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Schatzsuche am anderen Ende der Welt: Dresdner Magnetfischer findet in Australien Gold

Er nennt sich auf Instagram "Marcneto" und fischt sonst mit einem Magneten Kuriositäten aus der Elbe. Nun ist der Dresdner zu neuen Abenteuern aufgebrochen - ans andere Ende der Welt.

Von Theresa Hellwig
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Da ist es: Das erste Stückchen Gold, das der Dresdner Magnetfischer Marc in Australien gefunden hat.
Da ist es: Das erste Stückchen Gold, das der Dresdner Magnetfischer Marc in Australien gefunden hat. © Marcneto/privat

Dresden. Im entscheidenden Moment fiel das Handy aus. Ausgerechnet jetzt, wie ärgerlich! Gerade hockte Marc in dem trockenen Flussbett und schlug die Hacke immer wieder in den Boden - nur, um dann noch einmal mit dem Metalldetektor über das Loch zu gehen. Dieser piepte noch immer. "Meine Hände haben gezittert, mein Herz hat schnell geschlagen. Ich war richtig aufgeregt", sagt Marc.

Und tatsächlich fand er an jenem Tag vor etwa anderthalb Wochen, wonach er suchte: Plötzlich glänzte da etwas in der Erde in seinen Händen. "Ich hab das Stück dann direkt in den Mund genommen und abgezutschelt", sagt der Dresdner. Heraus kam ein glänzendes Stück Metall: Gold. Zu gerne hätte Marc den besonderen Moment festgehalten, aber keine Chance. Das Handy streikte.

Dresdner besucht Camp von Goldrausch-Protagonisten

Am 4. September ist Marc, der im Netz als Magnetfischer "Marcneto" bekannt ist, aus Dresden aufgebrochen und hat sich auf die große Abenteuerreise begeben. Sein Ziel: Cairns in Australien. Oder, genauer gesagt, ein Ort mitten im Nirgendwo, viele Stunden mit dem Auto entfernt von dort.

Hier hat der Australier Matthew Vaughan, kurz: Mat, sein Camp. Der 52-Jährige ist professioneller Goldgräber und Protagonist der Serie "Goldrausch in Australien", die mittlerweile in der sechsten Staffel auf DMax läuft. Marc aus Dresden hat sie alle gesehen.

Mit dem Metalldetektor sucht Marc nach Gold.
Mit dem Metalldetektor sucht Marc nach Gold. © Marcneto
Im Camp hilft er Matthew bei Arbeiten, die anstehen.
Im Camp hilft er Matthew bei Arbeiten, die anstehen. © Marc(neto)
Auf den Straßen ist kilometerweit nichts.
Auf den Straßen ist kilometerweit nichts. © Marc(neto)
Etwa daumennagelgroß ist der kostbare Fund.
Etwa daumennagelgroß ist der kostbare Fund. © Marc(neto)

Und ausgerechnet ihn, der der Serie schon so lange folgt, hat Mat vor etwa einem Jahr in sein Camp im Outback eingeladen. Auf ihn aufmerksam geworden war der Australier wegen seiner Magnetfisch-Videos. "Mat kannte das Magnetfischen vorher nicht und hat mich gefragt, ob ich nicht einmal vorbeikommen möchte", erinnert sich Marc. Er witterte eine Chance, die es sonst nicht so schnell wieder gibt - und ließ sich nicht zweimal bitten. "Ich musste das natürlich mit meiner Familie und meinem Arbeitgeber abklären", sagt er. "Aber ich habe mir gedacht: jetzt oder nie."

Goldschürfen im Nirgendwo

Seit knapp zwei Wochen schläft er jetzt in dem Camp, das zwei Stunden Autofahrt vom nächsten Dorf und sechs Stunden Autofahrt von der nächsten Stadt entfernt ist. Um einzukaufen, machen er und Mat sich auf den Weg in die weiter entfernte, größere Stadt. "Als ich am Flughafen ankam, haben wir gleich mehrere Einkaufswagen mit Lebensmitteln gefüllt. Leer fährt man hier nie zurück zum Camp", sagt der 39-Jährige.

Er darf im Outback mit dem Hanomag K8, also einer Laderaupe, von Matthew fahren - ebenso wie mit dem Jeep und dem Bagger. Er hat Kängurus gesehen und eine Huntsman-Spinne.

Marc selbst schläft in einem Caravan. Dort sitzt er auch, als er via Videocall von seinem Abenteuer erzählt. Das Camp an sich besteht aus Containern, die aneinandergereiht sind. Gedreht wird hier gerade nicht: Marc ist zwischen den Dreharbeiten zu Besuch. "Wir fahren hier durch den Busch, bleiben irgendwo am Flussbett stehen und legen los", schildert er, und meint: Er und Mat beginnen, nach Gold zu suchen. Manchmal suchen sie auch irgendwo im Wald. Um nicht von giftigen Schlangen gebissen zu werden, tragen sie dann extra Schoner.

Marc greift in seine Hosentasche, zieht das Stückchen Gold heraus, das er gleich zu Beginn seiner Reise gefunden hat. "Ich habe es immer dabei", sagt er. Eigentlich hatte er vor, einfach beim nächsten Fund ein neues Video zu drehen. Doch bisher gab es kein weiteres Mal. Stattdessen fand er: Knöpfe, Patronen, Bleigeschosse aus der Pionierzeit, einen alten Pickel aus Zeiten des Goldrauschs.

Noch ist die Chance aber nicht vorbei: In den nächsten Tagen wollen er und Matthew Vaughan noch einmal weiterfahren, zum Palmer River. Dort spielt die Fernsehserie - und dort steht die Goldwaschanlage des Australiers.