Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
SZ + Sport

Nach Brückeneinsturz: Dresden-Marathon braucht schnell eine neue Strecke

Beim Dresden-Marathon sind im Oktober rund 10.000 Menschen am Start. Doch nach dem Einsturz der Carolabrücke fehlt ein Stück Strecke. Auch der Sportscheck Run ist betroffen. Es gibt einen Plan, aber die Zeit drängt.

Von Tino Meyer
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Der Einsturz der Carolabrücke in der Dresdner Innenstadt hat auch Konsequenzen für den Dresden-Marathon, der am 27. Oktober zum 24. Mal stattfindet - und jetzt eine neue Strecke braucht.
Der Einsturz der Carolabrücke in der Dresdner Innenstadt hat auch Konsequenzen für den Dresden-Marathon, der am 27. Oktober zum 24. Mal stattfindet - und jetzt eine neue Strecke braucht. © Christian Juppe

Dresden. Erst war die Schockstarre, gefühlt einen Tag lang. Und dann ging's los. So beschreibt Peter Eckstein, der Organisator des Dresden-Marathons, seine Gefühlslage seit dem Einsturz der Carolabrücke und stellt unmissverständlich fest: "So etwas braucht überhaupt niemand, auch wir nicht. Das ist eine große Herausforderung für uns, die wir aber bewältigen werden. Die 24. Auflage des Dresden-Marathons soll und wird am 27. Oktober stattfinden." Woran es derzeit allerdings fehlt, ist die Strecke.

Der Lauf-Klassiker in der Landeshauptstadt führt zwar nicht über die Carolabrücke, aber auf den 42,195 Kilometern insgesamt dreimal darunter entlang. Und so gut die Trümmerteile auf dem Elberadweg mittlerweile beseitigt sein mögen, freigegeben ist der Bereich aufgrund der Einsturzgefahr anderer Brückenteile längst nicht. "Und da brauchen wir uns auch keine Illusionen machen, dass dies vielleicht in den nächsten Wochen geschieht. Wir planen jetzt um", sagt Eckstein auf Nachfrage von Sächsische.de, zumal dies nicht der einzige Knackpunkt ist.

Durch die erforderliche Umleitung des Straßenverkehrs sind weitere Abschnitte der Marathon-Strecke betroffen, die nun am 27. Oktober nicht gesperrt werden können. Eine Alternative muss also her, und das so schnell wie möglich. "Ich denke täglich daran, und auch nachts geht mir das nicht aus dem Kopf", erzählt Eckstein. Doch natürlich hat er inzwischen schon einen Plan - der aber erst noch von den Straßenverkehrsbehörden und dann auch von den Verkehrsbetrieben genehmigt werden muss.

Verpflegungsstellen und Toiletten müssen auch umgeplant werden

Durchaus erschwerend kommt hinzu, dass Start (Pieschener Allee) und Ziel (Congress Center) unverändert bleiben sollen und am Ende immer exakt vermessene 42,195 Kilometer stehen - damit es ein offiziell anerkannter Marathon ist. Zudem drängt die Zeit, denn mit der Strecke allein ist es schließlich nicht getan. Auch die Verpflegungsstellen und mobile Toilettenanlagen müssen neu geplant werden. "Alles in allem eine sportliche Aufgabe fünfeinhalb Wochen vor dem Start", sagt Eckstein.

Was ihn und das Organisationsteam antreibt: die unverändert riesige Nachfrage, auch und gerade nach dem Brückenkollaps. "Wir laufen auf einen Teilnehmerrekord zu", meint Eckstein und rechnet diesmal erstmals überhaupt mit mehr als 10.000 Läuferinnen und Läufern.

Ein Formtest in der Vorbereitung für den Dresden-Marathon, der auch als Staffel gelaufen werden kann und zudem die Halbdistanz sowie einen Viertel- (10,55 km) und Zehntelmarathon (4,2 km) im Angebot hat, ist für nicht wenige der Sportscheck Run in Dresden am 21. September. Rund 3.000 Teilnehmer sind angemeldet. Das Carolabrücken-Problem haben die Organisatoren auch schon gelöst - und kurzerhand eine 2,5-Kilometer-Runde entworfen, die unter anderem über das Terrassenufer führt.

Das wiederum bringt nun aber eine neue, wetterbedingte Herausforderung mit sich: die Hochwasserlage der Elbe. Man sei mit den Ordnungsbehörden im regelmäßigen Austausch und hoffe das Beste, heißt es dazu von den Organisatoren. Ausgang offen.