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Wahlforum in Dresden: Braucht es die 40-Stunden-Woche?

Brauch es eine Brandmauer zur AfD? Und die 40-Stunden-Woche? Diese Themen wurden beim Wahlforum im Dresdner Norden diskutiert.

Von Connor Endt
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Beim Wahlforum diskutierten Hans-Jürgen Zickler (AfD, v.l.), Paul Senf (Linke), Ulrike Caspary (Grüne), Editha Matthes (SPD) und Andreas Mogwitz (FDP).
Beim Wahlforum diskutierten Hans-Jürgen Zickler (AfD, v.l.), Paul Senf (Linke), Ulrike Caspary (Grüne), Editha Matthes (SPD) und Andreas Mogwitz (FDP). © René Meinig

Dresden. In gut drei Wochen wählt Sachsen den neuen Landtag. In allen 60 Wahlkreisen organisiert die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung Wahlforen. Unterstützt wird sie dabei von den Volkshochschulen, der Leipziger Volkszeitung und der Sächsischen Zeitung.

Auch im Dresdner Norden, im Wahlkreis 40, wurde am Donnerstag ein Wahlforum veranstaltet. Eingeladen waren die Direktkandidaten der aussichtsreichen Parteien, also von CDU, AfD, Grünen, Linken, SPD und FDP. CDU-Kandidat Christian Hartmann musste anderweitig aushelfen und konnte deshalb nicht teilnehmen. Er schickte aber auch keine Vertretung. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hatte keinen Kandidaten im Wahlkreis aufgestellt.

Braucht es eine Brandmauer zur AfD?

Wichtiges Thema an diesem Abend: Stärkung der Demokratie und politische Bildung. Hans-Jürgen Zickler, Kandidat der in Sachsen als rechtsextrem eingestuften AfD, meint dazu: "Wir dürfen keine Brandmauern errichten und Meinungen ausgrenzen." Lautes Gelächter im Publikum.

Die anderen Kandidaten widersprechen dieser Aussage vehement. "Es gibt eine Brandmauer zur AfD, weil sich die Partei nicht von Rechtsextremen abgrenzt und der Demokratie schadet", sagt etwa Ulrike Caspary (Grüne). Man müsse mehr politische Bildung in den Schulen fördern.

Wie soll der Verkehr in Dresden gestaltet werden?

Zu diesem Thema haben die Kandidaten unterschiedliche Vorschläge. Ulrike Caspary fordert beispielsweise, dass die Radwege ausgebaut werden. Zudem brauche es mehr ÖPNV-Angebote.

Volle Apostelkirche: Viele Dresdnerinnen und Dresdner besuchten das Wahlforum.
Volle Apostelkirche: Viele Dresdnerinnen und Dresdner besuchten das Wahlforum. © René Meinig

Hans-Jürgen Zickler ist für eine bauliche Trennung von Rad- und Autospuren in Dresden. Paul Senf (Linke) widerspricht: Eine Trennung sei baulich nicht machbar. Stattdessen müsse man den Platz gerechter verteilen und die Angebote im ländlichen Raum verbessern. Auch in kleineren Ortschaften müsse zumindest einmal pro Stunde ein Bus fahren.

Braucht es die 40-Stunden-Woche?

Der AfD-Politiker Zickler ist sich sicher: Aufgrund des Fachkräftemangels brauche es auch weiterhin die 40-Stunden-Woche in Sachsen. Paul Senf von den Linken entgegnet, dass man dem Fachkräftemangel durch bessere Arbeitsbedingungen entgegenwirken müsse. Seine Idee: Durch weniger Arbeitsstunden könnten sich Menschen ehrenamtlich einbringen und so der Gesellschaft nutzen.

Dem stimmt Editha Matthes (SPD) zu: "Ehrenamt wird aktuell kaum honoriert." Andreas Mogwitz (FDP) ist für den Erhalt der 40-Stunden-Woche: "In vielen Bereichen sind weniger Stunden unvorstellbar. Wenn wir unseren Lebensstandard halten wollen, dann brauchen wir die 40-Stunden-Woche."