kommissarische vom Oberarzt Hendrik Heise geleitet.

Für die Abteilung allgemeine Chirurgie und Bauch-Chirurgie ist das bereits gelungen. Auch diese Stelle war vakant. Der Facharzt Bashar Abd Alraheem hat die Leitung des Departments für Allgemein- und Viszeralchirurgie übernommen. Er gilt als Experte für Darm- und Schilddrüsenchirurgie. Und er hat bereits einen Schilddrüsenscreening-Tag organisiert. Rund 160 Leute sind gekommen, um sich zu informieren. Für den Klinikchef ein gutes Zeichen.

Und auch in der Radiologie konnte er bereits eine Stelle nachbesetzen. Mit Dr. Sven Wichmann habe er einen neuen Leiter für die Radiologie gewonnen. Die Radiologie gilt als Schaltstelle in der medizinischen Diagnostik und ist nach Einschätzung der Klinikleitung ein unverzichtbarer Teil der stationären wie ambulanten Patientenversorgung. Der in der Region Bautzen wohnende Arzt ist kein Unbekannter in der Klinik und bereichert das Team mit Fachkompetenz und Teamgeist zugleich, wie es heißt. Für diesen Bereich ist noch ein zweiter Kollege eingeplant.

Geriatrie entwickelt sich zum Erfolgsmodell

Die geriatrische Abteilung, also die Altenmedizin, ist mit 22 Betten gestartet. Doch bald war klar, die Nachfrage und der Bedarf sind größer. Deshalb wurde auf 32 Betten aufgestockt. Der Plan ist, für 2025 die Bettenkapazität auf 40 zu erhöhen. Für die ältere Bevölkerung sei das enorm wichtig und vor allem ein gutes Zeichen, sagt Robin AL-Ani. In der Klinik könne man sie altersgerecht medizinisch versorgen und auch weiter betreuen.

Insgesamt gibt es in der Klinik mit all ihren Abteilungen 130 Betten. Man wolle künftig auf 250 kommen, sagt der Geschäftsführer, darunter auch die 105 Betten aus der Hohwaldklinik.

Mitarbeiter sollen sich wieder wohlfühlen

Klinikchef Robin AL-Ani hat auch im internen Management-Prozess einiges angepasst. Im Mittelpunkt stehe da die Mitarbeiterzufriedenheit. So wurde unter anderem die Kommunikation verstärkt. Es finden wieder regelmäßige Mitarbeiterversammlungen statt, um die Teams auch über neue Entwicklungen zu informieren. Für die Mitarbeiter gibt es zudem einen Newsletter per E-Mail. Und der "Klinik-Buschfunk" wurde wieder aktiviert. Darin wird über die einzelnen Bereiche an jedem Standort informiert. "Die Mitarbeiter sind sehr engagiert, um den Standort vorwärtszubringen. Wir haben schon einiges gemeistert", sagt der Klinikchef. Es gehe nur gemeinsam, sagt er auch mit Blick auf niedergelassenen Ärzte. Man sei in Sebnitz aber auf einem guten Weg, ist er überzeugt.