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Für Pakete von Amazon und Co.: Erstes Mikrodepot in Dresden eröffnet

In Dresden ist am Freitag das erste Mikrodepot eröffnet worden. Dort werden Pakete zwischengelagert, die anschließend per Lastenrad oder E-Roller zum Empfänger gebracht werden. Wobei die Depots helfen sollen.

Von Fionn Klose
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Diese kleinen vollelektrischen Lieferfahrzeuge werden nun häufiger in der Inneren und Äußeren Neustadt in Dresden zu sehen sein.
Diese kleinen vollelektrischen Lieferfahrzeuge werden nun häufiger in der Inneren und Äußeren Neustadt in Dresden zu sehen sein. © Landeshauptstadt Dresden

Dresden. Am Freitag ist das erste Mikrodepot für den städtischen Lieferverkehr in Dresden eröffnet worden. Kleine Elektrolieferautos sollen in Zukunft die Dresdner in der Inneren und Äußeren Neustadt beliefern.

Mikrodepots sind kleine, in Innenstädten gelegene Zwischenlager für Pakete und andere Waren, die zu Bewohnern der Städte gebracht werden müssen. Sie sollen "zur Verringerung des motorisierten Lieferverkehrs in den Innenstädten führen und das Parken in der 'zweiten Reihe' reduzieren", so die Stadt. "Zum Einsatz kommen emissionsfreie, geräuscharme und elektrobetriebene Lieferfahrzeuge wie zum Beispiel Lastenräder im Verteilungsradius von drei bis fünf Kilometern." So soll der CO2-Ausstoß reduziert und die Luftqualität in den Innenstädten reduziert werden.

Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn (Grüne) und Oliver Gollmer, stellvertretender Bahnhofsmanager bei der Deutschen Bahn, nahmen den ersten Standort am Bahnhof Neustadt gemeinsam mit beteiligten Logistikdienstleistern in Betrieb.

Laut Stadt sei das Depot auf einer 480 Quadratmeter großen Fläche an der Dr.-Friedrich-Wolf-Straße errichtet worden. "Der Verkehr der Zukunft muss stadtverträglich und klimafreundlich sein", sagt Stephan Kühn. "Beim Lieferverkehr haben wir viel Potenzial. Mit Lastenrädern und Elektrofahrzeugen können wir den CO2-Ausstoß entscheidend senken."

Lieferverkehr soll umweltfreundlicher werden

Im Citylogistik-Konzept vom Juni 2021 schrieb die Stadt unter anderem fest, den innerstädtischen Güterverkehr und die Schadstoffbelastung reduzieren zu wollen. Dafür soll den Bürgerinnen und Bürgern eine schnelle, effiziente und klimaschonende Lieferung ihrer Waren angeboten werden. Die Paket- und Lieferdienste nutzen beispielsweise Lastenräder oder kleine, elektrobetriebene Lieferfahrzeuge für die sogenannte "letzte Meile" bis vor die Haustür.

Laut Stadt benannte das Citylogistik-Konzept bis Ende 2020 etwa 14 Millionen Paketlieferungen für Dresden. Das entspreche etwa 50 Paketen pro Person und Jahr. Vor allem auf der "letzten Meile" stiegen die Zustellleistungen an. In einem Radius von etwa drei bis fünf Kilometern sollen die umweltfreundlichen Kleinfahrzeuge nun die Kunden beliefern. Und sollen so die Lkws und normalen Liefertransporter ersetzen.

Die Gesamtkosten betragen ca. 450.000 Euro. Davon fördert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bis zu 310.000 Euro im Rahmen des Förderprogramms "Städtische Logistik".

Die Deutsche Bahn betreibt als Kooperationspartnerin das Mikrodepot. "Beim Projekt Smart City der DB schaffen wir umweltfreundliche Alternativen für Mobilität und Logistik - ein zentraler Schlüssel zu einer lebenswerten Stadt", sagt Oliver Gollmer. "Indem es Luftverschmutzung, Lärm und Staus reduziert, trägt das Mikrodepot zu einer attraktiven Quartiersentwicklung bei und entwickelt so das Bahnhofsareal nachhaltig weiter."