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Dresdner Staatsoperette belebt ihren Operettenball als Sommerversion wieder

Legendär war die Ballnacht im Kempinski-Hotel. Doch nach dem Umzug der Dresdner Staatsoperette ins Kraftwerk war Schluss. Nun gibt es ein buntes Programm, geplant auch von Ballettchef Radek Stopka.

Von Nadja Laske
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Studierter Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor der Dresdner Staatsoperette: Radek Stopka gestaltet den Sommerball mit.
Studierter Tänzer, Choreograf und Ballettdirektor der Dresdner Staatsoperette: Radek Stopka gestaltet den Sommerball mit. © Sven Ellger

Dresden. Irgendwann hat das große Dresdner Ballsterben auch die Staatsoperette erreicht. Presseball, Walzernacht, Operettenball - der Glamour von einst schien erloschen zu sein.

Dabei hatten hunderte Operettenfreunde die glitzernde, farbenfreudige, musikalische Ballnacht im Festsaal des Kempinski Hotels geliebt. Gefeiert wurde auch in Teilen des Foyers an festlichen Tischen und mit vielen großen und kleinen Programmen. Doch das Konzept passte nicht mehr recht zur neuen Epoche des Musiktheaters, nachdem es sein marodes Leubener Haus verlassen hatte und ins Kulturkraftwerk Mitte gezogen war.

Sommernachtsball in Dresden mit Tango und Merengue

Nun gibt es eine Neuauflage in ganz anderer Fassung und in den eigenen Wänden: Am Freitag feiern Künstler, Gäste und Intendanz den "Sommernachtsball - Eine Nacht in Havanna". Der Abend beginnt exotisch mit der Premiere der wiederentdeckten Operette "Du bist ich - Oder der Traum von der Karibik". Tanz, Party, Gläserklirren beleben im Anschluss die hoffentlich tropische Nacht.

Dass eine ganze Operettenaufführung das ehemalige Hauptprogramm im Saal ersetzt, heißt nicht, das Publikum müsse die vielen kleinen und feinen musikalischen Blitzlichter ringsum vermissen. Für die sorgt unter anderem Radek Stopka.

Seit 13 Jahren ist er Ballettdirektor der Dresdner Staatsoperette und Chef des 18-köpfigen, internationalen Tanzensembles plus Assistenten, Trainingsleiter und Korrepetitor. "Wir sind in fast allen Produktionen gefragt und jetzt natürlich beim Sommerball", sagt Radek Stopka.

Der Tanz und die darstellende Kunst allgemein begleiten ihn schon sein ganzes Leben lang: "Meine Oma war Tänzerin, mein Opa Schauspieler, mein Vater arbeitete zwar Ingenieur, spielte aber in einer Band, und auch mein Bruder ist Tänzer geworden", erzählt er. So war seine Kindheit in Pilsen nicht allzu lang, denn schon als Teenager verließ er die Heimat, um an der Staatlichen Ballettschule in Prag Tanz zu studieren. Später tanzte er als Solist am Nationaltheater Prag und in anderen Compagnien.

"Das war eine schöne Zeit, aber das Leben in Prag teuer und unsere Bezahlung mäßig", erinnert er sich. So versuchte er sein Glück im Ausland, ging ans Theater Regensburg und kam vor mehr als 20 Jahren von dort an die Dresdner Staatsoperette.

Köstlichkeiten und Karibik

Hier konnte er sich Träume erfüllen. Einer davon war jüngst die Inszenierung "Alice im Wunderland" mit Musik von Sven Helbig. "Ich habe ein großes Faible für Märchen", sagt Radek Stopka. Vor allem die leuchtenden Kinderaugen beflügeln ihn als Künstler auch nach so vielen Jahren im Beruf noch immer, und er ist glücklich darüber, wie begeistert das Operettenpublikum auch Tanzstücke annimmt.

Am Freitagabend wird es wieder Tanz und Ballett erleben. Unter Stopkas Leitung entstehen viele kleine, feine Szenen, die Schwung in den Ball bringen werden. Zum sommerlichen Buffet mit karibischen Köstlichkeiten gibt es ab 20.30 Uhr musikalische Kostproben, einen Merengue-Tanzkurs, Tangodarbietungen, Showtanz, Akrobatik, Livemusik mit Tumba Ito und der Cindy Weinhold Band, DJ und Tombola.

Der erste Sommernachtsball an der Dresdner Staatsoperette startet am Freitag, 30. August, 19 Uhr mit der Operette "Du bis ich" und geht ab 20.30 Uhr ins bunte Ballprogramm über. Karten gibt es zu 199 Euro inklusive Begrüßungsgetränk, Buffett und Mitternachtssnack unter Telefon: 32042222.www.staatsoperette.de.