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So lief das Wahlforum im umkämpften Wahlkreis in Dresden

In Neustadt und Johannstadt will Thomas Löser das einzige Grüne Direktmandat in Dresden verteidigen. Im Podium der Landeszentrale für politische Bildung traf er auf CDU, SPD, Linke, FDP und BSW.

Von Andreas Weller
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Barbara Oehlke (CDU, v.l.), Anja Stephan (Linke), Thomas Löser (Grüne), Sophie Koch (SPD), Carl Gruner (FDP) und Ulrike Rothe (BSW) im Podium.
Barbara Oehlke (CDU, v.l.), Anja Stephan (Linke), Thomas Löser (Grüne), Sophie Koch (SPD), Carl Gruner (FDP) und Ulrike Rothe (BSW) im Podium. © René Meinig

Dresden. Der Wahlkreis 41 (Dresden 2) mit Neustadt und Johannstadt ist zur Landtagswahl am 1. September heiß umkämpft. Vor fünf Jahren gewann Thomas Löser zum ersten Mal ein Direktmandat für die Grünen in Dresden - sonst holte immer die CDU sämtliche Mandate in der Stadt. Jetzt stellten sich die Direktkandidatinnen und -kandidaten den Rededuellen der Landeszentrale für politische Bildung, die in ganz Sachsen Podien veranstaltet. Hier ging es auch um Windkraftanlagen in Dresden.

Neben Löser erschienen Sophie Koch (SPD), Barbara Oehlke (CDU), Anja Stephan (Linke), Ulrike Rothe für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und Carl Gruner (FDP). AfD-Kandidat Andreas Harlaß sagte kurzfristig ab.

Sollen in Dresden Windkraftanlagen gebaut werden?

In einem "Duell" zwischen Löser und Gruner ging es um die Frage, ob auch in Dresden Windkraftanlagen errichtet werden sollen. Gruner erklärte, dass dafür nicht so richtig Platz sei. "Eine große Fläche von Dresden wird durch die Dresdner Heide beansprucht, da passen keine Windkraftanlagen hinein und auch an den Elbhängen oder im Stadtgebiet ergibt das wenig Sinn."

Vielleicht könne man im Hochland, also Schönfeld-Weißig, darüber nachdenken. "Grundsätzlich sind in einer Großstadt Fotovoltaikanlagen besser aufgehoben und Windkraftanlagen eher im ländlichen Raum", so Gruner. Die FDP sei eher dafür, alte Anlagen in Sachsen durch leistungsstärkere neue Anlagen zu ersetzen.

Löser verwies auf Untersuchungen, die die Grünen angestoßen hatten, die mögliche Standorte für 21 Anlagen ausweist. "Wenn die alle ans Netz gingen, wäre das Strom für 90.000 Haushalte. Wir brauchen das unbedingt." Anlagen allen Autobahnen in Richtung Norden wären ebenso möglich. "Ansiedlungen wie TSMC und Bosch fragen danach, sie wollen das", so Löser. "Auch Dresden muss einen Beitrag leisten, Windkraft soll nicht überall hin, aber wo es gut funktioniert."

Wie soll der Lehrermangel bekämpft werden?

Zum Mangel an Lehrkräften an Schulen "duellierten" sich Oehlke und Stephan. Man müsse die Arbeitsbedingungen für Lehrer verbessern, so die Linken-Kandidatin. "Das bedeutet auch, Teilzeit zu gewähren. Eine Teilzeitkraft, die da ist, ist besser als jede Vollzeitkraft, die wegen Überlastung krank ist."

CDU-Kandidatin Oehlke hält davon nicht viel. "Mit dieser Work-Life-Balance werden wir es nicht schaffen können. Der Lehrerberuf muss wieder mehr Wertschätzung erfahren. Wir brauchen Lehrer, für die das eine Berufung ist. Wenn Arbeit Spaß macht, empfinde ich sie auch nicht als anstrengend."

Chip-Ansiedlung - Chance oder Risiko?

Die Ansiedlung von TSMC/ESMC im Dresdner Norden schafft viele neue Arbeitsplätze, dafür braucht es aber auch Wohnungen, Schulen samt Lehrkräften und Verkehrslösungen. Ist das Chance oder Risiko für Dresden?

"Definitiv mehr Chance", so die SPD-Kandidatin. "Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass wir eine Mietpreisbremse haben und mehr Wohnungsbau. Wir wollen zum Beispiel, dass eine Landesbaugesellschaft gegründet wird, die Wohnungen baut und so das Umland attraktiver wird. Wo wir beim ÖPNV sind, damit die Leute alles erreichen können. Und wir brauchen mehr Lehrkräfte."

BSW-Kandidatin Rothe stimme in vielen Punkten zu. "Aber Fachkräfte können wir auch selber ausbilden, da haben wir noch sehr viel Reserven, die Bildung zu verbessern."