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Rochlitzer Berg hat Chance auf Titel

„Deutschlands Naturwunder 2024“ wird gesucht. Neun Bewerber stehen zur Wahl. Darunter ist auch ein Wahrzeichen in Mittelsachsen. Wie Unterstützter das nach ganz vorn bringen können.

Von Heike Heisig
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Alte Abbautechnik im Steinbruch zeugt noch von der Geschichte: Seit 2022 darf sich der Rochlitzer Porphyr „Heritage Stone“ nennen. Das Gestein ist der erste deutsche Naturstein, der diese Auszeichnung erhielt.
Alte Abbautechnik im Steinbruch zeugt noch von der Geschichte: Seit 2022 darf sich der Rochlitzer Porphyr „Heritage Stone“ nennen. Das Gestein ist der erste deutsche Naturstein, der diese Auszeichnung erhielt. © Oliver Göhler

Mittelsachsen/Rochlitz. Jetzt heißt es Daumen drücken und abstimmen. Viel mehr können die Mitstreiter des Heimat- und Verkehrsvereins „Rochlitzer Muldenland“, des Geoparks Porphyrland, zu dem auch die Region Leisnig gehört, sowie die Vertreter der Stadt Rochlitz nicht machen.

Sie haben gemeinsam eines ihrer Wahrzeichen ins Rennen um den Titel „Deutschlands Naturwunder 2024“ geschickt.

Diesen vergeben die Heinz-Sielmann-Stiftung und der Deutsche Wanderverband. Derzeit sind sie auf der Suche nach einem würdigen Preisträger. Und damit die Auswahl nicht so schwerfällt, sind nur neun der gewiss unzähligen wunderbaren Orte, die es in Deutschland gibt, in die Endrunde gekommen.

Beliebtes Ausflugsziel

„Der Rochlitzer Berg ist eines der beliebtesten Ausflugsziele unserer Region. Daher sind wir stolz, dass unsere Nominierung erfolgreich war“, sagt Ilka Schulz, die Geschäftsführerin des Heimat- und Verkehrsvereins „Rochlitzer Muldenland“.

Auch Kulturfreunde aus der Region Döbeln machen sich ab und an in Richtung Rochlitz auf, unter anderem dann, wenn der Verein Mittelsächsischer Kultursommer (Miskus) dorthin zu mitunter spektakulären Veranstaltungen wie die „Performance zum Stein“ einlädt.

Mit der Bewerbung um den Naturwunder-Titel verbinden die Initiatoren mehrere Anliegen. „Wir hoffen, dass die Besucher der Natur mehr Achtsamkeit und Wertschätzung entgegenbringen“, heißt es in einer Mitteilung des Heimat- und Verkehrsvereins.

Zudem solle auf diesem Weg mehr Wissen über dieses nationale Geotop und Natur-Kleinod vermittelt werden.

Gründe, den Rochlitzer Berg als Naturwunder vorzuschlagen, gibt es einige. So bietet der Rochlitzer Berg mit seinem Rochlitzer Porphyrtuff den ersten und bisher einzigen Welterbe-Stein „Heritage Stone“.

Das markant rote Gestein prägt seit vielen Jahrzehnten die Architektur im Ort, der Region, sachsen- und sogar deutschlandweit. Nicht nur das Schloss Rochlitz ist mit Porphyr gebaut. Auch viele Häuser in der Kleinstadt und in den umliegenden Orten haben Fensterstürze oder Treppenstufen aus dem charakteristischen Stein.

„Der Rochlitzer Porphyr ist unser Aushängeschild“, sagte der parteilose Bürgermeister Frank Dehne vor knapp einem Jahr der Presse, als es unter der Überschrift „Einzigartig und prämiert“ um den Rochlitzer Porphyr als (immer noch) gefragten Baustoff ging. Dieser ist durchaus als „Exportschlager“ zu bezeichnen, ist unter anderem auf Baustellen in München oder Berlin zum Einsatz gekommen.

Die vulkanische Vergangenheit des Rochlitzer Berges und die jahrhundertelange Abbautätigkeit, die zur Entstehung der Steinbrüche führte, faszinieren bis heute. Beides lässt sich im Geoportal Porphyrhaus oder auf dem Porphyrlehrpfad nachvollziehen.

Verborgene Tier- und Pflanzenwelt

Etwas im Verborgenen, aber mit Zeit und Ruhe ebenfalls erlebbar, ist die Tier- und Pflanzenwelt des Berges: Schwarzspecht, Eulen und viele Singvögel, die schon Rudolf Zimmermann, den Mitbegründer des Verbandes der Sächsischen Ornithologen, begeisterten, sowie Dachs, Siebenschläfer oder auch der Feuersalamander, die gelegentlich die Wege der Menschen kreuzen, sind hier zuhause.

Wer die Entwicklungsinitiativen der Rochlitzer für die Region unterstützen und für den Berg als Naturwunder 2024 abstimmen möchte, der hat dazu bis zum 3. Oktober die Möglichkeit. „Und bitte: Erzählen Sie eifrig Ihrer Familie, Freunden und Bekannten von der Wahl, damit es möglichst viele Teilnehmer gibt“, werben die Initiatoren.

Sie hoffen, dass einige tausende Stimmen zusammenkommen. Im vergangenen Jahr haben knapp 5.400 gereicht, um das „Ewige Eis im Westerwald“ zum Titel zu verhelfen. „Das sollte doch zu schaffen sein“, zeigen sich die Rochlitzer optimistisch.

www.sielmann-stiftung.de/naturwunder