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So reagieren die Parteien auf den Landrats-Kandidaten der SPD

Nicht alle Parteien wollen um jeden Preis einen eigenen Kandidaten aufstellen. Offenbar gibt es gemeinsame Gespräche.

Von Cathrin Reichelt
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Wer in Mittelsachsen die Nachfolge von Dirk Neubauer antritt, darüber sind die Parteien inzwischen intensiv im Gespräch.
Wer in Mittelsachsen die Nachfolge von Dirk Neubauer antritt, darüber sind die Parteien inzwischen intensiv im Gespräch. © Dietmar Thomas

Mittelsachsen. Bisher haben sich die Parteien in Zurückhaltung geübt. Jetzt ist die SPD vorgeprescht. Sie ist die erste Partei, die mit Mario Lorenz einen Kandidaten für die Landratswahl im Januar bekannt gegeben hat. Die Reaktionen der anderen Parteien reichen von Zustimmung bis Gleichgültigkeit.

„Jede Partei hat eine Eigenverantwortung. Und das ist eben die Entscheidung der SPD“, meint Robert Sahm, Geschäftsführer der Kreisgeschäftsstelle der CDU Mittelsachsen. Derzeit gebe es Gespräche mit anderen Parteien, um die Möglichkeit auszuloten, einen gemeinsamen bürgerlich-konservativen Kandidaten aufzustellen. Denn für die Zukunft sei es vorrangig, Sachentscheidungen zu treffen, die für den Landkreis wichtig sind.

Markus Scholz, Kreisvorsitzender der Grünen, zeigt sich, ob des Zeitpunktes, zu dem die Entscheidung bei der SPD gefallen ist, überrascht. Er sagt aber: „Diese Bekanntgabe war ihr gutes Recht.“ Auch er verweist auf Gespräche mit anderen Parteien und rechnet im Laufe des kommenden Monats mit einer Einigung.

Nicht die Person im Mittelpunkt

Bei der FDP habe der Fokus zuletzt auf der Aufarbeitung der Landtagswahl und der Vorbereitung für den Kreisparteitag sowie der Neuwahl des Kreisvorstandes gelegen, erklärt die amtierende Kreisvorsitzende Katrin Münch.

Unabhängig davon habe sich der Kreisvorstand gemeinsam mit dem mittelsächsischen Bundestagsabgeordneten Philipp Hartewig und der Landesvorsitzenden der FDP, Dr. Anita Maaß, Gedanken über die Landratswahl gemacht.

„Grundsätzlich betrachten wir es als Signal, einen liberalen Kandidaten oder eine Kandidatin aufstellen zu wollen. Aber eine endgültige Entscheidung darüber ist noch nicht gefallen, da wir auch noch mit den anderen Parteien im Landkreis sprechen wollen“, erklärt Katrin Münch.

Die Freien Wähler befinden sich ebenfalls in intensiven Gesprächen über eine Kandidatin oder einen Kandidaten. „Wir möchten betonen, dass dabei nicht die Person im Mittelpunkt steht, sondern die Erfüllung der Aufgabe, den Landkreis zu führen und zukunftsorientiert zu entwickeln“, sagt Maria Euchler, Pressesprecherin der Freien Wähler Mittelsachsen.

Blick auf die anderen Parteien

Dass die SPD einen Kandidaten ins Rennen schickt, bezeichnet Marika Tändler-Walenta, die Kreisvorsitzende der Linken, als prinzipiell gut. Die SPD habe sie auch darüber informiert.

Auch bei den Linken habe es erste Diskussionsrunden zu dem Thema gegeben. Doch eine Entscheidung werde erst 23. Oktober fallen. „Bis dahin werden wir uns auch die Kandidaten anderer Parteien anschauen und dann entscheiden, ob wir einen eigenen Kandidaten aufstellen oder einen anderen unterstützen“, so Marika Tändler-Walenta.

Lars Kuppi, Kreisvorsitzender der AfD, hatte bereits zu Beginn des Monats erklärt, dass die Partei für den 26. Oktober eine Aufstellungsversammlung plant. „Vorher werden wir uns nicht aus der Deckung wagen“, meint Kuppi auf Nachfrage.

Die Neuwahl des Landrates von Mittelsachsen am 26. Januar 2025 wird notwendig, weil der amtierende Landrat Dirk Neubauer (parteilos) zum Ende dieses Monats zurücktritt. In den kommenden Monaten führt der Erste Beigeordnete Lothar Beier (CDU) die Amtsgeschäfte.

Wahlvorschläge können bis zum 21. November eingereicht werden. Voraussichtlich am 28. November wird der Kreiswahlausschuss über die Zulassung der Wahlvorschläge entscheiden. Die Briefwahl ist ab 6. Januar 2025 möglich.