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Hilferuf für Dresdner Bäume: Bürger sollen zur Gießkanne greifen

Der Naturschutzverband BUND stellte am Mittwoch seine neue Stadtbaum-Kampagne für Dresden vor. Denn die Bäume leiden unter der Trockenheit und müssen regelmäßig gewässert werden.

Von Fionn Klose
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Am Mittwoch stellte der Naturschutzverband BUND eine neue Kampagne vor, die auf den Zustand der Stadtbäume in Dresden aufmerksam machen soll.
Am Mittwoch stellte der Naturschutzverband BUND eine neue Kampagne vor, die auf den Zustand der Stadtbäume in Dresden aufmerksam machen soll. © BUND Dresden

Dresden. Am Mittwochvormittag stellte der Verband Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) seine neue Stadtbaum-Kampagne in Dresden vor. Mit Postkarten, Info-Flyern und Posts auf den Sozialen Netzwerken soll für das Thema sensibilisiert werden.

Denn auch den Bäumen setzt die Klimakrise zu. "Nach einem regenreichen Frühjahr sehen viele unserer Dresdner Bäume nicht ganz so mitgenommen aus wie in den letzten Jahren", sagt Louise Hummel-Schröter aus dem Vorstand des BUND Dresden. "Doch der Trend in der Klimakrise ist klar: Die Stadtbäume sind zunehmend Trockenheits- und Hitzephasen ausgesetzt. Wir sollten uns das schöne Stadtbild jetzt zu Herzen nehmen und alles tun, es zu erhalten und verbessern."

Bäume tragen zur Lebensqualität in der Stadt bei

So machten Bäume die Stadt nicht nur schöner, sie würden auch massiv zur Lebensqualität beitragen, so der BUND. "Sie kühlen ihre Umgebung, reinigen die Luft und sind Lebensraum für viele Tiere." Der Naturschutzverband sieht die Stadtbäume in Gefahr. Die Stadt kümmere sich nicht genug darum, das Thema stehe nicht weit genug oben auf der Prioritätenliste. "Es braucht neue Bauweisen bei der Baumpflanzung, mit mehr Wurzelraum und einer besseren Zuleitung des Regenwassers", sagt Daniel Blume, stellvertretender Vorsitzender des BUND Dresden. "Bäume brauchen wortwörtlich mehr Platz, damit sie gut durch Hitze- und Trockenzeiten kommen." Den Bäumen fehle das Wasser.

Insgesamt 104.000 Bäume gibt es auf den kommunalen Flächen in Dresden, davon sind rund 55.000 Straßenbäume. Seit 1997 steigt der Straßenbaumbestand. Neben den typischen Baumarten Linde, Ahorn und Kastanie wachsen im Stadtgebiet beispielsweise auch Ginkgo, Magnolie und andere seltenere Baumarten in über 139 Arten und Sorten.

Stadt ruft zum Wässern auf

Um das Problem des fehlenden Wassers weiß auch die Stadt. Auf ihrer Internetseite ruft sie zur Unterstützung beim Wässern der Bäume auf. "Fehlende Niederschläge und ein niedriger Grundwasserstand - Dresdens Stadtbäume brauchen zusätzliches Wasser", so die Stadt. "Helfen Sie uns beim Gießen!" So sollen die Bäume alle zwei bis drei Tage mit jeweils zehn Litern begossen werden.

In der Fortschreibung des städtischen Straßenbaumkonzepts 2020 sollte verstärkt der Fokus auf die Herausforderungen des Klimawandels gelegt werden. Man brauche mehr Platz auf und unter den Straßen, sagte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) damals. "Wir sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, damit zusätzliche Bäume an unseren Straßen Platz finden." Man müsse den vorhandenen Baumbestand intensiv schützen und sich den Herausforderungen durch die Trockenheit stellen.

Auch der BUND ruft zum verstärkten Gießen der Bäume auf. "Lang ausbleibender Regen und Hitze machen Dresdens Stadtbäumen zu schaffen", steht auf einer Postkarte. "Wasserspenden helfen." Dafür könne man sich in Eigenregie oder in Gießgruppen organisieren, um die Dresdner Bäume mit Wasser zu versorgen.