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Wie die SZ mit der Geschichte von Dresden verbunden ist

Das zeigt eine Ausstellung im Haus der Presse. Zum Dresdner Stadtfest "Canaletto" geht es am 18. August bei drei extra Führungen auf Zeitreise im Archiv-Keller.

Von Sven Geisler
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Ein Rundgang durch das Archiv der Sächsischen Zeitung im Haus der Presse ist am 18. August im Rahmen des Dresdner Stadtfestes möglich.
Ein Rundgang durch das Archiv der Sächsischen Zeitung im Haus der Presse ist am 18. August im Rahmen des Dresdner Stadtfestes möglich. © Thorsten Eckert

Dresden. Ein Gemälde von Canaletto ist hier zwar nicht zu sehen, dafür aber ein Poster einer Postkarte: die Ostra-Allee um 1910. Wo jetzt das Haus der Presse steht, verband die Permoserstraße die Maxstraße mit der Devrientstraße. Das Prinz-Max-Palais, das der italienische Baumeister Gaetano Chiaveri, Architekt der Hofkirche, geschaffen hatte, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts schon nicht mehr da, es wurde 1890 abgerissen. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gebäude in dem Bereich zerstört und von 1960 bis 1966 der Verlagskomplex mit dem Hochhaus für die SZ errichtet.

Die Geschichte dieses mit einem Architekturpreis als „bestes Bauwerk der Stadt“ ausgezeichneten Gebäudes wird in einer Ausstellung im Keller gezeigt. Das SZ-Archiv nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise, die mehr zeigt als die Entwicklung der Zeitung vom Bleisatz bis ins Digitale. Vielmehr spiegelt sie auch ein Stück Dresdner Stadtgeschichte wider.

26.03.2024, Rundgang durch das Archiv der Sächsischen Zeitung im Haus der Presse, Ausstellung, Zeitreise, Geschichte, Historie, Sächsische Zeitung, Zeitungsgeschichte, DDV Mediengruppe. Foto:Foto: Thorsten Eckert
26.03.2024, Rundgang durch das Archiv der Sächsischen Zeitung im Haus der Presse, Ausstellung, Zeitreise, Geschichte, Historie, Sächsische Zeitung, Zeitungsgeschichte, DDV Mediengruppe. Foto:Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert

Ein Hingucker mit Aha-Effekt ist die farbige Sonderbeilage der SZ vom 4. Juli 1969, die man übrigens im Archiv auch als Nachdruck bestellen kann. Auf den acht Seiten wird beschrieben, wie die Stadt weiter aufgebaut werden sollte. Manches wurde umgesetzt wie das Rundkino und das Centrum-Warenhaus, andere Pläne waren wohl zu groß. Wie ein 107 Meter hohes Interhotel an der Waisenhausstraße, aus der Baugrube entstand nach der Wende das Karstadt-Kaufhaus.

Werner Krolikowski, SED-Parteichef im Bezirk, versprach in seinem Leitartikel außerdem den „Bau eines neuen Schauspielhauses auf dem Platz der Einheit, die Errichtung eines Rehabilitationszentrums mit vielseitigen Einrichtungen der Gesundheitspflege und des Ausgleichsports auf dem Neustädter Elbufer sowie der Bau der Sport- und Kongresshalle am Fucikplatz mit 8.000 Plätzen“. So war das mit dem Plan und der Umsetzung.

Ein einschneidendes Kapitel Stadt- und SZ-Geschichte war das Jahrhunderthochwasser 2002, als die Weißeritz durch ihr altes Flussbett schoss und nach dem Hauptbahnhof auch das Haus der Presse flutete. Das Archiv der SZ ging im traurigsten Wortsinn unter, aber aus anderen Archiven und privaten Beständen konnten sowohl historische Zeitungen und Zeitschriften als auch Druck-, Schreib- und Fototechnik wieder beschafft und nun ausgestellt werden.

Blick in die Ausstellung - eine Bildergalerie:

bei einer Führung im SZ-Archiv ist auch historische Schreibtechnik zu sehen wie die Reiseschreibmaschine "Erika". Foto: Thorsten Eckert
bei einer Führung im SZ-Archiv ist auch historische Schreibtechnik zu sehen wie die Reiseschreibmaschine "Erika". Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Ein Exemplar der Kult-Schreibmaschine "Erika" hat  Leserin Ingrid Hoffmann
aus Zittau am 9. Januar 1962
gekauft  – nun ist es ausgestellt: mit Garantieschein
und Gebrauchsanleitung. Foto: Thorsten Eckert
Ein Exemplar der Kult-Schreibmaschine "Erika" hat Leserin Ingrid Hoffmann aus Zittau am 9. Januar 1962 gekauft – nun ist es ausgestellt: mit Garantieschein und Gebrauchsanleitung. Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Eine Etappe dieser Zeitreise im Archiv-Keller ist die Geschichte des Druckens und Setzens. Hier ist auch eine im Bleisatz gefertigte Zeitungsseite zu sehen. Foto: Thorsten Eckert
Eine Etappe dieser Zeitreise im Archiv-Keller ist die Geschichte des Druckens und Setzens. Hier ist auch eine im Bleisatz gefertigte Zeitungsseite zu sehen. Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Das Werkzeug für den Setzer. Die letzte Zeile im Bleisatz wurde bei der SZ von Schriftsetzer Ernst Fasold am 15. November 1985 gegossen - auch sie ist zu sehen. Foto: Thorsten Eckert
Das Werkzeug für den Setzer. Die letzte Zeile im Bleisatz wurde bei der SZ von Schriftsetzer Ernst Fasold am 15. November 1985 gegossen - auch sie ist zu sehen. Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Der "rasende Reporter" war bis 1989 bei 33 Pressefesten der SZ das Maskottchen, Hunderttausende Leserinnen und Leser feierten mit der Zeitung unter dem Motto "Auf du und du". Foto: Thorsten Eckert
Der "rasende Reporter" war bis 1989 bei 33 Pressefesten der SZ das Maskottchen, Hunderttausende Leserinnen und Leser feierten mit der Zeitung unter dem Motto "Auf du und du". Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert
Mit dieser einzigartigen Ausgabe steht die SZ im Guinness-Buch: Auf nur 38 mal 48,8 Millimetern wurde die Sächsische Zeitung vom 25. August 1999 mit 24 Seiten gedruckt, ein Exemplar ist zwei Gramm leicht. Foto: Thorsten Eckert
Mit dieser einzigartigen Ausgabe steht die SZ im Guinness-Buch: Auf nur 38 mal 48,8 Millimetern wurde die Sächsische Zeitung vom 25. August 1999 mit 24 Seiten gedruckt, ein Exemplar ist zwei Gramm leicht. Foto: Thorsten Eckert © Foto: Thorsten Eckert

Von 1954 bis 1989 feierten die Dresdnerinnen und Dresdner mit ihren Gästen bei 33 Pressefesten, jetzt sind jedes Jahr Tausende Leserinnen und Leser beim SZ-Fahrradfest unterwegs. Die Ausstellung richtet den Blick nicht nur zurück, sondern zeigt, was jetzt hinter der gläsernen Fassade im Haus der Presse passiert – und wie die Nachrichten schneller werden. Mit sächsische.de und dem E-Paper ist die SZ aktueller denn je. Wurden für den Druck anfangs die Zeilen per Hand gesetzt, reicht heute ein Mausklick und der Text geht online.

Zeitungs- als Zeitgeschichte zum Dresdner Stadtfest

  • Das SZ-Archiv lädt zu drei Führungen ein: Sonntag, 18. August, um 11, 13 und 15 Uhr.
  • Der Eintritt kostet 5 Euro (mit SZ-Card 3 Euro).
  • Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, deshalb ab sofort vorher anmelden per Telefon unter 0351/48642483 (Di. & Do., 14 -17 Uhr) oder per Mail an [email protected].
  • Weitere Führungen jeden ersten Sonntag im Monat(11, 13 und 15 Uhr) sowie jeden dritten Mittwoch (15 Uhr).
  • Für größere Gruppen sind extra Termine möglich.

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