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Döbeln

So will Leisnig den Leerstand in der Altstadt bekämpfen

Die Stadt hat Kontakt zu den Eigentümern leerstehender Häuser gesucht. Reine Neugierde steckte nicht dahinter. Nun werden die Ergebnisse präsentiert.

Von Heike Heisig & Lea Heilmann
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Manche Häuser in
der Leisniger Altstadt sind noch zu retten, wenn sich zeitnah Interessenten finden, die sanieren. Was die Eigentümer vorhaben, will die Kommune mithilfe einer Briefaktion herausfinden.
Manche Häuser in der Leisniger Altstadt sind noch zu retten, wenn sich zeitnah Interessenten finden, die sanieren. Was die Eigentümer vorhaben, will die Kommune mithilfe einer Briefaktion herausfinden. © SZ/DIetmar Thomas

Leisnig. Gefühlt steht in Leisnig jedes zweite Haus in der Altstadt leer. Einigen dieser Gebäude ist anzusehen, dass sich niemand mehr darum kümmert – teilweise schon seit Jahren nicht. Wer durch die schmutzigen Schaufenster blickt, sieht Bauschutt liegen, alte technische Geräte oder hinter fadenscheinigen Vorhängen noch Mobiliar, das bestenfalls für den Sperrmüll taugt. Schön anzusehen ist das alles nicht. Deshalb unternimmt die Kommune jetzt einen nächsten Versuch, an die Eigentümer zu kommen.

„Wir haben eine Briefaktion gestartet“, sagte Bürgermeister Carsten Graf (parteilos). Es seien alle Besitzer leerstehender Immobilien angeschrieben und um Unterstützung gebeten worden. Die Kommune interessiert sich unter anderem dafür, ob es Pläne für die Häuser gibt und wenn ja, wie diese aussehen.

Denn nicht immer haben Eigentümer ihre Vorstellungen offensichtlich gemacht und ein Schild „Zu verkaufen“ ins Fenster geklebt. Der Rathauschef hofft, dass sich für das eine oder andere Altstadthaus auf diesem Weg eine Perspektive ergibt und Verkäufer und Kaufwillige, die investieren wollen, zusammenzubringen sind. Das ist auch Anliegen des Innenstadtmanagements, welches im Zusammenhang mit der Erarbeitung eines Konzeptes für die Altstadt steht. Das soll zeigen, wie es mit Leisnigs Zentrum weitergehen kann.

Geringe Rückmeldung von Besitzern

Doch die Reaktionen auf die Briefe sind überschaubar. Ungefähr einen Monat nach der Aktion gab es nur eine Hand voll Rückmeldungen, sagte Julius Zimmermann von der DSK GmbH. Die Firma entwickelt gemeinsam mit der Stadt das Konzept. Natürlich hatten sie auf mehr Antworten gehofft, so Zimmermann.

„Es ist allerdings auch unklar, wie viele nicht an die richtige Adresse gegangen sind“, sagte Zimmermann und führte weiter aus, dass es generell schwierig sei, an Eigentümer heranzukommen. Dennoch seien das alles Ergebnisse, mit denen gearbeitet werden könne. Die Zahl der Rückmeldungen stelle außerdem auch die Frage auf, inwieweit es auch neue Ansätze brauche, um mit den Besitzern der Häuser in Kontakt zu kommen. Diese müssen allerdings noch ausgewertet werden und fließen wiederum in die Bürgerbeteiligungen mit ein.

Denn seitdem das Innenstadtkonzept erarbeitet wird, laden Stadtverwaltung und DSK immer wieder die Bürger ein, mitzumachen. So gab es neben einer Auftaktveranstaltung eine Online-Umfrage und einen Spaziergang durch die Innenstadt. Geplant ist, dass das Konzept Ende des Jahres fertig sein soll. An dem Zeitplan halte die DSK auch fest. Bis zur Fertigstellung werden noch zwei Bürgerbeteiligungen organisiert.

Nächste Bürgerbeteiligung steht an

Eine davon ist im November, die andere ist bereits am 17. September, 19 Uhr, im Ratssaal. Diese Veranstaltung dreht sich passend zur Briefaktion rund um das Thema Leerstand. Dort sollen auch die Ergebnisse von der Umfrage an die Eigentümer präsentiert werden sowie Einblicke in den aktuellen Zustand und die Verfügbarkeit von leerstehenden gewerblichen Objekten in der Stadt.

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Weiterhin soll mit den Bürgern über spezifische Probleme bei der Nach- und Zwischennutzung gesprochen werden, bevor die DSK bereits bewährte Konzepte zur temporären und dauerhaften Nutzung vorstellt. Am Dienstagabend soll auch über eine mögliche Finanzierung und Strategien gesprochen werden.

Eingeladen sind alle Leisniger, aber auch Eigentümer der betreffenden Objekte. Ziel sei es außerdem, Kontakte zu möglichen Zwischennutzern aus den Bereichen Handel, Kultur, Gastronomie und weiteren Branchen zu knüpfen. Die zweite Bürgerbeteiligung soll Ende November stattfinden. Ein genauer Themenfokus sei bisher nicht gesetzt, so Zimmermann. Dafür werde zum einen die Veranstaltung am Dienstag abgewartet, aber auch, was sich noch im Austausch mit der Stadtverwaltung ergibt.

  • Bürgerbeteiligung am Dienstag, 17. September, Beginn 19 Uhr im Ratssaal, vorherige Anmeldung ist nicht nötig.