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Plauderei und Politisches beim Sommerschwatz des Dresdner Presseclubs

Zum 16. Mail kamen Journalisten, Pressesprecher, Politiker, Unternehmer und Gäste aus Kunst und Kultur beim Sommerfest des Clubs zusammen. Der verjüngt sich gerade merklich.

Von Nadja Laske
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Bereits beim Sommerschwatz vereint: Das Gesicht der Ukraine in Dresden Natalija Bock und Ministerpräsident a.D. Georg Milbradt. Der Dresdner Presseclub verleiht ihr noch im August den Erich-Kästner-Preis, er hält die Laudatio.
Bereits beim Sommerschwatz vereint: Das Gesicht der Ukraine in Dresden Natalija Bock und Ministerpräsident a.D. Georg Milbradt. Der Dresdner Presseclub verleiht ihr noch im August den Erich-Kästner-Preis, er hält die Laudatio. © Anke Wollten-Thom

Dresden. Ein Sommerschwatz ist etwas, bei dem es sich sommerlich schwatzt. Dafür sind am Montagabend 160 Gäste in den lauschigen Innenhof des Dresden Innside Hotels gekommen, wo der Dresdner Presseclub seit elf Jahren sein Sommerfest abhält. Das steht unter dem Motto Leichtigkeit und Frohsinn, aber auch Austausch und Inspiration.

Wenn aber an einem Abend Journalisten und PR-Journalisten, Politiker und Unternehmer zusammenkommen, kann es in der aktuellen Lage schwerlich bei netter Plauderei bleiben. Entsprechend fiel die Begrüßung von Vorstand Tobias Wolf aus. Zusammen mit dem SZ-Redakteur Andreas Weller bildet der Korrespondent der Freien Presse die Doppelspitze des Clubs.

Er ließ es sich nicht nehmen, auch zwischen klirrenden Gläsern auf die politisch prekäre Lage in Dresden und Sachsen hinzuweisen, wo rechtspopulistische Kräfte massiv auf Vormarsch sind. Wolf stellte die Bedeutung der freien Medienlandschaft gerade in solch kritischen Zeiten mit ihrer Aufgabe zur Information, Aufklärung und Orientierung heraus. Das verlange Stärkung der professionellen Berichterstattung, auch personell, verwies er auf die umfangreichen Stellenkürzungen im Rahmen des Verkaufes der Sächsischen Zeitung an die Madsack Mediengruppe.

Zum 16. Mal sind in dieser Runde die Clubmitglieder und ihre Gäste zusammengekommen. Der Dresdner Presseclub war einst gegründet worden, um Journalisten und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur eine Plattform zum Gedankenaustausch zu bieten. Über die Jahrzehnte haben sich vor allem medial andere Kanäle für diese Möglichkeiten entwickelt, und der Verein hatte es als analoge Variante nicht immer leicht.

Erich-Kästner-Preis für Natalija Bock

Nun aber verzeichnet er zahlreiche neue und junge Mitglieder aus den Reihen des Journalismus. "Wir freuen uns sehr über dieses Interesse, bei uns dabei zu sein", sagte Sabine Mutschke, die eine PR-Agentur betreibt und als stellvertretende Vorsitzende das Sommerfest organisiert. Auch dass der Sommerschwatz restlos ausverkauft sei, sage viel aus.

Der Presseclub ist nicht nur für Party zuständig, sondern bietet seinen Mitgliedern ein- bis zweimal im Monat Podiumsdiskussionen, Referate und Führungen an. Damit will er Kontakte und Einblicke ermöglichen, die sonst nicht so einfach zu erlangen sind. Außerdem lobt er den Erich-Kästner-Preis aus, der in diesem Jahr an Natalija Bock geht, die schon seit 26 Jahren Hilfstransporte in ihre alte Heimat Ukraine organisiert.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert beim Sommerschwatz zwischen den Vorsitzenden des Presseclubs Tobias Wolf (r.) und Andreas Weller.
Oberbürgermeister Dirk Hilbert beim Sommerschwatz zwischen den Vorsitzenden des Presseclubs Tobias Wolf (r.) und Andreas Weller. © Anke Wolten-Thom

Bei Musik von Andreas Böttcher, dem Dresdner Fusion- und Jazzmusiker, Speisen und Getränken von Sponsoren wie Innside Hotel, Sushi-Gastronom Wolle Förster oder der Winzergenossenschaft Oberbergen und der Radeberger Brauerei verging ein entspannter, aber auch anregender Abend. Dabei waren Ex-MP Georg Milbradt, Medienminister und Chef der sächsischen Staatskanzlei Conrad Clemens sowie Sachsens Justizministerin Katja Meier.

Anwesend in alter Tradition war auch Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der ebenfalls das Wort ergriff und auf kulturelle und sportliche Highlights des Jahres verwies. Anders als sein Vorredner schien das Stadtoberhaupt politisch nichts zu bewegen. Aber das Büfett wurde eröffnet. Ein leerer Bauch regiert nicht gern.