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Spendenlauf geglückt: Dresdner läuft 100 Kilometer für Kinderintensivstation

Nach über 14 Stunden und 100 Kilometern erreichte Matthias Breitkopf am Freitagabend rennend sein Ziel: das Uniklinikum. Diesen Ultramarathon hatte er sich selbst vorgenommen, um Spenden zu sammeln.

Von Juliane Just
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Nur noch wenige Kilometer trennten Matthias Breitkopf an der berühmten Dresdner Silhouette von seinem Ziel, dem Uniklinikum. Er rannte 100 Kilometer für einen guten Zweck.
Nur noch wenige Kilometer trennten Matthias Breitkopf an der berühmten Dresdner Silhouette von seinem Ziel, dem Uniklinikum. Er rannte 100 Kilometer für einen guten Zweck. © Michael Kretzschmar/UKD

Dresden. Monatelanges Training, viel Ausdauer, Motivation und Schweiß haben ein Ende. Am Freitag begab sich Matthias Breitkopf auf den 100-Kilometer-Ultra-Marathon, der ihn an einem Tag einmal durch die halbe Stadt führen wird. Mit seinem Engagement und seiner Leistung will der Hobbysportler Menschen zum Spenden motivieren.

Unter dem Motto "Von Null auf Hundert für die Kinderhilfe" begab sich Matthias Breitkopf am 15. September 2023 auf die Strecke eines Ultra-Marathons. Unglaubliche 100 Kilometer standen auf dem Programm. Und er schaffte es: Nach über 14 Stunden erreichte er sein Ziel. Bereits im Vorfeld hatte er 9.000 Euro gesammelt, übertraf am Ende 18.000 Euro. Der finale Stand der Summe steht laut Uniklinikum noch nicht exakt fest, weil noch immer Spenden eingehen.

Funktioniert alles nach Plan, soll Matthias Breitkopfs GPS-Track am Ende die Wegstrecke in Form eines Teddybären abbilden. Das hat er so gewählt, weil der Teddy das Logo der Dresdner Kinderhilfe ist. Doch die Form nach Wegkilometern reichte noch nicht aus, um auf die angepeilten 100 Kilometer zu kommen. Also plante der Ultraläufer auch noch ein paar weitere Kilometer, die das Wort "Danke" und ein Herz ergeben. Das hat funktioniert, wie der Tracker zeigt.

Vor dem Ultralauf war der Dresdner kein Läufer

Vor der Aktion war Matthias Breitkopf allerdings gar kein Läufer. "Im November 2022 habe ich mit den Vorbereitungen des Projekts begonnen. Zu dem Zeitpunkt standen null Kilometer Laufleistung im Monat in meinem Trainingskalender", sagt er. Bislang war der Hobbysportler auf dem Rad unterwegs und hat auch dabei mit sportlicher Leistung Spenden gesammelt.

Bis Anfang August umfasste das Training "kürzere" Strecken bis zur Halbmarathondistanz von etwa 20 Kilometern. Dabei legte er Wert auf Abwechslung, lief in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, um zu lernen, wie er "mit langem Atem" unterwegs sein kann. "Mein Motto: Lieber langsam ankommen, als schnell aufgeben." Dieses langsame Laufen habe ihn tatsächlich am meisten gefordert, sagt der 46-Jährige.

Eigenes Kind auf der Intensivstation behandelt

Für Matthias Breitkopf war der Spendenlauf eine emotionale Herzensangelegenheit. Sein erlaufenes Geld kommt der Dresdner Kinderhilfe zugute, die damit den Bau von zwei Angehörigenräumen auf der Kinder-Intensivstation am Universitätsklinikum unterstützt. Die neuen Räume sollen Eltern, deren Kind auf der Intensivstation behandelt werden muss, einen abgeschotteten und ruhigen Rückzugsort bieten.

Wie sehr so ein geschützter Bereich fehlt, weiß Matthias Breitkopf aus eigener Erfahrung – auch sein eigenes Kind wurde auf der ITS der Kinderklinik betreut. "Es fehlt eine Umgebung, in der Eltern ihren Gedanken Zeit geben können, geschützt vor den Blicken anderer." Um dazu beizutragen, dass sich an dieser Situation etwas ändert, hat Matthias Breitkopf die anstrengende Herausforderung angenommen.

Motivation habe er auch von liebevollen und ergreifenden Rückmeldungen anderer Familien bekommen, die mit der aktuellen Situation auf der Kinder-ITS vertraut sind und von seinem Spendenprojekt erfahren haben. "Im Ziel wurde ich von einer großen Traube von Menschen ganz lieb empfangen. Schön, dass Ihr da wart - ich habe mich riesig gefreut", schreibt Matthias Breitkopf im sozialen Netzwerk Instagram, daneben ein Foto von ihm mit einem strahlenden Lächeln.