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Dresden
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Mit Christian Thielemann in Dresdens Unterwelt

Der SZ-Journalist Peter Hilbert liest in der Bibliothek Gruna aus seinem stark erneuerten Buch über eine besondere Entdeckungstour zu versteckten Orten und mystischen Plätzen in Dresden.

Von Peter Hilbert
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Einen mystischen Anblick bietet die fast 500 Jahre alte Sandsteinröhre am Theaterplatz, die der langjährige Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle, Christian Thielemann, kurz vor seinem Abschied aus Dresden inspiziert.
Einen mystischen Anblick bietet die fast 500 Jahre alte Sandsteinröhre am Theaterplatz, die der langjährige Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle, Christian Thielemann, kurz vor seinem Abschied aus Dresden inspiziert. © René Meinig

Dresden. Journalismus ist spannend. Besonders in Dresden. Die 1945 zerstörte und danach wieder aufgebaute Elbmetropole bietet nicht nur viele spannende aktuelle Geschichten, sondern ebenso viele aus ihrer langen Historie. So sind im Untergrund nicht nur zahlreiche Zeugen der Festungsstadt erhalten, sondern auch Gräber oder Reste von Häusern, die belegen, dass die Besiedlung Dresdens eine sehr lange Geschichte hat.

Der langjährige SZ-Journalist Peter Hilbert war mit Archäologen, Gesteinsforschern, Restauratoren, Bildhauern, Historikern und Technikern unterwegs, um versteckte Orte in der Unterwelt, mystische Plätze hinter bekannten Fassaden und besondere Kunstwerke zu erkunden. In dem Buch "Dresdens geheimnisvolle Altstadt" finden Sie die spannendsten Berichte. Die erste und die zweite Auflage waren binnen weniger Monate, die Karten für Lesungen in Bibliotheken teilweise schon Wochen vorher ausverkauft. Jetzt ist die dritte Auflage mit zahlreichen neuen Berichten erschienen, aus der er am kommenden Donnerstag in der Bibliothek Gruna liest.

Die Berichte drehen sich auch um Dresdens Unterwelt. Von der ist auch der langjährige Chef der Sächsischen Staatskapelle, Christian Thielemann, fasziniert. Anfang 2024 erfuhr er aus einem Bericht der Sächsischen Zeitung, dass die Stadtentwässerung Dresdens ältesten Kanal entdeckt hat, der vor knapp 500 Jahren gebaut wurde. Den wollte Thielemann erkunden, was er auch kurz vor seinem Abschied von Dresden im Juli 2024 während einer besonderen Tour tat.

Der Hobbyhistoriker Christoph Pötzsch kennt die Geschichte der Dresdner Seufzerbrücke genau. So weiß er, warum sie nach dem venezianischen Vorbild gebaut wurde. Seit 1901 verbindet dieses Bauwerk das Residenzschloss mit der Hofkirche.
Der Hobbyhistoriker Christoph Pötzsch kennt die Geschichte der Dresdner Seufzerbrücke genau. So weiß er, warum sie nach dem venezianischen Vorbild gebaut wurde. Seit 1901 verbindet dieses Bauwerk das Residenzschloss mit der Hofkirche. © Peter Hilbert

Überraschend ist für viele, dass die Dresdner Seufzerbrücke zwischen Schloss und Hofkirche noch gar nicht so alt ist. Denn erst Ende des 19. Jahrhundert ersetzte dieser Bau nach venezianischem Vorbild eine hässliche Holzbrücke. Kaum bekannt ist auch die Geschichte zum Denkmal von Friedrich August I., den Napoleon 1806 zum ersten sächsischen König erhoben hat. Er regierte fast sechs Jahrzehnte und damit so lange wie kein anderer sächsischer Monarch. Nicht viele Dresdner wissen, dass sein Denkmal, das heute am Zugang zur Brühlschen Terrasse am Ständehaus steht, einst mitten im Zwingerhof war. Warum es dort weg musste und vieles andere, erklärt Peter Hilbert bei der Lesung.

Autor Peter Hilbert liest am 5. September, 15 Uhr, in der Bibliothek Gruna auf der Papstdorfer Straße 13. Eintritt: 7 Euro, mit gültigem Benutzerausweis 4 Euro. Anmeldung unter [email protected].

Das Buch: Die dritte, stark erneuerte Auflage umfasst 246 Seiten und kostet 24,90 Euro. Sie ist ab sofort in DDV-Lokalen und demnächst im Buchhandel erhältlich. Das Buch kann auch per E-Mail bestellt werden unter [email protected]