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Mit Liebe und guten Bohnen: Cross River Coffee eröffnet Filiale in Dresdner Altstadt

Cross River Coffee vergrößert sich: Direkt an der Kreuzkirche in Dresden gibt es künftig in einer zweiten Filiale fair gehandelten Kaffee und experimentell-afrikanische Küche.

Von Angelina Sortino
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Anne, Mireen, Thibaut, Katharina gehören zum Team von Wilson Ndzi Tanto. Der Gründer von Cross River Coffee hat eine zweite Filiale in der Dresdner Altstadt eröffnet.
Anne, Mireen, Thibaut, Katharina gehören zum Team von Wilson Ndzi Tanto. Der Gründer von Cross River Coffee hat eine zweite Filiale in der Dresdner Altstadt eröffnet. © Christian Juppe

Dresden. Von außen sieht das neue Cross River Coffee noch ein wenig unscheinbar aus. Bisher hängt kein Schild an der Tür des Cafés. Doch sobald man das moderne Gebäude direkt an der Kreuzkirche betritt, kann man hören, was es hier zu genießen gibt. Löffel klappern, Milch blubbert und die Mühlen brummen - so klingt es, wenn Kaffee mit viel Liebe zubereitet wird.

Cross-River-Coffee-Gründer Wilson Ndzi Tanto hat sich in Dresden bereits einen Namen gemacht. 2023 wurden seine Bohnen von Sächsische.de-Lesern zum besten Kaffee der Stadt gewählt. Angebaut werden sie von Kleinbauern in Wilson Ndzi Tantos Heimat Kamerun.

Die Landwirte erhalten dafür einen Preis, der deutlich höher ist als jener, den große Händler bezahlen würden. Außerdem setzt Tanto auf eine Vorfinanzierung, die es den Bauern ermöglicht, für das Schulgeld ihrer Kinder aufzukommen. Der Gründer ist regelmäßig vor Ort, um zu helfen, wenn es Probleme gibt.

Geröstet werden die importierten Bohnen dann in der hauseigenen Rösterei, um anschließend frisch gemahlen zu Kaffeespezialitäten wie Espresso oder Flat White zubereitet zu werden.

Cross River Coffee: Erste Filiale in Dresden-Löbtau

Auch wenn der Kaffee in beiden Filialen der gleiche ist: Das neuen Cross River Coffee unterscheidet sich deutlich von dem Ort, an dem sich das erste und ursprüngliche Café befindet.

Wilson Ndzi Tanto hat in Dresden studiert und anschließend die Kaffeerösterei Cross River Coffee gegründet.
Wilson Ndzi Tanto hat in Dresden studiert und anschließend die Kaffeerösterei Cross River Coffee gegründet. © Christian Juppe

Vom beschaulichen Löbtau rein in die wuselige Dresdner Altstadt: Diese Entscheidung hat Gründer Wilson Ndzi Tanto ganz bewusst getroffen. "Löbtau ist am Stadtrand und deshalb für viele Leute sehr weit weg", erklärt der 37-Jährige. Deshalb sei für ihn klar gewesen, dass er mit seiner zweiten Filiale in die Stadtmitte ziehen möchte.

Neben der guten Erreichbarkeit haben die neuen Räumlichkeiten einen weiteren Vorteil: Sie sind deutlich größer. "Unser Café in Löbtau ist zu klein. Wir hatten dort nicht mehr genug Sitzplätze." So sei die Idee einer zweiten Location entstanden. "Meine Angestellten hatten auch Bock, mehr zu machen."

"Ich glaube, ich bin oft viel zu optimistisch"

Doch der Weg von der Idee bis zur Eröffnung am vergangenen Samstag ist lang. Denn die Räumlichkeiten in der Pfarrgasse 2 befanden sich noch im Rohbau. "Hier war noch nichts drin. Heizung, Lüftung, Boden, alles musste neu gemacht werden", erinnert sich der Café-Besitzer. Das alles hat mehrere Monate gebraucht. Herausgekommen ist am Ende ein modernes Café, mit einer großen Theke, rosa Akzenten und Sesseln, die mit Stoffen aus Tantos Heimat bespannt sind.

Wer seinen Kaffee am liebsten mit Milch trinkt, dem empfiehlt Wilson Ndzi Tanto einen Flat White zu bestellen. Außerdem bietet er in seinem Café selbstgebackene Kuchen an. Viele der Leckereien sind vegan.
Wer seinen Kaffee am liebsten mit Milch trinkt, dem empfiehlt Wilson Ndzi Tanto einen Flat White zu bestellen. Außerdem bietet er in seinem Café selbstgebackene Kuchen an. Viele der Leckereien sind vegan. © Angelina Sortino

Angst vor der Herausforderung, ein so großes Café in so prominenter Lage zu betreiben, hatte der Inhaber nicht. "Ich glaube, ich bin oft viel zu optimistisch", sagt er. Vielleicht ist es aber genau diese Einstellung, die den 37-Jährigen erfolgreich gemacht hat. Denn mit der Vergrößerung bieten sich ganz neue Möglichkeiten. So können die Kuchen nun von einer hauseigenen Bäckerin gebacken werden.

"Künftig wollen wir hier außerdem experimentell-afrikanische Speisen anbieten", sagt Wilson Ndzi Tanto. Einige Zutaten dafür möchte er aus seinem Heimatland importieren - wie bislang den Kaffee. "Wir haben zum Beispiel mit den besten weißen und schwarzen Pfeffer der Welt". Außerdem sollen Lebensmittel zum Einsatz kommen, die dem deutschen Gaumen bisher eher unbekannt sind, Kochbananen und Maniok zum Beispiel.

Wilson Ndzi Tanto war es wichtig, einen Koch zu finden, der offen dafür ist, mit der afrikanischen Küche zu experimentieren. "Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt haben wir jemanden, der im September anfängt."

Was braucht es für guten Kaffee?

Offenheit ist eine Eigenschaft, die Wilson Ndzi Tanto sich von allen wünscht - egal ob Mitarbeiter oder Kunde. Um den zweiten Standort betreiben zu können, muss der 37-Jährige sein Personal mehr als verdoppeln. Gastro-Erfahrung war für den Gründer bei der Auswahl seiner neuen Mitarbeiter jedoch nicht ausschlaggebend. "Mir ist wichtiger, dass sie sich für das Projekt und die Landwirte interessieren. Den Rest kann man lernen."

Dazu gehört auch die deutsche Sprache. Zwar fänden nicht alle Kunden es gut, dass nicht jeder der Mitarbeiter perfektes Deutsch spricht, viele störe es aber nicht, erklärt der Café-Inhaber. "Und man lernt hier im Café so viel besser Deutsch als in der Sprachschule".

Worauf Wilson Ndzi Tanto bei seinen Mitarbeitern jedoch auf keinen Fall verzichten will, ist die Freude an der Arbeit. "Viel Liebe bei der Zubereitung" ist auch eines der beiden Dinge, die er nennt, wenn man ihn fragt, was es braucht, um den besten Kaffee der Stadt zu servieren. Das zweite sind hochwertige Bohnen.

Das Cross River Coffee befindet sich in der Pfarrgasse 2. Es ist montags bis samstags von 9 Uhr bis 18 Uhr und sonntags von 10 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Am Mittwoch ist Ruhetag.