Großschirma. Vor zwei Jahren wollte er Landrat von Mittelsachsen werden, verlor aber im zweiten Wahlgang gegen Dirk Neubauer (parteilos). Jetzt ist Dr. Rolf Weigand Bürgermeister in Großschirma. Ebenfalls im zweiten Anlauf erhielt der 40-Jährige 82,1 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Eine wirkliche Wahl hatten die rund 4.400 wahlberechtigten Großschirmaer aber nicht. Denn Weigand, der auch Mitglied des Sächsischen Landtages ist, war der einzige aufgestellte Kandidat. Andere wählbare Personen, deren Namen von Wählern auf den Stimmzettel geschrieben wurden, erhielten insgesamt 17,9 Prozent der Stimmen.

Die Wahlbeteiligung lag bei 76,8 Prozent. Rund 15,3 Prozent der abgegebenen Stimmen waren ungültig.

Im Großschirmaer Rathaus sitzt er allerdings schon seit Monaten auf dem Chefsessel. Bereits im März gab es in der Gemeinde eine Bürgermeisterwahl. Die war nach dem Tod des langjährigen Amtsinhabers Volkmar Schreiter (FDP) im Herbst vergangenen Jahres notwendig geworden.

Rolf Weigand hat bei der ersten Wahl bereits 60 Prozent der Stimmen erhalten

Die Wahl im März hatte Weigand mit knapp 60 Prozent der Stimmen für sich entschieden. Damals gab es noch zwei Gegenkandidaten: André Erler holte für die Unabhängige Bürgervereinigung 22,3 Prozent, Gunther Zschommler für die CDU 18,2 Prozent. Beide traten nicht wieder an.

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Mitte April hatte die Kommunalaufsicht die Bürgermeisterwahl jedoch für ungültig erklärt. „Auf dem Wahlvorschlag des Bewerbers Dr. Weigand fehlt die vom Gesetz ausdrücklich vorgeschriebene eigenhändige Unterschrift des Bewerbers“, nannte das Landratsamt damals einen von drei Mängeln. Weigand dachte anfangs über eine Klage gegen den Wahlprüfungsbescheid beim Verwaltungsgericht Chemnitz nach, ging diesen Schritt dann aber doch nicht.

Stattdessen führt der AfD-Mann seither die Amtsgeschäfte in Großschirma als erster stellvertretender Bürgermeister. Mit seinem erneuten Wahlsieg ist er nun der erste Bürgermeister mit dem Parteibuch der AfD im Landkreis Mittelsachsen.