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Dresden

Nach Brückeneinsturz: Weiße Flotte in Dresden kritisiert Stadt

Ab einem Pegel von 4,50 Meter kann die Stadt mit dem Abriss an der Carolabrücke beginnen. Doch geschehen ist noch nichts, kritisiert die Weiße Flotte.

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Erst der Brückeneinsturz, dann das Hochwasser: Für die Weiße Flotte keine einfache Zeit.
Erst der Brückeneinsturz, dann das Hochwasser: Für die Weiße Flotte keine einfache Zeit. © Sven Ellger

Am Freitag hat die Stadt Dresden einen Plan vorgestellt, wie der Abriss des übrigen Teils von Brückenzug C der Carolabrücke vonstatten gehen soll: Weniger als zehn Tage nach dem Einsturz. Dass das so schnell ging, begrüßt die Weiße Flotte in Dresden. Doch das Unternehmen meldet sich nun vor allem mit Kritik zu Wort.

Denn der Teileinsturz der Brücke treffe nicht nur das aktuelle Geschäft der Dresdner Flotte. "Es drohen Folgen weit über den Jahreswechsel hinaus", erklärt die Weiße Flotte am Montag in einer Mitteilung. So stehe zum Beispiel der Werftplan des Unternehmens infrage. Eigentlich stünden Arbeiten an mehreren Schiffen in Dresden-Laubegast an, zudem die Komplettsanierung des Motorschiffs "August der Starke".

Kritischer Pegel am Sonntag unterschritten

"Es ist von elf Wochen Abbruchzeit die Rede. Das bedeutet, dass wir damit rechnen müssen, dass Brückenteile bis mindestens Ende Dezember die Elbe blockieren", sagt Geschäftsführer Stefan Bloch. Für das Unternehmen sei dies "nach dem Teileinsturz der Carolabrücke die zweite Katastrophe."

Für das Unternehmen sei es "unverständlich", dass die Stadt noch nicht mit dem Abriss begonnen habe. Diese hatte in Aussicht gestellt, ab einem Pegel von unter 4,50 Meter mit dem Abriss beginnen zu können. Diese Grenze war am Sonntag erreicht worden. So lag der Pegel der Elbe am Montagnachmittag bei 3,58 Meter. "Bis jetzt ist am avisierten ersten Abbruchort des noch vorhandenen Brückenrests aber noch nicht einmal ein Arbeiter zu sehen", so Bloch.

Weiße Flotte will Herbst- und Wintergeschäft retten

Die Weiße Flotte bemühe sich derzeit, das Herbst- und Wintergeschäft zu retten. Dafür hat das Unternehmen einen neuen Fahrplan entwickelt und einen Shuttlebus eingerichtet, um die Touristen für die Abendfahrten an die Anlegestelle Albertbrücke zu bringen. Jener sei ansonsten schwer zu erreichen. Diesen Shuttlebus muss die Weiße Flotte finanzieren. Eine Belastung, die sich das Unternehmen nicht unbefristet leisten könne.

Die Weiße Flotte hoffe nun auf eine Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung. Bisher habe es aber noch keine entsprechenden Signale gegeben. (SZ/the)