Partner im RedaktionsNetzwerk Deutschland
Dresden
Merken

Irre Wette zwischen Dresden und Greifswald: Wer bekommt mehr Romantik-Kostümierte zusammen?

Zum 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich fordert Dresden Greifswald zum Duell heraus. Worum es genau geht und wie man mitmachen kann.

Von Sandro Pohl-Rahrisch
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Inspirationen für die Stadtwette: Lutz Reike, bei den Museen der Stadt Dresden für Bildung und Vermittlung zuständig, im Romantik-Kostüm.
Inspirationen für die Stadtwette: Lutz Reike, bei den Museen der Stadt Dresden für Bildung und Vermittlung zuständig, im Romantik-Kostüm. © DMG/Sven Döring

Dresden. Greifswald oder Dresden: Welche Stadt schafft es, die meisten im Stil der Romantik gekleideten Menschen auf dem Marktplatz zu versammeln? Was sich nach einer Challenge bei der ZDF-Sendung "Wetten, dass..?" anhört, ist ein Wettbewerb, den Dresden und Greifswald selbst initiiert haben. Nicht ohne Grund.

Anlass ist das Caspar-David-Friedrich-Jahr. Der Maler wurde vor 250 Jahren, am 5. September 1774, geboren - in Greifswald. In Dresden starb er 1840. "Die Romantik war mehr als eine Epoche – sie war eine Lebenseinstellung", heißt es im Wettaufruf. "Fern von kühler Vernunft drehte sich vieles um Gefühl und das Besondere im Alltäglichen." Diese Zeit wollen beide Städte am 5. September von 17 bis 20 Uhr wieder aufleben lassen, indem so viele Menschen wie möglich kostümiert auf den Dresdner Neumarkt und den Greifswalder Marktplatz kommen sollen.

Doch nicht jedes Kostüm wird gewertet, wenn am Ende gezählt wird, ob die meisten Romantiker an der Ostsee oder der Elbe zu Hause sind. So müssen zwei der vorgegebenen Kostümelemente getragen werden, um in die Wertung aufgenommen zu werden.

Romantik-Dresscode für Damen und Herren

"Damen und Mädchen", wie es heißt, können mit Haube, Schutenhut oder Sonnenhut mit heruntergezogener Krempe erscheinen, zusammengehalten von einem Schleifenband, das charmant unter dem Kinn gebunden wird. Alternativ ist eine Hochsteckfrisur oder ein Dutt erlaubt. Empfohlen wird darüber hinaus ein fließendes, langes Schultertuch oder ein Schal, getragen über Schultern und Arme. Und, das Wichtigste: ein Kleid oder ein langer Rock - boden- oder knöchellang.

Und die Herren? Auf den Kopf gehört am 5. September ein Hut, Barett oder Zylinder. Die größte Herausforderung dürfte allerdings der empfohlene Backenbart sein, wie ihn Caspar David Friedrich trug. Wer den Rasierer bis zur Wette nicht ruhen lassen möchte, kann jedoch beruhigt sein: Der Bart darf auch aufgeklebt oder aufgemalt sein. Und, zum Schluss, gehört eine klassische Weste zum Dresscode. Wie gesagt: Nur zwei der aufgezählten Kostümelemente müssen getragen werden.

Passende Accessoires sind gern gesehen. Wer sich inspirieren lassen möchte, findet einige Tipps auf www.visit-dresden-elbland.de/stadtwette.

Greifswalder OB bietet Stadtführung, sollte seine Stadt verlieren

Zu guter Letzt stellt sich nur noch die Frage nach dem Wetteinsatz. Die Greifswalder, so ist zu hören, wollen allen Dresdnern, die sich gerade an der Küste befinden, eine kostenfreie Stadt- und Museumsführung anbieten, sollten die Sachsen gewinnen. Durch die Stadt würde Greifswalds Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) führen. Was die Dresdner im Gegenzug anbieten werden, sollten sich auf dem Neumarkt nicht genügend Kostümierte einfinden, ist noch ein Geheimnis.

Zumindest stehen die Chancen für Dresden nicht schlecht, das Duell zu gewinnen. Die Stadt zählt mehr als eine halbe Million Einwohner. Greifswald kommt auf knapp 60.000 Bürger - hat aber schon angekündigt, zwischen Usedom und Stralsund um Teilnehmer werben zu wollen.

Mehr zum Caspar-David-Friedrich-Jahr in Dresden erfahren Sie hier.