Dresden. Zwei Monate nach seinem Abschied aus Dresden hat Maestro Christian Thielemann am Dienstagabend ein Konzert der Wiener Philharmoniker im Kulturpalast dirigiert. Vor dem Auftritt mit dem Weltklasseensemble bekam er das Buch "Dresdens geheimnisvolle Altstadt", das beim Dresdner Druck- und Verlagshaus, zu dem auch die SZ gehört, in dritter Auflage erschienen ist. Darin ist ein besonderer Ausflug des damaligen Chefdirigenten der Sächsischen Staatskapelle, der jetzt Generealmusikdirektor der Berliner Staatsoper Unter den Linden ist, in Dresdens Unterwelt festgehalten. Die hat ihn fasziniert.
Autor Peter Hilbert und Verleger Jörg Seidel übergaben ihm das frisch gedruckte Buch. Dresdens ältester Kanal liegt direkt vor der Schinkelwache an der Sophienstraße. Kanalnetzchef Frank Männig von der Stadtentwässerung hatte herausgefunden, dass die 1,84 Meter hohe Sandsteinröhre knapp 500 Jahre alt ist. Anfang 2024 erfuhr Thielemann aus einem Bericht der Sächsischen Zeitung, davon und wollte Dresdens ältesten Kanal sehen, was er auch kurz vor seinem Abschied von Dresden am 2. Juli während einer besonderen Tour tat.
"Das war ein Wahnsinnserlebnis", zeigte sich Thielemann damals begeistert. "Es hat mich besonders fasziniert, dass hier eine Unterwelt existiert, die man auf dem Platz vor der Schinkelwache darunter gar nicht vermutet." Die Tour durch Dresdens Unterwelt war für den geschichtsinteressierten Maestro ein Erlebnis, das er nicht so schnell vergessen wird.
Bei seinen Recherchen war der langjährige SZ-Journalist Peter Hilbert mit Archäologen, Gesteinsforschern, Restauratoren, Bildhauern, Historikern und Technikern unterwegs, um versteckte Orte in der Unterwelt, mystische Plätze hinter bekannten Fassaden und besondere Kunstwerke zu erkunden. In dem Buch "Dresdens geheimnisvolle Altstadt" finden Sie die spannendsten Berichte.