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Deshalb wird auf vielen Straßen Mittelsachsens gleichzeitig gebaut

Von 14 Straßenbauprojekten des Landkreises befinden sich vier in der Region Döbeln. So läuft es dort.

Von Cathrin Reichelt
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Der Straßenbau zwischen Technitz und Schweta soll im Oktober abgeschlossen werden.
Der Straßenbau zwischen Technitz und Schweta soll im Oktober abgeschlossen werden. © SZ/DIetmar Thomas

Mittelsachsen. Auf dem Bauplan des Landkreises Mittelsachsen stehen für dieses Jahr 14 Straßenbauprojekte, von denen sieben auch noch 2024 beendet werden sollen. Rund 13,3 Millionen Euro wird deren Umsetzung kosten. Etwa die Hälfte des Betrages wird gefördert.

Bevor Claudia Landgraf, Leiterin der Abteilung Straßen im Landratsamt, über den Stand der Arbeiten informiert, wirbt sie um Verständnis für die immer wieder parallel laufenden Arbeiten von Kommunen, dem Kreis sowie dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Hinzu kommt noch der Breitbandausbau. „Das ist eine große Herausforderung für die Kraftfahrer“, ist sie sich bewusst.

Aber die Straßenbauer bräuchten schönes Wetter. Also liege die Hauptbauzeit zwischen April und Oktober. „Derzeit herrschen beste Voraussetzungen für den Straßenbau“, meint die Abteilungsleiterin.

Verordnung regelt Platz für Arbeiter

Hinzu komme, dass eine Behörde Projekte öffentlich ausschreiben muss. Das Wettbewerbsverfahren dauere in der Regel zwei bis drei Monate. Dadurch könnten die ersten Firmen oft nicht vor dem späten Frühjahr beauftragt werden. „Und eine Straße hat eine maximale Lebensdauer von 30 Jahren – aber auch nur, wenn sie immer wieder instandgesetzt wird“, so Claudia Landgraf. Das führe ständig wieder zu Sperrungen.

Manch einer frage sich, weshalb die nicht einseitig erfolgen und der Verkehr per Ampelregelung an der Baustelle vorbeigeführt wird. „Es gibt eine neue Arbeitsstättenregelung, die vorgibt, wie viel Platz die Arbeiter benötigen“, erklärt Claudia Landgraf.

Nach diesen Regelungen sei der Restfahrstreifen auf Kreisstraßen oft nicht breit genug, was zu einer Vollsperrung und Umleitung führe. Die wiederum dürfe nur über gleichartige Straßen erfolgen. Navis seien aber auf den kürzesten Weg ausgerichtet. Deshalb würden viele Kraftfahrer über kleine Nebenstraßen geleitet. „Das ist anstrengend, aber da müssen wir durch“, meint sie.

Recycling spart Zeit und Geld

Neben dem Burgberg in Kriebstein gehören noch drei weitere Straßensanierungen in der Region Döbeln zu den Vorhaben des Landkreises. Bereits begonnen hat die Instandsetzung des 850 Meter langen Straßenabschnittes in Neuseifersdorf.

Nachdem bereits vor und hinter dem Dorf gebaut wurde, erfolgt das jetzt innerorts. „Das ist das schwierigste Stück“, sagt die Abteilungsleiterin, auch, weil derzeit unklar ist, wo die Telekom-Leitungen liegen. Dafür erfolgen Suchschachtungen. Trotzdem soll der Bau noch vor dem Winter fertig sein.

Auch zwischen Schweta und Technitz wird bereits gebaut. „Dort ist der Knotenpunkt mit der kommunalen Straße und dem Buswendeplatz problematisch.“ Dessen Sanierung ist für die Herbstferien vorgesehen, in denen er auch gesperrt wird. Bei diesem Projekt wird das Kaltrecyclingverfahren angewendet.

Das heißt, der Asphalt und der Untergrund werden aufgenommen, aufgebrochen, mit Kalk und Zement vermischt und als neuer Untergrund eingebaut. Das spart Zeit und Geld. Der Nachteil: Die Fahrbahn wird etwas höher als bisher und Einfahrten müssen möglicherweise angepasst werden.

Für die Sanierung der Straße von Markritz bis zur Kreisgrenze soll in diesem Jahr noch die Vergabe erfolgen. Gebaut wird ab dem Frühjahr 2025. Dabei wird ebenfalls das Kaltrecyclingverfahren eingesetzt. Da die Straße nur 4,50 Meter breit ist, wird eine Vollsperrung notwendig.