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Vor der Landtagswahl: Wofür sich Direktkandidaten in Dresden einsetzen wollen

Die Campuslinie der DVB, die TU Dresden, mehr Lehrer und Wohnungen, bei einer sozialen Durchmischung: Im Wahlforum im Wahlkreis Dresden Süd haben die Direktkandidierenden erklärt, was sie vor Ort planen.

Von Andreas Weller
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Die Direktkandidaten im Dresdner Süden auf dem Podium (v.l.)  Ingo Flemming (CDU), Christian Pinkert (AfD), Tilo Wirtz (Linke), Agnes Scharnetzky (Grüne), Albrecht Pallas (SPD) und Thomas Kunz (FDP).
Die Direktkandidaten im Dresdner Süden auf dem Podium (v.l.) Ingo Flemming (CDU), Christian Pinkert (AfD), Tilo Wirtz (Linke), Agnes Scharnetzky (Grüne), Albrecht Pallas (SPD) und Thomas Kunz (FDP). © Christian Juppe

Dresden. Alle wahlberechtigten Sächsinnen und Sachsen können am 1. September mitentscheiden, wer es in den neuen Landtag schafft. Gewählt werden in den 60 Wahlkreisen jeweils eine Direktkandidatin oder ein Direktkandidat, die Zweitstimme ist für eine Partei. Wer ein Direktmandat erhält, ist von den Leuten vor Ort für diesen Bereich gewählt und soll deren Interessen vertreten.

Um die Kandidatinnen und Kandidaten besser kennenzulernen, veranstaltet die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, unterstützt von den Volkshochschulen, der Leipziger Volkszeitung und der Sächsischen Zeitung, in allen 60 Wahlkreisen Wahlforen. In Dresden gibt es davon acht. Wie sich die Kandidierenden im Dresdner Süden präsentiert haben.

Wer war dabei und weshalb gab es zwei Vertretungen?

Rund 120 Interessierte kamen in die Lukaskirche in Dresden-Südvorstadt. Zum Wahlkreis Dresden 7 gehören die Stadtteile Südvorstadt, Räcknitz/Zschertnitz, Kleinpestitz/Mockritz, Coschütz/Gittersee, Plauen und Löbtau. Weil zwei Direktkandidierende verhindert waren, gab es Vertretungen.

So kam für Sven Gärtner (FDP) sein Parteifreund Thomas Kunz. Kunz tritt im benachbarten Wahlkreis Dresden 6 an und ist Vize-Landesvorsitzender der FDP. Auch die Kandidatin der Linken, Kristin Dänhardt, war verhindert, wurde vom erfahrenen Stadtrat Tilo Wirtz (Kandidat im Wahlkreis Dresden 5) vertreten.

Da das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) im Wahlkreis 7 keine Kandidatur eingereicht hat, war BSW nicht dabei. Dafür aber auch der Landtagsabgeordnete Albrecht Pallas (SPD), Stadträtin Agnes Scharnetzky (Grüne), Stadtrat Christian Pinkert (AfD) und der amtierende Inhaber eines Direktmandates Ingo Flemming (CDU).

Auf welche Themen setzen die Kandidaten im Wahlkreis?

"Wir wollen den Lehrermangel beheben, das betrifft auch die Schulen im Wahlkreis", so FDP-Vertretungs-Kandidat Thomas Kunz. "Wir müssen mehr Lehrkräfte ausbilden." Zudem sprach er davon, den Verkehr, auch im Dresdner Süden "regeln" zu wollen, dafür brauche es einen "guten Mix". Zum Wohnungsmangel in Dresden sagte er: "Wir müssen im Dresdner Süden bauen, bauen, bauen." Um den Wohnungsbau anzukurbeln, müssten die Vorgaben angepasst werden, um den Bau wieder finanzierbar zu machen.

An erster Stelle nannte SPD-Kandidat und Landtagsabgeordneter Albrecht Pallas, dass der Freistaat den Bau des Großprojektes der Dresdner Verkehrsbetriebe im Wahlkreis, die Campuslinie, mit der Generalüberholung der Nossener Brücke, unterstützen müsse.

Kitas und Schulen und die von der SPD geforderten fünf Tage Bildungszeit, also den Anspruch auf ein gesetzlich gesicherten Anspruch auf Freistellung für Weiterbildungen aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Sachsen. "Das würde natürlich auch im Wahlkreis zur Wirkung kommen. Außerdem müssen wir die Ansiedlungspolitik mit ESMC zum Erfolg für alle machen." Niemand in Dresden dürfe deswegen schlechter dastehen, was beispielsweise Mieten, Verkehr, Schulen und Kitas angeht.

"Wir müssen natürlich beide Hochschulen im Wahlkreis stärken", so Agnes Scharnetzky von den Grünen. Damit meint sie die TU Dresden und die Hochschule für Technik und Wirtschaft. So habe die TU mit Carbonbeton einen nachhaltigen Baustoff entwickelt. Eine Sporthalle in Dresden-Plauen wurde damit bereits errichtet. "Auch die Entwicklung des Südparks, als Projekt für die Buga 2033, muss das Land unterstützen. Und die sinkenden Kinderzahlen müssen dazu führen, dass Erzieherinnen und Erzieher mehr Zeit am Kind haben, auch das wirkt im Wahlkreis."

Die Linke werde sich dafür einsetzen, die Parkprobleme im Stadtteil zu lösen, so Vertreter-Kandidat Tilo Wirtz. "Und gegen die Gentrifizierung der Südvorstadt, eine soziale Durchmischung ist wichtig. Außerdem sollen alle, die hier leben, gleiche Chancen haben, beispielsweise bei der Bildung."

AfD-Kandidat Christian Pinkert hat andere Schwerpunkte: "Die Verhinderung der Abspaltung von Parallelgesellschaften." Seine Sorge beziehe sich auf bestimmte Geflüchtete. Auch er wolle die Universität unterstützen und die Buga. "Der Südpark soll schön werden."

Die TU Dresden scheint als Leuchtturm im Wahlkreis angesehen zu werden. "Die Verteidigung des Status als Exzellenz-Universität müssen wir als Freistaat unterstützen", so Ingo Flemming. Dafür werden sich die CDU und insbesondere er einsetzen. "Aber auch die Campuslinie und da vor allem die Sanierung der Nossener Brücke, müssen vom Land gefördert werden, denn sonst müssen wir die Brücke für den Verkehr sperren." Außerdem wolle er die Zwickauer Straße zur "Campus- und Technologiemeile" entwickeln.