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Geschäft mit Luxusyachten eingebrochen: Deutsche Werkstätten Hellerau müssen bis zu 100 Stellen abbauen

Das Dresdner Traditionsunternehmen muss sich neu ausrichten, da das Yacht-Geschäft infolge der Sanktionen gegen Russland zusammengebrochen ist. Die Standorte in Sachsen bleiben erhalten.

Von Nora Miethke
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Das Dresdner Traditionsunternehmen Deutsche Werkstätten Hellerau plant einem Medienbericht zufolge, bis zu 100 Stellen abzubauen.
Das Dresdner Traditionsunternehmen Deutsche Werkstätten Hellerau plant einem Medienbericht zufolge, bis zu 100 Stellen abzubauen. © Deutsche Werkstätten Hellerau

Dresden. Die Dresdner Unternehmensgruppe Deutsche Werkstätten Hellerau hat am Donnerstag einen Bericht des MDR bestätigt, dass aufgrund des Einbruchs im Yachtgeschäft ein großer Stellenabbau notwendig ist. "Betroffen sind voraussichtlich rund 100 Mitarbeitende der Deutschen Werkstätten Hellerau GmbH und der Deutsche Werkstätten Beteiligungs GmbH", heißt es in einer Mitteilung des Traditionsunternehmens, die Sächsische.de vorliegt. Das Traditionsunternehmen ist auf den Ausbau von Megayachten und den Innenausbau von Privatresidenzen spezialisiert und beschäftigt aktuell insgesamt 424 Mitarbeitende.

Im Zuge des Ukrainekriegs ist das Geschäft für den Ausbau von Schiffen mit über 100 Meter Länge in den vergangenen zweieinhalb Jahren stark eingebrochen. Infolge der Sanktionen gegen russische Milliardäre sei "diese vormals sehr präsente Kundengruppe weggefallen", heißt es. Bemühungen, andere Märkte zu erobern, waren nur teilweise erfolgreich.

Yachtgeschäft wird neu aufgestellt

Da nicht davon auszugehen ist, dass sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in naher Zukunft verändern werden, hat das Unternehmen entschieden, sich für das Yachtgeschäft neu aufzustellen und die Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH auf das reduzierte Marktvolumen anzupassen. Dafür sei "bedauerlicherweise" der Stellenabbau notwendig. Die seit 2006 bestehende russische Tochtergesellschaft wird aktuell abgewickelt, die Geschäfte vor Ort eingestellt.

Diese Entscheidungen wurden getroffen, um die Zukunft der Deutschen Werkstätten langfristig zu sichern. „Wir gehen diesen Schritt sehr bewusst, um uns auf den veränderten Yachtmarkt einzustellen“, sagt Fritz Straub, geschäftsführender Gesellschafter der Deutsche Werkstätten Hellerau GmbH. Mitarbeitende wie Auftraggeber sind über die Umstrukturierungen bereits informiert worden. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zeigen sich sehr verständnisvoll und engagiert. Deshalb bin ich überzeugt, dass uns der Umbruch gelingen wird“, so Straub

Standorte in Sachsen bleiben erhalten

Die Produktionskapazitäten an den sächsischen Standorten werden aufrechterhalten. In der Deutsche Werkstätten D&B GmbH mit Fertigungsstätte in Großröhrsdorf, die für den Innenausbau der Privatresidenzen verantwortlich ist, ist kein Stellenabbau geplant. Das Hochbaugeschäft würde sich gut entwickeln, so dass in den kommenden Jahren ein Wachstum der Gesellschaft inklusive Personalaufbau erwartet wird, heißt es in der Mitteilung.

Die Deutschen Werkstätten wurden 1898 in Dresden gegründet und haben sich nach der Wiedervereinigung nach eigenen Angaben den Ruf als einer der weltbesten Innenausbauer erarbeitet mit einer international starken Marke.