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Für unermüdliches Engagement: Freitaler Tierheimchefin wird ausgezeichnet

Regina Barthel-Marr leitet seit 2016 das Tierheim in Freital und ist Vorsitzende des dortigen Tierschutzvereins. Sozialministerin Köpping würdigt nun ihren Einsatz.

Von Simon Lehnerer
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Grund zur Freude: Freitals Tierheimchefin Regina Barthel-Marr (li.) wird von Sozialministerin Petra Köpping für ihr Engagement im Tierschutz ausgezeichnet.
Grund zur Freude: Freitals Tierheimchefin Regina Barthel-Marr (li.) wird von Sozialministerin Petra Köpping für ihr Engagement im Tierschutz ausgezeichnet. © Egbert Kamprath

Wie zwei alte Freundinnen schlendern Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) und Freitals Tierheimchefin Regina Barthel-Marr vorbei an den Hundezwingern. Im Schlepptau haben sie Journalisten und Fotografen. "Sie bleiben schön bei mir", sagt die Ministerin zu Barthel-Marr, als diese sich unauffällig aus dem Fokus der Kameras entfernen möchte.

Auch wenn sie lieber nicht im Mittelpunkt steht - heute geht es um die langjährige Leiterin des Tierheims Freital, denn sie wird mit dem sächsischen Tierschutzpreis ausgezeichnet. Dafür erhält sie von Ministerin Köpping die Johann-Georg-Palitzsch-Medaille für herausragende Leistungen auf dem Gebiet des Tierschutzes.

Ideengeberin und Lenkerin bei Tierschutz-Projekten

Ob Runderneuerung der Hundezimmer inklusive Hunde-Beach-Club, Kampf gegen den illegalen Welpenhandel oder die Rettung des Tierheims im Dippoldiswalder Ortteil Reichstädt: Regina Barthel-Marr ist Motor, Ideengeberin und Lenkerin bei Tierschutz-Projekten im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Seit 2016 leitet sie das Freitaler Tierheim und hat den "Tierschutzverein Freital und Umgebung" zu einer starken Säule der Tierschutzarbeit gemacht.

Besonders nach der Corona-Pandemie habe es einen Anstieg von abgegeben Tieren gegeben, wie Barthel-Marr erklärt: "Die Menschen hatten während der Pandemie viel Freizeit und haben sich Tiere angeschafft. Dabei haben einige wohl nicht bedacht, wie es ist, wenn sie wieder arbeiten gehen oder in den Urlaub fahren. Für die Tiere ist dann keine Zeit mehr und sie landen bei uns". Ihr Tierheim platze seit Jahren aus allen Nähten.

"Als ich hier 2016 übernommen habe, hatten wir sieben Mitarbeiter und etwa 60 Kleintiere. Jetzt besteht unser Team aus 14 Personen und wir sorgen für 120 Kleintiere." Eine Verdopplung. Mittlerweile gehört auch das Tierheim in Reichstädt zu ihrem Beritt. Neben Fundtieren und ausgesetzten Vierbeinern sind seit einigen Jahren auch geschmuggelte Tiere ein großes Thema. Besonders Welpen werden ohne Papiere oder Kennzeichnungen vor allem aus Osteuropa über die Grenze nach Deutschland und Sachsen geschmuggelt und landen im Tierheim - wenn die Polizei oder Bundespolizei sie bei Kontrollen entdeckt.

Sozialministerin Petra Köpping (li.), selbst Katzenliebhaberin, bekommt einen Einblick in die Quarantänestation der Katzen im Tierheim Freital.
Sozialministerin Petra Köpping (li.), selbst Katzenliebhaberin, bekommt einen Einblick in die Quarantänestation der Katzen im Tierheim Freital. © Egbert Kamprath

Jederzeit auf Abruf für geschmuggelte Tiere

Wie die Ministerin betont, "sind es von Freital nur etwa 50 Kilometer bis zur Grenze." Geschmuggelte Tiere bringen manchmal Seuchen und Parasiten mit. Deshalb kommen sie im Tierheim erstmal auf die Quarantänestation. Der Ausbau dieser war auch eines von Barthel-Marrs Projekten. Die Tierheimchefin und ihr Team würden verlässlich mit den Behörden zusammenarbeiten und seien zu jeder Uhrzeit auf Abruf, falls an der deutsch-tschechischen Grenze wieder einmal illegal eingeführte Welpen aufgefunden würden.

Dieses unermüdliche Engagement müsse gewürdigt werden. "Ich möchte Danke sagen, denn für Ihre Arbeit braucht man vor allem eines - ein großes Herz. Sie haben das Tierheim in Freital zu einem Schmuckstück gemacht. Sie sind ein Tausendsassa und zugleich eine wichtige Stimme im Tierschutz", sagt Köpping bei der Verleihung der Medaille im Kulturhaus Freital, kurz nach dem Rundgang im Tierheim.

Preisträgerin Barthel-Marr rät, Haustiere zu chippen

Eine Bitte an die Tierbesitzer hat die frisch gebackene Preisträgerin: "Lassen Sie Ihre Tiere bitte immer registrieren und im besten Fall auch chippen. Wir haben ganz oft Fundtiere, die wir keinem Besitzer zuordnen können und dann nicht wissen, ob sie zu jemandem gehören oder nicht".

Die Sächsische Tierschutzmedaille ist eine Auszeichnung, die das Sozialministerium für besondere Verdienste auf dem Gebiet des Tierschutzes seit 2001 verleiht. Die Medaille ist aus patiniertem Weißmetall gefertigt und zeigt auf einer Seite das Porträt von Johann Georg Palitzsch (1723 – 1788), ein bekannter Dresdner Bauer, anerkannter Laienastronom und Universalgelehrter. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.