Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Dresden
Merken

Trockenes Dresden: Stadt verbietet Wasserentnahme an Bächen, Teichen und Seen

Dresden ist so trocken, dass in manchen Bächen kein Wasser mehr fließt. Jetzt reagiert die Stadtverwaltung darauf mit einem Verbot.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die Elbe führt Niedrigwasser, manche Bäche in Dresden sind schon ausgetrocknet. Darauf reagiert jetzt die Stadt.
Die Elbe führt Niedrigwasser, manche Bäche in Dresden sind schon ausgetrocknet. Darauf reagiert jetzt die Stadt. © Archiv/dpa/Sebastian Kahnert

Dresden. Die Stadt verbietet, Wasser aus sogenannten Oberflächengewässern zu entnehmen. Das betrifft Bäche, Teiche und Seen. Das Verbot gilt ab Freitag, 14. Juli und bis einschließlich 15. Oktober - also den Sommer über und bis weit in den Herbst.

Auch wenn dieses Jahr vereinzelte Schauer und Gewitter in den letzten Wochen für etwas Niederschlag sorgten, führen viele kleine Gewässer in Dresden zu wenig Wasser, stellen die Verantwortlichen im Rathaus fest. Vor allem in Mai und Juni dieses Jahres habe es zu wenig geregnet.

"Auch die naturgemäß hohe Verdunstung an heißen Sommertagen trägt dazu bei, dass es insgesamt zu trocken ist." Da selbst mit gelegentlichen Niederschlägen keine baldige Besserung der Lage zu erwarten ist, sei die Allgemeinverfügung ausgesprochen worden.

Mehrere Bäche in Dresden führen kein Wasser mehr

Umweltamtsleiter Wolfgang Socher sagt dazu: "An einigen Beobachtungspunkten, beispielsweise am Leubnitzbach oberhalb des Heiligen Borns, an der Mündung des Nöthnitzbaches, am Ruhlandgraben und am Weidigtbach waren die Gewässer bereits trocken." Einige Regengüsse im Juni hätten die Pegel lediglich nur kurz ansteigen lassen. Um zu vermeiden, dass der Naturhaushalt nachhaltig gestört wird, sei nun das Entnahmeverbot ausgesprochen worden.

Die Grundwasserstände an den Mess-Stellen des städtischen Messnetzes liegen derzeit im Durchschnitt etwa 40 Zentimeter unter dem Monatsmittel der letzten 15 Jahre, teilt die Stadtverwaltung mit. Die Situation sei im Stadtgebiet allerdings nicht überall gleich. Während am Rand des Elbtals die Grundwasserstände etwa einen Meter unter den langjährigen Monatswerten liegen, seien es in Elbnähe Werte im Bereich des Monatsmittels. Ursache für diesen Unterschied sei die für die Entwicklung des Grundwasserstands stabilisierende Wirkung der Elbe in der Nähe des Flusses. Generell taucht das Grundwasser im Elbtal etwa in fünf bis sieben Meter Tief auf.

Bis zum 15. Oktober darf nun kein Wasser mit Pumpen aus oberirdischen Gewässern entnommen werden. Gleiches gilt für Entnahmen mit Schöpfgefäßen, also Gießkannen oder Eimern, in den kleinen städtischen Fließgewässern. Wer eine Erlaubnis zur Wasserentnahme muss deren Nebenbestimmungen beachten, so die Stadt.

Werden bei Gewässerkontrollen Verstöße festgestellt, können sie als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Das Bußgeld beträgt mindestens 50 Euro. Ausgenommen von dem Verbot ist die Elbe. Im Moment führt auch sie Niedrigwasser. Die Nutzung des Grundwassers muss dort aber noch nicht verboten werden, so die Stadt.

Die Verfügung zum Wasserentnahme-Verbot kann online unter www.dresden.de/Oberflaechenwasser (Bekanntmachungen) nachgelesen werden.