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Neu im Kloster Altzella: „Guckkästen“ in die Vergangenheit

Im Klosterpark Altzella geben jetzt Okularstelen farbige Einblicke in längst vergangene Zeiten. Das ist aber nicht alles, was Familien in den Sommer- ferien entdecken können.

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Im Klosterpark Altzella stehen jetzt fünf sogenannte Okularstelen. Mit denen sind Blicke in die Vergangenheit möglich.
Im Klosterpark Altzella stehen jetzt fünf sogenannte Okularstelen. Mit denen sind Blicke in die Vergangenheit möglich. © Peter Dänhardt

Nossen. So wie Besucher den Klosterpark Altzella heute sehen und entdecken können, hat er nicht immer ausgesehen. In seiner über 800-jährigen Geschichte bestand in Altzella bei Nossen ein Kloster der Zisterzienser, später eine landwirtschaftliche Gutswirtschaft und schließlich ein romantischer Landschaftspark nach englischem Vorbild.

Heute finden sich in der Anlage Elemente aus allen drei Epochen: Das mittelalterliche Konversenhaus der Mönche, eine große Scheune zur Lagerung des Getreides und im Park die hochgewachsenen Eichen und Buchen mit ihren eindrucksvollen Wurzeln sind Beispiele für das jeweilige Stück Geschichte.

Dank Förderung der EU

„Einblicke in die Entstehung der Anlage, in die Funktion einzelner Gebäude und Flächen sowie zum Aussehen vor hunderten von Jahren liefern nun fünf sogenannte Okularstelen“, teilt Juliane Schickade vom Schlösserland Sachsen mit, zu dem Kloster Altzella und Schloss Nossen gehören.

Die Stelen wurden im Außengelände des Klosterparks aufgestellt und sollen Besucher zukünftig auch in Ecken locken, die bisher wenig Beachtung gefunden haben. Ermöglicht wird diese Zeitreise durch eine Leader-Förderung. Damit bezuschusst die Europäische Union Projekte zur Entwicklung des ländlichen Raumes.

Kurbeln für Geschichte

Doch was sind Okularstelen eigentlich? „Man könnte sie auch als Guckkasten bezeichnen: schmale, mannshohe Säulen mit Gucklöchern auf Kinder- und Erwachsenenhöhe“, beschreibt Juliane Schikade.

„Durch Bedienen einer Kurbel wird Strom erzeugt. Der wiederum sorgt für Licht in den Stelen. Und so erstrahlen darin bunt gestalteten Bilder mit historischen Szenen und liebevollen Details aus der wechselvollen Geschichte Altzellas“, veranschaulicht sie. Vergleichbar sind diese Stelen mit Dioramen, die häufig etwas kleiner ausfallen.

In denen werden ähnlich einem Bilderrahmen Szenen nachgestellt. Im Stadtgut Leisnig gibt es solche Dioramen zum Beispiel mit Stationen aus dem Leben des Reformators Martin Luther.

Auf den Spuren der Mönche

Wer noch tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, der kann sich mit einem GPS-Gerät und Klemmbrett ausgestattet auf eine individuelle Reise durch die Ruinen des Klosterparks Altzella begeben.

„Auf den Spuren der Mönche“ ist eine aufregende GPS-Schnitzeljagd für kleine Abenteurer und ihre großen Begleiter, bei der die Anlage spielerisch erkundet wird. Weil die Kapazitäten dafür begrenzt sind, bitten die Klostermitarbeiter Familien um eine Anmeldung für dieses unterhaltsame, lehrreiche und spannende Ferienerlebnis.

Wer nicht durch das Spiel und die einzelnen Stationen jagen will, der sollte mindestens anderthalb Stunden Zeit einplanen. Zusätzlich zum regulären Eintritt kostet dieses Angebot zehn Euro.

Kontakt Klosterpark Altzella: Tel. 035242 50435