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Döbeln

Seniorenprojekt setzt sich gegen den Leisniger Bahnhofschor durch

Der Kulturbahnhof war für den Engagement-Preis der VNG-Stiftung nominiert. Gewonnen hat er nicht, trotzdem kann er sich über einen Preis freuen.

Von Lea Heilmann
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Das sind die Preisträger des Engagement-Preises der VNG-Stiftung. Der Bahnhofschor war in der Kategorie Teilhabe und Integration nominiert.
Das sind die Preisträger des Engagement-Preises der VNG-Stiftung. Der Bahnhofschor war in der Kategorie Teilhabe und Integration nominiert. © VNG-Stiftung

Leisnig/Halle. Erst vor wenigen Wochen feierte der Leisniger Kulturbahnhof mit seinem Bahnhofsorchester den Höhepunkt seines musikalischen Sommers. Knapp 50 Musiker aus aller Welt kamen zusammen, um eine Woche gemeinsam zu musizieren und zusammen mit Leisnigern ein Konzert aufzuführen.

Für dieses Projekt war der Bahnhof für den diesjährigen Engagement-Preis der VNG-Stiftung nominiert. Ausgewählt wurde das Projekt als eines von drei im Bereich „Integration und Teilhabe“.

Am Donnerstag wurde der Preis in Halle (Saale) verliehen. Neben dem Kulturbahnhof war noch ein Verein aus Brandenburg nominiert, der eine bisher ungenutzte Vereinswiese in einen inklusiven Naturerlebnisraum für und zusammen mit Kindern ab dem „Lauf“-Alter umwandeln will. Es soll gekocht und ein Bauwagen renoviert werden.

Bahnhofschor erhält 500 Euro Unterstützung

Das dritte Projekt war der Digital Coach eines Berliner Vereins. Dabei geht es um digitale Teilhabe für Senioren. Um ihnen den Umgang mit Smartphone, Tablet und Computer beizubringen, schulen sie Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren und kommen zu den Senioren im ländlichen Raum. Geplant ist laut dem Verein, dass alle Ortsteile der Gemeinde Grünheide bereist werden, denn dort ist 45 Prozent der Bevölkerung älter als 65 Jahre.

Das Projekt konnte sich am Ende auch durchsetzen und wurde von der Auswahlkommission, bestehend aus Vertretern aus Wirtschaft, Politik und dem Ehrenamtssektor, als Sieger ausgewählt. Der Verein hat außerdem 5.000 Euro erhalten und gehört zu den insgesamt fünf Gewinnern. Preise wurden auch in den Kategorien Kultur und Geschichte, Gesundheit und Sport, Natur und Klima sowie Wissen und Lernen verliehen.

Dennoch ist der Kulturbahnhof nicht leer ausgegangen. Bei der Eröffnung verkündete Bodo Rodestock, Vorstandsmitglied der VNG-Stiftung, dass ab diesem Jahr auch alle nominierten Vereine eine Unterstützung in Höhe von 500 Euro erhalten. Zum dritten Mal wurde der Preis an ostdeutsche, gemeinnützige Initiativen vergeben. Der Leisniger Kulturbahnhof konnte sich dieses Jahr schon über einen Preis freuen: Den Sonderpreis von „Sachsen gründet – Start-up 2024“.

Schon längst ist die Initiative auch über die Grenzen von Leisnig bekannt. Zuletzt war Staatsminister Thomas Schmidt bei einem Netzwerktreffen vor Ort. „Dieser neue Kulturort ist ein hervorragendes Beispiel, wie die Kultur- und Kreativwirtschaft in unseren Regionen wirkt“, sagte er. Der Bahnhof zeige, wie eine Idee mit viel Mut und wirtschaftlicher Kompetenz kreativ und tragfähig umgesetzt werden könne. Das Projekt bewegt etwas in der Region, bestärkt andere und zieht Talente in die Region, sagte er weiter.