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Warum sich Einsatzkräfte von der Frauenkirche in Dresden abseilen

Am Mittwoch seilten sich mehrere Höhenretter von der Frauenkirche in Dresden ab. Außerdem umflogen Drohnen die Kirche. Rund um die Frauenkirche kam es zu Sperrungen.

Von Juliane Just
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Von 70 Metern Höhe seilten die Einsatzkräfte sich vom Balkon der Frauenkirche ab - eine Übung unter realen Bedingungen.
Von 70 Metern Höhe seilten die Einsatzkräfte sich vom Balkon der Frauenkirche ab - eine Übung unter realen Bedingungen. © Roland Halkasch

Dresden. Es ist ein ungewöhnliches Bild, wenn an der Frauenkirche gleich mehrere Männer und Frauen in roter Kleidung hängen. Sie sind mit mehreren Seilen gesichert und befördern eine Person von der Kuppel auf den Neumarkt. Was ist passiert?

In luftigen Höhen arbeiteten die Einsatzkräfte konzentriert, aber auch am Boden werden die Höhenretter unterstützt.
In luftigen Höhen arbeiteten die Einsatzkräfte konzentriert, aber auch am Boden werden die Höhenretter unterstützt. © Roland Halkasch

Bei dem Szenario handelt es sich um eine Übung der Höhenretter der Dresdner Feuerwehr unter realen Bedingungen. "Die Plattform ist ein von Touristen stark frequentierter Aussichtspunkt. Auch an solchen Orten können Personen stürzen oder einen medizinischen Notfall erleiden", erklärt die Feuerwehr in einer Pressemitteilung den Hintergrund. Durch den engen Aufstieg der Frauenkirche sei eine Rettung von außen über den "Luftweg" sinnvoller.

Aus 70 Metern Höhe wurde für die Übung ein vermeintlicher Patient gerettet und abgeseilt. Um die beiden Seile auf die Plattform zu bekommen wurde bisher mit einem Wurfsack eine Pilotleine geworfen, an welche dann die beiden Lastseile befestigt und nach oben gezogen wurden. "Diese Prozedur ist zum Teil mit unkalkulierbaren Risiken verbunden", so die Feuerwehr.

Um diese Risiken zukünftig zu minimieren, kam heute erstmalig eine speziell ausgerüstete Drohne der Drohnenstaffel des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) zum Einsatz, um die Pilotleine nach oben zu transportieren. Die Leine wurde auf der Plattform von den Kollegen in Empfang genommen und im Anschluss konnten beide Seile nach oben gezogen werden.

Die Einsatzübung bringt auch diesen Ausblick über die Elbe mit sich.
Die Einsatzübung bringt auch diesen Ausblick über die Elbe mit sich. © Roland Halkasch

Das Seil zwischen der Kuppel der Frauenkirche und einem Löschfahrzeug auf dem Neumarkt betrug 105 Meter. Die Feuerwehr bilanziert die Einsatzübung positiv. Für die Übung mussten Bereiche rund um die Frauenkirche gesperrt werden. (SZ/juj)