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Team aus Waldheim gelingt größter Erfolg im sächsischen Tennis

Die Mannschaft um Kapitän Ernst Schneider startete beim Final Four der Herren 65. Wie das Ziel hieß und was erreicht werden konnte.

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Miguel Mir-Rodon, Narcis Carbo, Ramon Canosa-Sendra, Andreas Naumann, Tilo Wutzler, Andreas Becher (h.v.l. Michal Kuchar, Ernst Schneider und Jiri Mares (v.v.l.) freuden sich über die deutsche Vizemeisterschaft.
Miguel Mir-Rodon, Narcis Carbo, Ramon Canosa-Sendra, Andreas Naumann, Tilo Wutzler, Andreas Becher (h.v.l. Michal Kuchar, Ernst Schneider und Jiri Mares (v.v.l.) freuden sich über die deutsche Vizemeisterschaft. © 1. TC Waldheim

Waldheim/Raadt. Nach dem Gewinn des Titels in der Regionalliga Südost begab sich das Herrenteam 65 des 1. TC Waldheim voller Vorfreude zum Vorjahresmeister TC Raadt nach Mühlheim an der Ruhr, um im Ruhrpott die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft zu bestreiten.

Und auch wenn nicht alle Träume in Erfüllung gingen, so erkämpfte die Mannschaft um Kapitän Ernst Schneider den größten Erfolg eines sächsischen Tennis-Teams überhaupt.

Podestplatz als Ziel

Das Final Four war das Saisonziel der Zschopaustädter. Nachdem das gegen harte bayrische Konkurrenz erreicht wurde, sollte dabei auch ein Podestplatz herausspringen.

Neben Vorjahresmeister Raadt waren Topfavorit Tennis 65 Eschborn um Seniorenlegende Norbert Henn, aktuelle Nummer zwei der Weltrangliste, und das Nachrücker-Team TC Rot-Weiß Hangelar am Start.

Waldheim reiste mit Ausnahme der privat verhinderten Nummer sechs, Cuan Neethling, mit dem stärksten Aufgebot nach Nordrhein-Westfalen. Mit großer Spannung wurde das „Wer gegen wen“ erwartet.

Die Waldheimer Hoffnung lautete: Alle außer Eschborn in der ersten Runde. Letztendlich wurden die Paarungen, trotz des Widerstandes von Hangelar, gesetzt und Waldheim traf auf Titelverteidiger Raadt.

Mit einer überragenden Leistung besiegte in diesem Spiel Michal Kuchar mit druckvollem Auftreten den amtierenden Weltmeister der Herren 65, den Franzosen Marc Renoult, mit 6:3, 6:4 und holte unter großem Jubel zahlreicher mitgereister Fans den ersten Waldheimer Punkt.

Fast zeitgleich erhöhte Jiri Mares auf 2:0. Ernst Schneider, für Neethling ins Team rückte, hatte die 3:0-Führung auf dem Schläger, konnte aber infolge einer noch nicht ausgeheilter Verletzung sein Level des ersten Satzes gegen den extrem defensiven Gegner nicht halten und verlor 1:2.

Minimalziel vor dem zweiten Matchdurchgang war ein 3:3. Aber es sollte für die Waldheimer noch komfortabler kommen. Die Spanien-Fraktion des TCW holte durch Ramon Canosa-Sendra und Narcis Carbo zwei Punkte zum 4:2.

Tolles Ergebnis

Einen Doppelpunkt benötigten die Waldheimer nun noch zum Finaleinzug. Sie setzen besonders auf das zweite Doppel (Carbo/Canosa-Sendra) und das dritte (Kuchar/Mares). Für Ernst Schneider spielte Doppelspezialist Andreas Naumann mit Mir-Rodon in der ersten Paarung.

Dass die Nerven der Zschopaustädter nicht zu sehr strapaziert wurden, verdankten sie Carbo/Canosa-Sendra. Nach 0:2 Rückstand im ersten Satz hatten sie das Match komplett unter Kontrolle, und holten unter großem Waldheimer Jubel mit 6:3 und 6:0 den entscheidenden fünften Punkt.

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Kuchar/Mares beendeten ihr Spiel sofort, da eine Verletzung von Kuchar wieder aufgebrochen war, während Mir-Rodon/Naumann mit 6:3, 2:6 und 10:8 den krönenden sechsten Zähler holten.

Im Finale ging es damit gegen den früheren Serienmeister der Herren 60 Eschborn, der Hangelar mit 8:1 bezwungen hatte. Die Waldheimer hegten dabei leichte Hoffnungen. Letztendlich zerschlugen sich diese schnell.

Lediglich Canosa-Sendra konnte gegen seinen wegen einer Verletzung aufgebenden Gegner punkten, was zu wenig war, um Favorit Eschborn die Meisterschaft streitig zu machen.

Beim Stand von 1:5 nach den Einzeln war die Entscheidung gefallen, sodass die Doppel nicht mehr gespielt wurden und kampflos an die Waldheimer gingen. Damit gestaltete sich das Ergebnis mit 4:5 aus Sicht der Zschopaustädter im wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte doch etwas freundlicher.

Ein schöner zweiter Platz

Und letztendlich waren sich alle Spieler des 1. TC Waldheim bei der Siegerehrung einig, dass es auch richtig schöne zweite Plätze gibt.

Überglücklich feierten sie nach einer tollen Saison die deutsche Vizemeisterschaft, was bisher keinem anderen sächsischen Team gelungen war.

„Hervorzuheben ist ein unglaublicher Teamgeist trotz internationaler Besetzung. Großer Dank gilt auch den nicht zum Einsatz gekommenen Tilo Wutzler, Andreas Becher und natürlich Cuan Neethling“, sagte Kapitän Ernst Schneider und fügte an: „Es war ein unvergessliches Wochenende. Vom TC Raadt super organisiert und von Respekt und Fairness aller Teams geprägt.“

Für das kommende Jahr sei geplant, mit der gleichen Mannschaft einen neuen Angriff zu starten, auch wenn sich die Konkurrenz in der Regionalliga dann aller Voraussicht nach noch stärker präsentieren wird.