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Nach Großbrand in Dresden-Löbtau: Polizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung

Ende November brennt drei Stunden lang ein Mehrfamilienhaus in Dresden-Löbtau. Gut zwei Monate später ist die Straße immer noch gesperrt, manche Wohnungen unbewohnbar. Was ist da los?

Von Connor Endt
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60 Feuerwehrleute rückten Ende November 2023 aus, um einen Großbrand in Dresden-Löbtau zu löschen.
60 Feuerwehrleute rückten Ende November 2023 aus, um einen Großbrand in Dresden-Löbtau zu löschen. © Roland Halkasch

Dresden. Es war einer der größten Brände des vergangenen Jahres: Ende November 2023 bricht in einem großen Mehrfamilienhaus an der Ecke Wernerstraße/Lübecker Straße in Dresden-Löbtau ein Feuer aus. 60 Feuerwehrleute kämpfen drei Stunden lang gegen die Flammen, erst dann ist der Brand gelöscht. Mehrere Mieter verlieren an diesem Tag ihre Wohnung, müssen bei Freunden oder Bekannten unterkommen oder sich eine neue Wohnung suchen.

Schon damals wird auf dem Kurznachrichtendienst X spekuliert, wie das Feuer wohl ausgebrochen ist. Auch die Polizei schließt eine Fremdeinwirkung nicht aus. "Die Kriminalpolizei ermittelt wegen schwerer Brandstiftung", sagt Polizeisprecher Marko Laske. Tatverdächtige habe man bisher noch nicht bekannt gemacht, die Ermittlungen würden andauern.

Straße vor dem Wohnhaus bleibt weiterhin gesperrt

Gut zwei Monate nach dem Großbrand ist die Straße vor dem Wohnhaus immer noch gesperrt. Das liegt an dem stark zerstörten Dach des Gebäudes, erklärt Stadt-Sprecher Alexander Buchmann. "Durch den Brand sind die Schornsteine freistehend, es besteht die Gefahr, dass sie einstürzen und auf die Straße kippen könnten", sagt er.

Wenige Tage nach dem Brand: Die Schornsteine des Mehrfamilienhauses stehen frei und müssen gesichert werden.
Wenige Tage nach dem Brand: Die Schornsteine des Mehrfamilienhauses stehen frei und müssen gesichert werden. © SZ/Connor Endt

Zunächst müssten die Schornsteine gesichert werden. "Das ist technisch nicht ganz trivial", so Buchmann weiter. Die Decke über der obersten Wohnung sei wegen Brand- und Wasserschäden unbegehbar. Erst wenn die Schornsteine sicher seien, könne das Gebäude saniert und die Straße wieder freigegeben werden. Wann es so weit ist, kann Buchmann nicht sagen. Der Vermieter des Hauses antwortete nicht auf die Anfragen von Sächsische.de.

"An einen Rückzug der Mieter ist zurzeit nicht zu denken"

Somit ist völlig unklar, wann und ob wieder Menschen in das Mehrfamilienhaus an der Wernerstraße/Lübeckstraße ziehen können. "Die Geschossdecken sind instabil und die Wohnungen feucht", sagt Alexander Buchmann. "An einen Rückzug der Mieter ist zurzeit nicht zu denken."

Vom Brand betroffen war auch der Nachbarschaftstreff "PlatzDa!", der sich im Erdgeschoss des Hauses befindet. Alle Veranstaltungen mussten abgesagt werden, die Räume sind stark beschädigt, die Zukunft des Ladens ungewiss. "Wir bleiben auf der Suche nach einem Raum", sagt Moritz Eggert, einer der Betreiber des "PlatzDa!".

Nach dem Brand solidarisierten sich viele Dresdner mit den betroffenen Mietern. Über eine Spenden-Kampagne wurden online bisher 5.810 Euro für eine betroffene Familie gesammelt. "Die Familie, die wir unterstützen, ist sehr dankbar für die große Anteilnahme und hat beschlossen, das Geld mit der anderen betroffenen Familie aus dem Haus zu teilen", erklärte Madeleine Räder, die den Spendenaufruf organisiert hat.