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Freitals neue Dreckecke

Lange lag das Epizentrum illegaler Müllentsorgung an der Südstraße. Nun gibt es einen neuen Brennpunkt. Im Rathaus denkt man über Konsequenzen nach.

Von Annett Heyse
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An den Glascontainern Goetheplatz wird immer wieder Unrat abgeladen.
An den Glascontainern Goetheplatz wird immer wieder Unrat abgeladen. © Egbert Kamprath

Eigentlich ist der Goetheplatz im Freitaler Stadtteil Deuben ein durchaus gepflegtes Karree. Eine Parkanlage mit Springbrunnen, an drei Seiten von Häusern gesäumt, der Verkehrslärm dringt nur gedämpft in das Viertel. Doch nun gibt es Krach um einige Glas- und Altkleidercontainer.

Die Behälter stehen an der unbebauten Seite des Goetheparks am Rande einer Wiese in Sichtweite eines Kindergartens. Ausgerechnet hier entwickelt sich derzeit ein neuer Brennpunkt der illegalen Müllentsorgung.

Wie die Stadt Freital auf ihrer Homepage informiert, wurden dort in den vergangenen Wochen immer wieder Abfälle aller Art einfach hingestellt. "Dort werden nicht nur Sachen wie Flaschen oder Kleidung verstreut, die eigentlich in die Container gehören, sondern auch illegale Müllentsorgungen betrieben – bis hin zu großen Sperrmüllhaufen, Hausstands-Entsorgungen und Renovierungsbedarfs-Ablagerungen", schreibt die Verwaltung.

Stadt muss sich um Containerplätze kümmern

Das Problem ist nicht neu. Glas- und Kleidercontainer ziehen von jeher Menschen an, die in solchen Orten eine Chance wittern, schnell, unkompliziert und vor allem kostenlos ihr Gerümpel loszuwerden. Lange war der Glascontainerplatz an der Südstraße nahe dem Backofenfelsen so ein Ort, er glich mitunter einer Müllhalde. Dann verlegte die Stadt den Sammelplatz auf Höhe der Einmündung Hirschbergstraße in Sichtweite der Wohnhäuser. Seitdem ist dort das Problem mit dem illegal entsorgten Sperrmüll stark zurückgegangen.

Auch die Glas- und Altkleidercontainer an der Carl-Thieme-Straße schräg gegenüber des Norma-Marktes werden gern zur illegalen Müllentsorgung genutzt. Beschwerden, vor allem über herumliegende Altkleidung, gab es auch schon über die Container an der Albert-Schweitzer-Straße.

Die Kleidercontainer an der Albert-Schweitzer-Straße wurden offenbar gezielt aufgebrochen und geplündert. So sah es im Herbst 2023 mehrmals aus.
Die Kleidercontainer an der Albert-Schweitzer-Straße wurden offenbar gezielt aufgebrochen und geplündert. So sah es im Herbst 2023 mehrmals aus. © Annett Heyse

Die Standorte für Container werden von der Stadt zur Verfügung gestellt, die Container selbst von Entsorgern geleert. Um das Umfeld jedoch muss sich dann wieder die Stadt kümmern. "Bei der Missachtung von Ordnung und Sauberkeit im Stadtgebiet stehen die Containerstellplätze leider immer wieder besonders im Fokus. Gerade in jüngster Vergangenheit mussten hier Verunreinigungen und illegale Ablagerung von Müll, teils in Größenordnungen, festgestellt werden", informiert die Verwaltung.

Verwaltung droht mit Räumung des Stellplatzes

Im Rathaus weiß man sich angesichts der Vermüllung nicht anders zu helfen, als die besonders stark betroffenen Stellplätze eventuell komplett abzuräumen. Die Container am Goetheplatz betreffend zieht man das bereits in Erwägung. "Sollte dieser Zustand weiterhin in dieser Intensität anhalten, sieht sich die Verwaltung gezwungen, den Standort aufzugeben." Leidtragende wären dann alle, die ihre Sachen ordentlich entsorgen wollen und weitere Wege in Kauf nehmen müssen, so die Stadtverwaltung weiter.

Auch Freitals Oberbürgermeister Uwe Rumberg (Konservative Mitte) hat dazu eine klare Meinung und bittet um Mithilfe: "Jeder kann dafür sorgen, dass Freital lebenswert bleibt. Wenn jeder mit achtgibt, notfalls eingreift oder auch Taten anzeigt, ist schon etwas gewonnen. Oder wollen wir uns von einigen wenigen, die sich zum Leidwesen vieler nicht an die Regeln halten, unsere Stadt kaputtmachen lassen?"

Müllentsorgung ist in Freital im Übrigen recht einfach und gar nicht so teuer: Im Saugrund unterhält der Abfallzweckverband Oberelbe einen Wertstoffhof. Er befindet sich an der Schachtstraße 107, hat montags bis sonnabends geöffnet und nimmt - teils kostenfrei - alles an, was an Müll so anfallen könnte. Darunter zählen beispielsweise Altmöbel, Elektronikschrott, Altholz, Grünschnitt, Altöl, Farbreste und Bauschutt.