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Rekorde, Kritik und Visionen: Das Steyer-Stadion in Dresden ist mehr als ein Sportbau

Über hundert Jahre alt, für mehr als 50 Millionen Euro saniert - das Heinz-Steyer-Stadion in Dresden setzt Maßstäbe und beschäftigt weit über den Sport hinaus. Warum? Hier sieben Gründe.

Von Tino Meyer
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Schmuckstück im Sportpark Ostra: das neue Heinz-Steyer-Stadion. Mit der Wiedereröffnung verbunden sind auch große Pläne.
Schmuckstück im Sportpark Ostra: das neue Heinz-Steyer-Stadion. Mit der Wiedereröffnung verbunden sind auch große Pläne. © dpa

Dresden. Der Sportbürgermeister hält sich nicht lange bei der Vorrede auf. "Das Heinz-Steyer-Stadion", sagt Jan Donhauser erwartungsfroh wie überzeugt, "ist für mich ein wirkliches Phänomen: schon jetzt bei jedem Termin volles Haus." Baustellenführungen hat er bis zuletzt einige mitgemacht, dazu verschiedene andere Anlässe, Umbau und Modernisierung dauern schließlich knapp dreieinhalb Jahren an - und damit deutlich länger als geplant. Auch die Kosten sind de facto explodiert: von einst anvisierten 38 auf rund 54 Millionen Euro, mindestens.

Auch ohne Sportbetrieb stand und steht die "ganz besondere Sportstätte" (Donhauser) immer wieder im Fokus, nicht selten gab und gibt es Nachfragen, Zweifel und Kritik. Mit der Eröffnung an diesem 30. August soll das nun vorbei sein, "und in vier, fünf Jahren werden wir darüber lachen", meint Donhauser.

Dieses Stadion in Dresden ist offenbar tatsächlich mehr als ein Sportbau - wie der Blick zurück nach vorne beweist.

Geschichte: Krieg, Weltrekorde, Dynamo im Europacup

Das Heinz-Steyer-Stadion erlebte Weltrekorde, Länderspiele, Friedensfahrten – aber auch Jahre der Tristesse. Durch den Umbau können große Traditionen nun wieder aufleben: die besondere Geschichte des Stadions.

© Privatarchiv

Tradition: DDR-Sportstars erinnern sich an Dresden

Mit dem Steyer-Stadion besitzt Dresden einen einzigartigen Sportbau. Er erinnert Stars von damals an legendäre Erfolge – unter anderem Weitspringerin Heike Drechsler, die im neuen Oval ihr Sport-Comeback geben will.

© SZ/Volker Santrucek

Debatte: Warum das Heinz-Steyer-Stadion seinen Namen hat

Die traditionsreiche Arena wird nach der millionenschweren Modernisierung wiedereröffnet. Muss sie aber auch umbenannt werden, weil der Name an einen Kommunisten erinnert? Pläne gibt es längst.

© dpa

Architektur: Was diese Sportstätte einzigartig macht

Mit dem umgebauten Steyer-Stadion meldet sich Dresden in der ersten Liga deutscher Sportstätten zurück - durch eine Architektur, die mit einmaliger Funktionalität punkten will.

© SZ/Veit Hengst

Vision: Projektmanager Ralf Minge im Interview

Ralf Minge managt jetzt den Sportpark Ostra und damit auch das Steyer-Stadion. Im Interview redet er erstmals über seine Visionen im neuen Job und auch Dynamos neuen Weg.

© olaf rentsch

Goldenes Oval: Eine Dresdner Traditionsmarke mit Weltruf

Mit der Eröffnung kehrt auch das Goldene Oval und damit Weltklasse-Sport zurück nach Dresden. Das Leichtathletik-Meeting lockt sogar einen Olympiasieger an - und 10.000 Zuschauer.

© SZ/Volker Santrucek

Stadium Run: So lief die inoffizielle Eröffnung

Nach dem Umbau hat das Stadion seine ersten Sieger. Mehr als 4.200 Teilnehmer laufen in das neue Oval - und genießen die besondere Atmosphäre einen Tag vor der offiziellen Eröffnung.

© Jürgen Lösel

"Das neue Steyer-Stadion wird ein neuer Leuchtturm im Sportpark Ostra und dieselbe Anziehungskraft für den Sport haben wie der Kulturpalast für die Kultur", meint Birke Tröger, Präsidentin des Dresdner SC. Für ihren Verein sei es Sehnsuchtsort, Identifikationspunkt und Wohnzimmer in einem.

Neben den DSC-Leichtathleten als einer der Hauptmieter ziehen auch die Fußballer des Dresdner SC ein, für die Footballer der Dresden Monarchs wird es ebenfalls die neue Heimstätte, zudem gibt es Fechtbahnen und Squashplätze in dem vierstöckigen Multifunktionsgebäude. Das sportmedizinische Zentrum für Leistungsdiagnostik der Uniklinik wird hingegen erst 2025 in die Katakomben der neuen Südtribüne einziehen.