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Funker sorgen sich um Aussichtsturm

Er ist das Wahrzeichen: der König-Friedrich-August-Turm in Geringswalde. Er ist marode. Doch jetzt naht Rettung.

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© Marion Gründler

Von Marion Gründler

Geringswalde. Der bröckelnde Putz macht Jens Hammer nervös. Der Chef des Funkclubs Geringswalde fürchtet um den in die Jahre gekommenen König-Friedrich-August-Turm. Deshalb holte er sich einmal mehr Verstärkung und initiierte gemeinsam mit Linke-Kreisrat David Rausch ein Frühlingsfest am Fuß des Aussichtspunktes, um eine Sanierung voranzutreiben. Man könne nicht oft genug auf den allmählichen Verfall hinweisen. Die Rettung des Denkmals steht aber offenbar kurz bevor. „Wir müssen jetzt wissen, wann genau der Startschuss für die Sanierung fällt“, sagte der Vereinschef.

Als einen der nächsten Schritte erwartet Bauamtsleiter Thomas Riedel eine Rückmeldung von den Statikern. Die hatten kürzlich Probebohrungen im Eingangsbereich des Turmes durchgeführt. „Wir mussten die Standfestigkeit der Stahlkonstruktion für das neue Geländer ausloten, das bis zur Aussichtsplattform führt“, erklärte Gerhard Köpping vom gleichnamigen Rochlitzer Bauplanungsbüro.

„Denn das jetzige Geländer genügt weder in Höhe noch Ausführung den Sicherheitsbestimmungen“, so der Bauingenieur. Die Substanz der Treppe sei noch recht gut, doch um das Geländer dauerhaft und solide zu fixieren, sei eine Konstruktion notwendig, die aus vier in den Eckbereichen befestigten Stahlsäulen bestehe und die Treppe mit stabilisiere. Dann müsse Drahtgeflecht oder Lochblech am Handlauf angebracht werden, um Besucher zu schützen.

„Die Probebohrungen ergaben zwar solide Fundamente der Mauern. In der Mitte allerdings besteht die Gründung aus Bauschutt. Das hatten wir schon befürchtet, und hier werden wir uns etwas einfallen lassen müssen, um die nötige Stabilität zu erreichen“, bemerkte Köpping. Ziel sei, die äußere Hülle noch in diesem Jahr stabil und sicher zu machen. So weise vor allem die Wetterseite Schäden in Putz und Natursteinen auf. „Wir sind auf offene Fugen von bis zu 20 Zentimeter Tiefe gestoßen.“ Zudem sei die Natursteinbewehrung an der Aussichtsplattform mangels Verbund teils verschoben und im Turminneren steige Feuchtigkeit im Mauerwerk auf.

Mit der Bewilligung von Fördermitteln in Höhe von 200.000 Euro aus dem sogenannten Leader-Programm stehen die Zeichen für eine grundlegende Sanierung des Turms nicht schlecht. Auch der Eigenanteil der Stadt ist im Haushalt berücksichtigt worden. Bei einem geschätzten Investitionsstau von rund 310.000 Euro für Geringswalde allerdings ein nicht gerade geringer Brocken.

Auch sonst gibt es rund um das Geringswalder Ausflugsziel noch einiges zu tun. So regte Linke-Fraktionschef Konrad Kothe erneut an, die geschotterte Piste vom Abzweig Langenauer Straße bis zur Einmündung Waldstraße einer Oberflächenbehandlung zu unterziehen. Auch der Weg entlang der Gartensparte hinauf zum Turm sei sanierungsbedürftig. „Eine bessere Erreichbarkeit wäre dringend notwendig“, schätzte Konrad Kothe mit Blick auf einen Besucher, der sich mit seinem Rollator bis auf die Anhöhe zum Fest gequält hatte. (FP)