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Wie ist die Lage am Dresdner "Assi-Eck"?

In den vergangenen Jahren hatten sich Anwohnende über die Lautstärke und den Müll von Feiernden beschwert. So bewerten Polizei und Ordnungsamt die Lage in Dresden im Sommer 2024.

Von Julia Vollmer
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Am Assi-Eck in der Dresdner Neustadt treffen sich viele gern an lauen Abenden.
Am Assi-Eck in der Dresdner Neustadt treffen sich viele gern an lauen Abenden. © Christian Juppe

Dresden. Dieser Sommer verzaubert die Dresdnerinnen und Dresdner mit heißen Tagen und milden Nächten. Zeit, um das Leben und die Abende mit Freunden zu genießen und draußen zu sitzen und zu quatschen. Für viele Neustädterinnen und Neustädter gehört als Ort im Sommer das "Assi-Eck", also die Kreuzung Louisenstraße/Rothenburger/Görlitzer Straße, dazu. Doch immer wieder gab es zuletzt Konflikte mit den Anwohnenden. Wie ist die Situation bisher in diesem Sommer?

Was beobachtet das Ordnungsamt?

Der Bereich der sogenannten "Schiefen Ecke" ist auch in diesem Sommer wieder ein Einsatzschwerpunkt des Ordnungsamtes. Dieses zieht bislang ein entspanntes Zwischenfazit in diesem Sommer. "Die erhöhte Präsenz der Bediensteten des Gemeindlichen Vollzugsdienstes sowie das konsequente Unterbinden von Ordnungswidrigkeiten wirken sich positiv auf eine Entspannung der Lage vor Ort aus", so das Amt. Seit Jahren ist das Projekt der Nachtschlichter des Stadtbezirksamtes ein großer Erfolg und trägt zur Entspannung am Eck bei. Das Kommunikationsteam ist in den Nächten im Frühling und Sommer unterwegs.

Seit Anfang März seien lediglich fünf Lärmbeschwerden aus dem Umfeld der Kreuzung beim Ordnungsamt eingegangen. Der Lärm ging von Personen im Kreuzungsbereich sowie von den angrenzenden Bars aus. "Die gemeldeten Ruhestörungen konnten durch die Bediensteten des Gemeindlichen Vollzugsdienstes unverzüglich befriedet werden", betont das Rathaus.

Auch das Thema Lautstärke durch Boom-Boxen, über das sich viele Anwohnende immer wieder beschwert hatten, habe man im Griff. "Das Betreiben lauter Musikboxen im Bereich ist rückläufig, da die Besuchenden mittlerweile erkannt haben, dass seitens des Gemeindlichen Vollzugsdienstes vor allem zur Nachtzeit hier konsequent eingeschritten wird", so die Stadt auf Anfrage.

Wie schätzt die Polizei die Lage ein?

Auch Polizeisprecher Marko Laske zieht ein positives Fazit. "Die Lage und die Atmosphäre an der 'Schiefen Ecke' ist dieses Jahr als ruhig und entspannt einzuschätzen." Im Bereich der "Schiefen Ecke" sei es bislang zu keinen größeren Störungen gekommen.

Es kam aber vor, dass der Straßenverkehr am Eck durch Passanten behindert wurde. "So zum Beispiel am 13. April 2024, als aufgrund einer Vielzahl von Passanten der Gehweg nicht mehr nutzbar war und diese auf die Straße ausweichen mussten. Die kurze Behinderung des Fahrverkehrs konnte jedoch gelöst werden", so Laske.

Die Polizei ist dort viel im Einsatz. "Wir haben bislang etwa 45 Straftaten im Bereich der 'Schiefen Ecke' aufgenommen. Diese unterteilen sich in 19 Körperverletzungsdelikte, neun Diebstahlshandlungen, vier Sachbeschädigungen und sonstige Straftaten", sagt er. Die Polizei ahnde regelmäßig Verstöße wegen Falschparkens oder zum Beispiel wegen der Missachtung der roten Ampeln durch Radfahrer. Abseits des täglichen Dienstes mit wiederkehrenden Einsätzen im Bereich hat das zuständige Revier bislang neun Einsätze an der "Schiefen Ecke" durchgeführt.

Auch die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), die in den vergangenen Jahren immer wieder die Linie 13 umleiten mussten, weil Menschen auf den Gleisen saßen, sind entspannt. "An dieser Stelle hatten wir in diesem Jahr noch keine Störung, die von Streichlern oder ähnlichen Problemen der Vergangenheit verursacht worden wäre. Aus unserer Sicht hat sich die Lage an dieser Ecke also entspannt", sagt Sprecher Christian Schmidt.