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Freital: Erinnerungen an die Wendezeit vor 35 Jahren

Interviews und Filme geben einen Einblick in die Hoffnungen und die Auswirkungen, die Menschen in der ehemaligen DDR mit dem politischen Umbruch erfuhren.

Von Annett Heyse
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Erinnerungen an die Wendezeit als Hörbuch: Freital ist eine der insgesamt sechs Stationen der interaktiven Ausstellung.
Erinnerungen an die Wendezeit als Hörbuch: Freital ist eine der insgesamt sechs Stationen der interaktiven Ausstellung. © Stadtteilmanagment Deuben

35 Jahre ist es inzwischen her, dass im Sommer 1989 DDR-Bürger in Prag in die Botschaft der Bundesrepublik flüchteten, um dort auf ihre Ausreise zu warten. Es war der Anfang vom Ende der DDR, denn auf der Aktion der Botschaftsflüchtlinge folgten Demonstrationen in der DDR gegen die Staatsführung, die Wirtschaftsmisere, die Staatssicherheit.

Doch die Wende brachte anschließend große gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Änderungen mit sich. Wie sich das auf die Menschen auswirkte, wie sie heute auf die Wende zurückblicken, das zeigt eine Wanderausstellung, die derzeit in Freital gastiert.

"Ist die Wende zu Ende?" ist eine interaktive Erinnerungswerkstatt. Sie präsentiert verschiedene Sichtweisen auf die Wende- und Nachwendezeit. An Hörstationen werden Stimmen aus rund 50 Interviews zu hören sein, die im Rahmen eines Forschungsprojekts mit Personen geführt wurden, die in besonderer Weise von den sozialen Verwerfungen der Wendezeit betroffen waren. Besucher haben auch die Möglichkeit, selbst von ihren Erfahrungen mit der Wende- und Nachwendezeit zu berichten und ihre Erinnerungen und Erzählungen auf Postkarten zu hinterlassen. Aufgebaut ist die Ausstellung, die bis zum 31. August zu sehen ist, im Stadteilbüro Deuben, Dresdner Straße 283. Das sind die Räume der ehemaligen Kinderbibliothek.

Freital-Dokumentation wird noch einmal gezeigt

"Die Ausstellung will Diskussionen über die 1990er Jahre anstoßen und aufzeigen, wie sie sich auf die Gegenwart auswirken. Dabei soll nicht nur die Vielfältigkeit der Erinnerungen gezeigt, sondern auch die Frage diskutiert werden, ob zwischen vermeintlich getrennten Erfahrungen nicht auch Gemeinsamkeiten bestehen", heißt es seitens der Initiatoren. Die Erinnerungswerkstatt ist ein Transferprojekt des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt und wird von der Bundeszentrale für politische Bildung gefördert. Freital ist eine von insgesamt sechs Stationen der Wanderausstellung.

Am Freitag, dem 16. August, gibt es in Freital noch etwas Besonderes zu erleben. Um 19 Uhr findet eine Filmvorführung der Freital-Dokumentationen aus den Jahren 1992 und 2018 und eine Gesprächsrunde mit dem bekannten Dokumentarfilmer Axel Kaspar statt. Ort der Veranstaltung ist die Galerie des Soziokulturellen Zentrums Lifeart im F1 Technologiezentrum, Dresdner Straße 172 a.

Beendet wird die Ausstellung mit einer szenischen Lesung von Dirk Laucke, dem Autor des Theaterstücks "Früher war alles – Geschichten von Träumen und Abwicklungen aus Freital" sowie Protagonisten des Stücks am 31. August um 15 Uhr im Stadtteilbüro Deuben.

Öffnungszeiten der Erinnerungswerkstatt "Ist die Wende zu Ende?":

  • 14. August: 9 – 12 Uhr und 16 – 18 Uhr
  • 15. August: 9 – 12 Uhr und 15 – 18 Uhr
  • 16. August: 15 – 18 Uhr. 19 Uhr: Kinoabend in der KuBi Galerie im F1 Technologiezentrum (Dresdner Straße 172 a), Filmvorführung der Freital-Dokumentationen und Gesprächsrunde mit Dokumentarfilmer Axel Kaspar
  • 19. August: 9 – 12 Uhr und 15 – 18 Uhr
  • 20. August: 15 – 18 Uhr
  • 21. August: 9 – 12 Uhr und 16 – 18 Uhr
  • 22. August: 15 – 18 Uhr
  • 23. August: 9 – 12 Uhr und 15 – 18 Uhr
  • 26. August: 15 – 18 Uhr
  • 27. August: 15 – 18 Uhr
  • 28. August: 9 – 14 Uhr und 16 – 18 Uhr
  • 29. August: 9 – 12 Uhr und 15 – 18 Uhr
  • 30. August: 15 – 18 Uhr
  • 31. August: 11 – 17 Uhr. 15 Uhr: Musikalischer Abschluss-Salon mit einer szenischen Lesung aus dem Theaterstück „Früher war alles - Geschichten von Träumen und Abwicklungen aus Freital“ von Dirk Laucke sowie Protagonisten des Stücks und dem „Team Zurück in die Zukunft“ mit Hans Narva und Anna Stiede.

Weitere Informationen zum Projekt und zur Ausstellung unter: www.solidaritaetsgeschichten.de/ist-die-wende-zu-ende.