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Welche Läden sollen im Leisniger Zentrum einziehen?

Post oder Second-Hand-Shop: Die Leisniger haben Wünsche geäußert, was sie in der Innenstadt vermissen und wie der Leerstand genutzt werden kann. Das sind die Ideen.

Von Lea Heilmann
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Der Markt ist einer der Leerstands-Schwerpunkte in Leisnig. Gemeinsam mit Bürgern hat die DSK erarbeitet, was gegen den Leerstand getan werden könnte.
Der Markt ist einer der Leerstands-Schwerpunkte in Leisnig. Gemeinsam mit Bürgern hat die DSK erarbeitet, was gegen den Leerstand getan werden könnte. © SZ/DIetmar Thomas

Leisnig. Allein im Leisniger Zentrum gibt es 48 leerstehende Gewerbeobjekte. Schwerpunkte sind die Chemnitzer Straße, der Markt und die Kirchstraße.

Wie das Problem angegangen werden kann, darum ging es bei der Bürgerbeteiligung zur Entwicklung des Innenstadtkonzeptes. Erarbeitet wird das noch bis Ende des Jahres durch die DSK GmbH und die Stadtverwaltung. Mehr als 20 Leisniger und Leisnigerinnen hatten sich am Dienstagabend im Ratssaal getroffen, um gemeinsam Ideen und Maßnahmen zu sammeln.

Benjamin Konstant von der DSK erklärte, dass mangelnde Investitionen von Eigentümern den Verfall der Leerstände verstärken. Außerdem agieren viele unabhängig voneinander, das mache die Lösung des Problems nicht leichter. Um verstehen zu können, welche Schwierigkeiten die Eigentümer haben, hatte die Stadt einen Fragebogen an sie herausgeschickt, die Rückmeldung war jedoch recht gering.

Leisniger haben viele verschiedene Wünsche

Die sich gemeldet hatten, kritisierten unter anderem die sanierungsbedürftige Substanz sowie fehlende Fördermittel. Außerdem gebe es oftmals keine Nachfrage nach einer Nachnutzung oder grundsätzlich kein Interesse daran. Ein Eigentümer schrieb, dass sich die gesamte Struktur der Innenstadt ändern müsse. So brauche es beispielsweise eine besucherfreundliche Parkplatzsituation.

In Gruppen überlegten die Einwohner, was sie sich für die Innenstadt wünschen würden. Längere Öffnungszeiten, Zusammenkünfte für junge Leute, die Stärkung des gastronomischen Angebots, aber auch Start-ups oder inklusionsgerechter Wohnraum waren einige Äußerungen. Häufiger angesprochen wurde auch der Wunsch nach einer zentralen Stelle für Paketdienste. Seit Januar 2023 ist die alte Post-Filiale am Markt mittlerweile geschlossen.

Während die Leisniger ihre Wünsche zusammentragen, kommt allerdings auch Kritik an der Veranstaltung: „Ich hatte erwartet, dass es zumindest ein Konzept gibt oder schon mal etwas vorgedacht wurde“, so ein älterer Einwohner. Bürgermeister Carsten Graf (parteilos) entgegnete, dass es nicht Sinn der Veranstaltung sei, schon fertige Ideen vorzustellen, denn nicht allein die Verwaltung könne das festlegen.

Übersicht über leerstehende Objekte soll entstehen

Deshalb wurden aus den Wünschen im nächsten Schritt mögliche Maßnahmen abgeleitet. So kam beispielsweise die Idee, einen Wochenmarkt mit frischen Produkten einzuführen oder Kunst-Schaufenster, in denen sich regionale Künstler präsentieren können. Aber auch zur Vermittlung für die Nachnutzung gab es einige Vorschläge: Beispielsweise Aufkleber an den Schaufenstern mit Informationen zur Größe und Miete oder eine digitale Übersicht über die Objekte, die zur Verfügung stehen.

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Was die Prioritäten angeht, waren sich viele der Einwohner einig: Eine zentrale Annahmestelle für Post und Pakete, aber auch einen Second-Hand-Shop wurden von vielen favorisiert. Für einen Großteil sei es aber auch wichtig, dass im Stadtetat Budget für die Noterhaltung von Gebäuden oder Fassaden zur Verfügung steht.

Laut Konstant werden die Äußerungen bei der Entwicklung des Konzeptes mit berücksichtigt und daraus mögliche Strategien ausformuliert. Das soll später die Beantragung passender Fördermittel vereinfachen. Für November ist die zweite Bürgerbeteiligung geplant, das Thema ist noch offen.