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Überraschung in der Erde: Brückenbau in Gleisberg dauert länger

Ein alter Regenwasserkanal hat die Pläne auf der Baustelle in Gleisberg durchkreuzt. Was das für Folgen für die Anwohner und die Stadt Roßwein hat.

Von Heike Heisig
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Auf der Baustelle in Gleisberg haben Planer, Bauleute und Mitarbeiter der Stadt Roßwein als Auftraggeber schon mehrere Überraschungen erlebt. Die jüngste sorgt dafür, dass zusätzliche Arbeiten sowie mehr Zeit und Geld nötig sind.
Auf der Baustelle in Gleisberg haben Planer, Bauleute und Mitarbeiter der Stadt Roßwein als Auftraggeber schon mehrere Überraschungen erlebt. Die jüngste sorgt dafür, dass zusätzliche Arbeiten sowie mehr Zeit und Geld nötig sind. © SZ/DIetmar Thomas

Gleisberg. Es wird eine zwar kleine, aber durchaus anspruchsvolle Baustelle. Das sagte Planer Olaf Weidauer voraus, als er den Stadträten im vergangenen Jahr vorstellte, was mit der Marktwegbrücke in Gleisberg passieren soll.

Damals ahnte er wahrscheinlich noch nicht, wie recht er mit dieser Einschätzung hatte. Denn fast auf der Zielgeraden ist das nächste Problem dazugekommen.

Regenwasserkanal entdeckt

„Im oberen Teilabschnitt des Marktweges wurde ein alter Regenwasserkanal entdeckt“, informiert Bauamtsleiter Carsten Junghanns. „Dieser war weder irgendwo verzeichnet, noch entspricht dieser den heutigen Anforderungen“, detailliert Planer Weidauer.

Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür gewesen, dass es bei der größeren Belastung in den vergangenen Woche „zu großflächigen Einbrüchen gekommen ist“, beschreibt er die Situation.

Aufgrund dessen sei entschieden worden, einen neuen Straßenentwässerungskanal in die Mitte der Straße zu bauen.

„Jetzt nur etwas provisorisch zu reparieren und alles andere auf später zu schieben, ist wenig sinnvoll. Denn: Wann ist später?“, erklärt Weidauer, weshalb die Baumaßnahme spontan erweitert werden musste.

Zum Tiefbau für den neuen Kanal, der mittlerweile begonnen hat, kommt am Ende dann noch die Wiederherstellung der Anwohnerstraße hinzu.

Die Kosten dafür wird die Kommune übernehmen – oder dafür noch mehr Geld aus dem Kommunalbudget einsetzen müssen, das die Städte zur Unterstützung der Straßenunterhaltung bekommen.

Verschobener Baustart

Daraus sollte planmäßig dieses Bauvorhaben finanziert werden, wobei das Geld noch aus 2023 stammt. Aufgrund mehrerer Unwägbarkeiten hatte sich der Baustart ins Frühjahr 2024 verschoben.

Die ursprünglichen Kosten – also ohne die jetzt zusätzlichen Arbeiten – lagen bei mehr als 200.000 Euro. Dafür entsteht am Marktweg eine neue Fertigteilbrücke. Die alte Bogenbrücke war nach einer provisorischen Reparatur nach einem Starkniederschlag vor Jahren nicht mehr zu retten. Das hatten Untersuchungen im Vorfeld ergeben.

Nach heutigem Stand, so Junghanns und Weidauer, sollen die Arbeiten jetzt Ende September abgeschlossen werden – etwa einen Monat später als kalkuliert. Weil der Baustart recht gut angelaufen war, hatten die Beteiligten zunächst mit einer vorfristigen Fertigstellung geliebäugelt. Daraus wird nun nichts.

Hürden, die sich bei diesem Bauvorhaben aufgetan hatten, waren nicht nur bürokratischer Art, sodass sich schon die Genehmigung verzögerte. Als Herausforderung hat sich unter anderem der Umgang mit einem Strommast herauskristallisiert, der nicht zurückgebaut werden konnte und deshalb zu sichern, aber bei vielen Arbeiten oft im Weg war.