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Neue Masten für besseren Mobilfunk-Empfang für Leisniger Ortsteile

Noch in diesem Jahr will die Deutsche Funkturm in Altleisnig einen Mobilfunkmast errichten. Weitere Standorte sollen folgen. Aber nicht in Klosterbuch. Dabei wird das schwache Netz dort indes zum Standortnachteil.

Von Heike Heisig
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Die Deutsche Funkturm GmbH will rund um Leisnig Funkmasten errichten.
Die Deutsche Funkturm GmbH will rund um Leisnig Funkmasten errichten. © © DFMG Deutsche Funkturm GmbH

Leisnig/Klosterbuch. Das erste Kloster- und Gartenfest im Kloster Buch ist gut angekommen. Auch die zunächst zurückhaltenden Händler haben sich auf dem idyllisch an der Mulde gelegenen Klostergelände wohlgefühlt.

Allerdings gab es auch einen Kritikpunkt: die in diesem Ortsteil schlechte Mobilfunkverbindung.

Schon im Vorfeld hat Veranstalter René König ein wenig gestöhnt. Denn gerade wenn die Aussteller anreisen – mehr als 60 waren es bei der Premiere im Kloster – steht sein Handy kaum still.

Unbefriedigende Situation für Aussteller

„Ich muss als Veranstalter erreichbar sein“, begründete er seinen Ärger über die unbefriedigende Situation. Auch einige der Mitwirkenden beklagten sich über den schlechten Handyempfang an diesem Standort – ein Problem, das ansässige Gewerbetreibende und Anwohner schon seit vielen Jahren immer wieder ansprechen.

Für Großveranstaltungen mit Anbietern, die ihrer Kundschaft auch eine Kartenzahlung ermöglichen wollen und müssen, wird die Situation nun zum Standortnachteil – obwohl sonst im Umfeld vieles stimmt.

Ein wenig Hoffnung hatten einige Klosterbucher in die Ankündigung gesetzt, dass die Deutsche Funkturm GmbH das Netz an Mobilfunkstandorten im Muldental ausbauen will. Das Unternehmen ist ein Infrastrukturdienstleister für Funknetzbetreiber.

Vor fast genau zwei Jahren hatten sich die Mitglieder des Technischen Ausschusses mit einem Bauantrag beschäftigt. Dabei ging es darum, im Ortsteil Altleisnig auf einer jetzigen Wiesenfläche einen 40 Meter hohen Stahlgittermast zu errichten. Dieser soll mit der nötigen Infrastruktur für Mobilfunkstationen ausgestattet werden.

„In erster Linie werden Telekom-Kunden von unseren Masten profitieren“, sagt Lea Borgers, die Pressesprecherin von Deutsche Funkturm.

„Wir bieten unsere Standorte aber auch allen anderen Mobilfunkanbietern an, sodass keine zusätzlichen Masten errichtet werden müssen.“ Die Standorte seien auch geeignet, um zukünftig 5G-Dienste zu senden.

Baugenehmigung für Altleisnig erteilt

„Für Altleisnig haben wir inzwischen die Baugenehmigung erhalten“, so Lea Borgers. Derzeit liefen die bauvorbereitenden Maßnahmen. Sie geht davon aus, dass die Bauarbeiten in der zweiten Jahreshälfte starten.

„In der Regel geht ein Mobilfunkmast sechs bis zwölf Monate nach der Fertigstellung in Betrieb und kann dann von den Kunden genutzt werden.“

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Diesem Mast sollen im Muldental, wo die Funkverbindung in verschiedenen Ortsteilen schlecht ist, weitere folgen. Daran hält der Dienstleister fest.

„Wir planen in Leisnig derzeit zwei weitere moderne und zukunftsfähige Mobilfunkstandorte, die das LTE-Netz der Telekom ergänzen werden: in Minkwitz in der Nähe des Plantagenwegs und in Leisnig in der Nähe des Bahnhofs“, so Lea Borgers.

Für Minkwitz gebe es ebenfalls schon eine Baugenehmigung und damit die Aussicht auf einen Baustart im zweiten Halbjahr 2023. „Für den Mobilfunkstandort in der Nähe des Bahnhofes befinden wir uns im Genehmigungsprozess noch in den frühen Anfängen“, so die Funkturm-Sprecherin.

Versorgungsradius beträgt 1,5 bis 2 Kilometer

Abhängig von der jeweiligen Höhe des Standortes, der Topographie und der Sendeleistung der Antennen beträgt der Versorgungsradius eines Mobilfunkstandortes 1,5 bis zwei Kilometer.

Demnach wird weder der Mast in Minkwitz noch der in Bahnhofsnähe die erhofften Verbesserungen für Klosterbuch bringen. Dafür ist dieser Ortsteil zu weit entfernt.

„Für Klosterbuch hatten wir einen weiteren Standort in Planung. Damit mussten wir vorerst pausieren, weil wir in den geeigneten Suchkreisen keinen vermietbereiten Flächen-Eigentümer gefunden haben“, begründet die Funkturm-Sprecherin.

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Wie sie erklärt, beauftragt die Telekom den Dienstleister, innerhalb eines bestimmten Radius, eine geeignete Fläche für einen Antennenträger zu finden. Der Standort für einen Mobilfunkmast muss in erster Linie funktechnisch geeignet sein.

Eine wichtige Voraussetzung ist, dass der nah am gewünschten Versorgungsgebiet liegt. Eine andere, dass es wenig Hindernisse gibt. Stimmen alle Voraussetzungen, muss der Grundstückeigentümer auch noch bereit sein, die Fläche zu vermieten.

Der Stadt Leisnig ist ebenfalls daran gelegen, dass sich die Mobilfunkversorgung in bestimmten städtischen Bereichen, aber auch in Ortsteilen wie Altleisnig, Paudritzsch, Klosterbuch und im Scheergrund verbessert.

Stabile Funkverbindungen im Katastrophenfall

Immerhin will die Kommune auch die dortigen Grundstückseigentümer informieren und warnen, wenn die Mulde über die Ufer zu treten droht. Dafür sind stabile Funkverbindungen eine Grundvoraussetzung.

Für das Klostergelände will der Förderverein versuchen, die Wlan-Verbindungen auf dem gesamten Areal zu stabilisieren. Bislang soll das hauptsächlich im inneren Bereich gut funktionieren, nach außen hin aber abnehmen.

Bisher hat der Verein an die Händler Extra-Technik ausgereicht, mit denen sich diese in Wlan einwählen konnten. Gut funktioniert hat das zum Beispiel zum Gartenmarkt aber nicht. Deshalb will sich der Verein um Verbesserungen bemühen, sagt Rica Zirnsack vom Förderverein.