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Friedhof will moderner werden

Die Nachfrage nach alternativen Bestattungen steigt. Die Neustädter Kirche reagiert mit neuen Angeboten.

Von Nancy Riegel
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Auf dem Friedhof werden Sammel-Urnengräber eingerichtet.
Auf dem Friedhof werden Sammel-Urnengräber eingerichtet. © Dirk Zschiedrich

Die Debatte um einen Bestattungswald für Neustadt hat die Kirchenvertreter aufhorchen lassen. Ein weiterer Friedhof könnte bedeuten, dass sich weniger Menschen auf den von der Kirche betriebenen Ruhestätten beerdigen lassen würden. Die evangelische Kirche wird deshalb in den kommenden Monaten alternative Begräbnisse anbieten, sagt Pfarrer Sören Schellenberger. „Es ist unbestreitbar, dass es eine Entwicklung weg vom klassischen Grab mit Sarg, Blumen und Stein gibt.“

Auf dem Friedhof an der Bischofswerdaer Straße wird es künftig zusätzlich zu den bisherigen Gräbern Gemeinschaftsanlagen für Urnen geben. Zwischen zehn und 20 Menschen teilen sich ein Grab, die Namen werden auf einem gemeinsamen Grabstein vermerkt. „Anonyme Bestattungen wird es bei uns auch weiterhin nicht geben“, so der Pfarrer. Spätestens Anfang 2019 sollen die ersten Beerdigungen dieser Art angeboten werden können. Weiterhin reagiert die Kirche auf den Wunsch nach Naturverbundenheit. Die zwei Flächen, die für die Gemeinschaftsgräber in Frage kommen, sollen neben Bäumen angelegt werden. Und da auch die Kosten für ein Begräbnis ein Argument für Bestattungswälder sind, werden die neuen Urnengräber dementsprechend günstiger als die bisherigen. Weiterhin wolle sich die Kirche in Neustadt dafür einsetzen, dass Sozialbestattungen nicht nur in Dresden stattfinden, sondern dass auch diejenigen ohne finanziellen Mittel die letzte Ruhe in der Heimat finden können.

Sören Schellenberger ist überzeugt, dass das erweiterte Angebot einen Bestattungswald überflüssig macht. „Die beiden Flächen für Gemeinschaftsgräber sollten den Bedarf in den kommenden drei bis vier Jahren decken. Dann können wir weitere Flächen suchen.“ In Neustadt gab es schon einmal eine sogenannte grüne Wiese, die allerdings wieder abgeschafft worden war – bis jetzt.