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Bagger auf dem Wiener Platz in Dresden: Was wird in diesem Loch gebaut?

Die Prager Spitze in Dresden ist eine große Baustelle. Hinter Zäunen graben sich Bagger tief in die Erde. Nach den Bauarbeiten soll es hier deutlich anders aussehen als bisher.

Von Dirk Hein
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Baustelle auf der Prager Straße in Dresden: Bagger graben an Dresdens wichtigster Einkaufsstraße ein großes Loch.
Baustelle auf der Prager Straße in Dresden: Bagger graben an Dresdens wichtigster Einkaufsstraße ein großes Loch. © Sven Ellger, Matthias Rietschel

Dresden. Seit Jahren versucht die Landeshauptstadt frisches Grün in die Dresdner Innenstadt zu bringen. Eines der zentralen Projekte ist der über viele einzelne Bauabschnitte geplante Promenadenring, an dem auch weiterhin gearbeitet wird. An der Prager Spitze setzt die Stadt jetzt ein Projekt um, was seit über 20 Jahren auf Umsetzung wartet.

Konkret soll die Prager Spitze, also die Fläche zwischen dem markanten Abschlussgebäude der Prager Straße und dem Hauptbahnhof begrünt werden. Auf dem Areal werden zwölf Japanische Schnurbäume dicht nebeneinander gepflanzt. Die Bäume können bis zu 20 Meter hoch wachsen und sollen im Sommer Schatten spenden, so den Aufenthalt in der überhitzten Innenstadt angenehmer gestalten.

Im Schatten der Bäume werden Bänke und Abfallbehälter aufgestellt, sodass es zwischen dem Hauptbahnhof und der Prager Straße künftig Sitzgelegenheiten gibt. Vier zusätzliche Lichtstelen sollen unter den Bäumen aufgestellt werden.

Ein 20 Jahre alter Plan wird umgesetzt

Die Begrünung und Gestaltung der Prager Spitze durch einen Baumblock wurde erstmalig mit der Sanierung der Prager Straße nach dem Hochwasser im Jahre 2002 geplant und ist auch Bestandteil des Maßnahmenkonzeptes zur Sucht- und Kriminalprävention für den Wiener Platz von 2019.

Gearbeitet wird an dem neuen Grün seit Mitte August. Momentan graben sich Bagger auf der Fläche weit in die Tiefe. So entsteht eine Baumgrube, deren Sohle die Bauleute mit Bentonitbahnen abdichten und mit 400 Kubikmeter Baumsubstrat auffüllen. Regenwasser kann so vor Ort gespeichert werden.

Die Jungbäume werden zunächst direkt über das bei Straßenbäumen übliche Bewässerungssystem in Stammnähe bewässert. Wenn die Bäume dann wachsen und im Substrat wurzeln, erhalten sie das Regenwasser aus der Prager Straße, was von der Oberfläche in eine Rinne geleitet und von da aus über Sickerrohre in die große Baumgrube gelangt. Die Grube trägt damit unter anderem zu einer besseren Wasserverfügbarkeit, auch bei längeren Trockenphasen bei.

Dresden investiert 516.000 Euro, 128.000 Euro davon sind Fördermittel. Die Arbeiten sollen dieses Jahr noch fertig werden.

Die "Prager" soll grüner werden

Die Arbeiten an der Prager Spitze sind ein Projekt von vielen zur Begrünung der Innenstadt, vor allem der Flächen rund um die Prager Straße. Wenige Meter entfernt soll ein "Grüner Bogen" entstehen. Unter diesem Namen werden zwischen Reitbahnstraße und Prager Straße 44 Bäume, mehrere Spielplätze und ein Stadtteilplatz entstehen. Ziel ist es, Ende 2025 mit dem Bau zu beginnen und diesen bis Ende 2027 fertigzustellen.

Zudem soll das Umfeld des Ufa-Kristallpalasts grüner werden. Ein Platz mit einem Baumhain ist geplant, parallel soll ein Teil der Fläche entsiegelt werden. Verweil-Inseln sowie Spiel- und Sportangebote sind geplant.

Dresden will weiterhin den in den 60er-Jahren angelegten Touristengarten zwischen den Hotels "Bastei" und "Königstein" auf der Prager Straße sanieren lassen.