Hope Gala in Dresden: "Das Projekt begann als Aids-Hilfe und ist inzwischen so viel mehr"
Dresden. Immer wieder stelle man ihr diese eine Frage: Warum Südafrika? Es gibt doch auch hierzulande Menschen, die Hilfe brauchen. Es gibt Kriege, die näher kommen. Doch Viola Klein schüttelt dann vehement ihren Kopf. "Die wirklichen Probleme liegen dort." Seit Jahren hat sie sich Kapstadt verschrieben und dort Großes bewegt.
Denn sie war es, die vor 18 Jahren die Hope-Gala in Dresden ins Leben rief. Sie soll Spenden sammeln für das Projekt Hope Cape Town, das wiederum vom Dresdner Pfarrer Stefan Hippler im Jahr 2001 initiiert wurde. Anfängliches Ziel: An Aids erkrankte Kinder und Jugendliche mit Medikamenten und medizinscher Hilfe vor dem Tod retten. Mehr als 30 Jahre später ist das Projekt so viel größer.
Und genau deswegen will Viola Klein nicht loslassen. In 16 Townships rund um Kapstadt wird jungen Menschen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht, Kinder erhalten Bildung, es gibt medizinische Versorgung, Förderung, Beratung. "Das Projekt begann als Aids-Hilfe und ist inzwischen so viel mehr." Es geht um die physische Gesundheit, aber auch darum, den Kindern ein möglichst normales Leben zu ermöglichen.
Bei der Dresdner Hope-Gala wird stets auf Hochkarätiges gesetzt
Trotz der Erfolge über all die Jahre gibt es noch viel Arbeit in der Region rund um Kapstadt - genau deshalb braucht es die Hope-Gala. Die 16. Auflage wird am 26. Oktober 2024 stattfinden. Bei der Gala mit anschließender Aftershowparty überlassen die erfahrenen Macher nichts dem Zufall. Ein Showprogramm mit Künstlern mehrerer Genres sorgt für Unterhaltung. Und, das Besondere an der Benefiz-Gala: Keiner von ihnen wird am Ende des Abends Honorar bekommen.
Dabei wird bei der Hope-Gala stets auf Hochkarätiges gesetzt - acht Showacts treten an diesem Abend auf. Darunter die Künstler von Bell Book & Candle, die sich mit ihrem Hit "Rescue me" 1997 in die Charts katapultierten, Let's-Dance-Gewinnerin und Boris-Becker-Tochter Anna Ermakova, die Künstler vom Mirror Variete Act aus Hamburg. Moderiert wird der Abend von Karen Heinrichs, bekannt vom Sat1-Frühstrückfernsehen, sowie Andrea Ballschuh, die seit vielen Jahren im Kuratorium der Hope-Gala mitarbeitet.
Die Liste der Gastronomen liest sich wie das Who's who der Dresdner Gastro-Szene: Elbuferei, Finesse, Stresa, Sushi & Wein, Carolaschlösschen, Luisenhof, Kobalt. Die Patisserie Amalie aus dem Taschenbergpalais Kempinski ist der Newcomer schlechthin, sie eröffnete erst Anfang des Jahres im frisch sanierten Nobelhotel im Herzen Dresdens. Sie alle kochen und kreieren an diesem Abend for free und spenden die Arbeitszeit ihres Team vor Ort, damit die Gäste sich kulinarisch rundum versorgt fühlen.
Die Aftershowparty trumpft mit dem Udo-Jürgens-Tribute Martin Schmitt und der etwas wilden Mischung von Tina Turner und Joe Cocker auf. Getanzt wird auf der Bühne der "Bretter, die die Welt bedeuten", wie der Schauspielhaus-Intendant Joachim Klement es auf den Punkt bringt. Eigens für die Aftershowparty wird sogar der historische Salon des Schauspielhauses, der derzeit restauriert wird, für die Abendgäste geöffnet. "Es gibt nur wenige Initiativen, die wir für so unterstützenswert halten wie die Hope-Gala."
Über 2,8 Millionen Spenden aus Dresden
Allein für diesen Abend wird das Programm gemacht, allein für die Spendengelder. Über 2,8 Millionen Euro sind allein aus 15 dieser Galen in Dresden nach Kapstadt geflossen. "Die Spenden aus Dresden sorgen dafür, dass dort immer mehr Kinder und Jugendliche eine Perspektive bekommen", sagt Viola Klein. Sie war erst im Mai 2024 in Kapstadt, zweimal im Jahr fliegt sie durchschnittlich. Und obwohl Viola Klein von der atemberaubenden Landschaft schwärmt, hat sie bei ihren Reisen kaum einen Augenblick dafür. Meetings, Beratungen, Klinkenputzen, Entwicklung - "da habe ich wirklich zu tun".
Feiern sollen und können hier vor allem Mitmenschen, bei denen das Geld locker sitzt. Allein die günstigste Karte kostet 250 Euro - und natürlich sollen am Benefizabend selbst mit Tombola und Versteigerung noch deutlich mehr dazukommen. Bis zu 800 Gäste können im Schauspielhaus feiern, noch sind 290 Tickets zu vergeben.
Durch die Inflation in Folge des Ukraine-Krieges ist Spendensammeln kein Leichtes geworden, weiß Viola Klein. Sie verstehe auch, dass viele Menschen gerade andere Sorgen haben. "Aber was ist die Alternative? Nichts tun ist keine Alternative für mich." Und genau deswegen wird sie weiterhin nicht loslassen, wenn es um das Projekt Hope Cape Town geht. "Hoffnung verändert alles."
Tickets und weitere Informationen gibt es unter www.hopegala.de.