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Was das Festival "Karierte Katze" in Dresden anders macht

Der Dresdner Galerist und Maler Holger John hat den Park am Japanischen Palais für dieses Wochenende zu einem Kultur-Festival umgebaut. Das Bühnenbild haben die Besucher mit ihm live gestaltet.

Von Andreas Weller
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Veranstalter legt sich den Mitgliedern des Vereins "Elbvenizianischer Carneval" zu Füßen, die Kostüme beeindruckten die Besucher von Johns "Karierter Katze".
Veranstalter legt sich den Mitgliedern des Vereins "Elbvenizianischer Carneval" zu Füßen, die Kostüme beeindruckten die Besucher von Johns "Karierter Katze". © Marion Doering

Dresden. "Karierte Katze" nennen der Dresdner Künstler und seine Mitveranstalter das neue Festival im Park am Japanischen Palais.

Wie das neue Angebot trotz durchwachsenen Wetters angenommen wird, was die Gäste erleben und was anders ist - ein Überblick.

Die Besucherinnen und Besucher können sich Essen und Getränke zur "Karierten Katze" mitbringen. Dazu gibt es den ganzen Tag diverse kulturelle Angebote. So präsentieren sich lokale Künstler am Glockenspielpavillon an den Elbwiesen. Gunther Langner zeichnet Porträts, weitere Künstler sind unter anderen Raven Project, Vincent Engelmann, Aurora May, Thomas Reichstein und Dipa Doreen Wolf. Auch John selbst gestaltet Werke gemeinsam mit den Gästen.

Einer der Künstler ist Clemenc Kocourek und ein Werk des Dresdner Künstlers zeigt "die Entstehung eines Ungeheuers". Aus organischen und anorganischen Materialien besteht es und wird angetrieben von Maschinen wie einem Elektro-Motor. "Es soll zeigen, wie Ungeheuer entstehen, auch in der Gesellschaft", erklärt der Künstler. "Im Kontext von Macht werden Opfer zu Tätern."

Künstler Clemenc Kocourek mit seinem Latexunggeheuer "Buratino": Beim Festival zeigt er, wie Ungeheuer aus seiner Sicht entstehen.
Künstler Clemenc Kocourek mit seinem Latexunggeheuer "Buratino": Beim Festival zeigt er, wie Ungeheuer aus seiner Sicht entstehen. © Marion Doering

Die Besucherinnen und Besucher finden es toll, dass John Künstlern so eine Bühne bietet. Magdalena und Franziska - zwei Studien-Freundinnen aus Dresden - haben beispielsweise Tickets für das komplette "Karierte-Katze"-Festival. Sie haben es sich auf einer Decke gemütlich gemacht, essen Weintrauben und Käsewürfel. Ihnen gefällt das breite Angebot, weil sie generell kulturell interessiert sind.

"Ich habe einen Flyer für das Festival in der Neustadt gesehen", erzählt Magdalena. Sie waren am Freitagabend dort, Sonnabendmittag auch, um die Menschen in den aufwendigen Kostümen zu sehen - den "Elbvenezianischen Carneval", wie sich der Verein nennt. Die beiden Frauen wollen abends mit weiteren Freunden erneut zum Festival - wenn DJ Tomekk auflegt.

Magdalena und Franziska genießen das Festival mit Weintrauben und Käse tagsüber, abends wollen sie mit weiteren Freunden wiederkommen und DJ Tomekk hören und sehen.
Magdalena und Franziska genießen das Festival mit Weintrauben und Käse tagsüber, abends wollen sie mit weiteren Freunden wiederkommen und DJ Tomekk hören und sehen. © Marion Doering

Holger John: "Man muss was auf die Beine stellen"

Andere Besucher versuchten sich beim Eulenschießen, Tischtennis und Cricket. Das Team vom Verein Rugby Cricket Dresden präsentierte die Sportart in Mitmachaktionen. Das Team besteht vorwiegend aus Wissenschaftlern aus Pakistan und Indien, die in Dresden leben und arbeiten.

An Chamäleons hat der Dresdner Maler Benjamin Schulze einen Narren gefressen. Der zeigte einige seiner Gemälde und verkaufte auch T-Shirts, die mit diesen bedruckt sind. In seinen Werken finden sich häufig auch die Tiere wieder - eines, das er auf seinen Namen getauft hat, trägt er als Tattoo auf dem Arm. Bei seiner "Trip-Art" gibt es aber auch den "Bademeister" als Gemälde und weitere Motive.

Jeweils bis 1 Uhr ist auch für Musik gesorgt. Jeden Tag spielen diverse Bands, am Samstag schließt Marco Junghans mit Elektro-Musik das Programm. Davor treten aber noch Confused auf, wie Holger John betont - die Rockband besteht aus den drei Schülern Gustav, Julian und Lukas, die 12 bis 14 Jahre alt sind.

"Man muss was auf die Beine stellen", sagt John. "Menschen zusammenbringen und zum Mitmachen bewegen." Das sei sein Antrieb und das Ziel des neuen Festivals.

Steffen Lange mit Töchterchen Olivia (3).  Die Dresdner haben die Werbe-Plakate für das Festival gesehen und Olivia passend eine Kuschel-Katze dabei.
Steffen Lange mit Töchterchen Olivia (3). Die Dresdner haben die Werbe-Plakate für das Festival gesehen und Olivia passend eine Kuschel-Katze dabei. © Marion Doering
Veranstalter und Künstler Holger John hat den Park am Japanischen Palais zum Festivalgelände umgestaltet.
Veranstalter und Künstler Holger John hat den Park am Japanischen Palais zum Festivalgelände umgestaltet. © Marion Doering
Entspannt sitzen Besucherinnen und Besucher der "Karierten Katze" auf dem Rasen und genießen das Programm.
Entspannt sitzen Besucherinnen und Besucher der "Karierten Katze" auf dem Rasen und genießen das Programm. © Marion Doering
Der Dresdner Maler Benjamin Schulze zwischen seinen Werken "Bademeister" und "Ganja" im Palais-Park.
Der Dresdner Maler Benjamin Schulze zwischen seinen Werken "Bademeister" und "Ganja" im Palais-Park. © Marion Doering
Das Team des Vereins R.C. Dresden - die Spieler zeigen den Besucherinnen und Besuchern auch, wie Cricket gespielt wird.
Das Team des Vereins R.C. Dresden - die Spieler zeigen den Besucherinnen und Besuchern auch, wie Cricket gespielt wird. © Marion Doering
Holger John im "Autokino" - bei der "Karierten Katze" findet das Kino aber im Kopf statt, sagt der Künstler.
Holger John im "Autokino" - bei der "Karierten Katze" findet das Kino aber im Kopf statt, sagt der Künstler. © Marion Doering

Am Sonntag eröffnet der "Idiotentanz" - ein Freitanz zum Lockern unter Anleitung - den letzten Festivaltag, dann tritt unter anderem die Dresdner Djane Rob/nson auf und ab 23.45 Uhr spielt DJ Rumpelkopf seine Kassetten.

Von Freitag bis Sonntag (26. bis 28. Juli) findet die "Karierte Katze" statt. Die Tagestickets kostet zehn Euro. Schülerinnen und Schüler sowie Menschen mit einem Dresden-Pass kommen kostenlos hinein. Das Programm und Tickets gibt es hier.

John und seine Mitstreiter haben die Ausschreibung für das Areal für fünf Jahre gewonnen. Also gibt es die "Karierte Katze" auch die kommenden vier Jahre erneut und John wolle das Festival weiterentwickeln, sagt er.